Lauda-Königshofen. Sehr rege besucht waren am Samstag ein Bürgerempfang sowie ein Tag der offenen Tür der Stadtverwaltung Lauda-Königshofen.
Neben zahlreichen Ehrengästen hieß Bürgermeister Dr. Lukas Braun zum Auftakt explizit viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lauda-Königshofen im Rathaussaal willkommen, denn „um Sie und um Ihre Stadt dreht sich der heutige Tag“, betonte er. „Die Stadtverwaltung, der Bauhof, die Stadtwerke Lauda-Königshofen und der Gemeinderat als kommunales Hauptorgan – all das ist kein Selbstzweck, der sich irgendwie um die eigene Achse dreht, sondern all das ist sowohl Dienstleistung für uns Bürgerinnen und Bürger“, hob Braun hervor.
Den Wandel gestalten
„Die Städte und Gemeinden, die Kommunen verkörpern heute sehr stark das, was Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein mit seinen Reformvorschlägen Anfang des 19. Jahrhunderts angestoßen hat. Ihm schwebte ein Staatsaufbau vor, bei dem kommunale Verwaltungen vor Ort möglichst selbstständig, kosteneffizient und bürgernah arbeiten sollten. Deshalb erhob er die kommunale Selbstverwaltung zum Grundprinzip des Verwaltungsaufbaus“, erinnerte der Bürgermeister. Kommunen bezeichnete er als Lernorte und Rückgrat einer funktionierenden liberalen Demokratie.
„Nichts ist beständiger als der Wandel“, zitierte MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart den britischen Naturforscher und Evolutionswissenschaftler Charles Darwin mit Hinweis auf die heutige schnelllebige Zeit sowie das Zeitalter besonderer Transformationen und Herausforderungen. „Ich bin überzeugt, dass wir mit Nationalismus, Populismus und Protektionismus die Zukunft nicht entscheiden können“, meinte der Landtagsvizepräsident, der zugleich die hohe Bedeutung der deutsch-französischen Städtepartnerschaften im Main-Tauber-Kreis wie etwa der bereits über 20 Jahre bestehenden „Jumelage“ zwischen Boissy-Saint-Léger und Lauda-Königshofen bekräftigte.
Landrat Christoph Schauder wies auf die vielfältigen und wichtigen Aufgaben einer Stadtverwaltung hin, die diese zu erledigen habe. „Daher ist es äußerst spannend, dass Bürgerinnen und Bürger beim heutigen Tag der offenen Türe interessante und informative Einblicke in die Arbeiten der Stadt Lauda-Königshofen bekommen“, attestierte er.
Durch die Steigerung der Attraktivität des ÖPNV wie etwa Park-and -Ride-Plätzen, Taktverdichtungen oder Mobilitätszentralen werde einhergehend ebenso die Attraktivität des Ländlichen Raums sowie speziell des Main-Tauber-Kreises mit seinen Standortvorteilen erhöht. „Ein attraktiver ÖPNV darf kein Alleinstellungsmerkmal von städtischen Ballungsräumen sein“, zeigte sich Schauder überzeugt.
Extra anlässlich dieses Wochenendes aus Lauda-Königshofens Partnerstadt zu Gast war eine dreiköpfige Delegation mit Bürgermeister Régis Charbonnier und zwei Stadträtinnen. Dabei standen zusätzlich unter anderem eine Besichtigung gemeinsam mit Lukas Braun einer aktuellen deutsch-französischen Gemeinschaftsausstellung „Kunst verbindet“ des Kunstvereins „Ombre er Lumière“ aus Boissy und des Kunstkreises Lauda-Königshofen in der Lauda FabrikGalerie als auch eine Stadtführung in Tauberbischofsheim sowie ein gesellschaftliches Beisammensein und Abendessen auf dem Programm. „Das 20-jährige Jubiläum unserer Städtepartnerschaft 2022 markierte einen weiteren Meilenstein unserer Beziehungen und heute sind wir hier, um unsere gemeinsame freundschaftliche Geschichte fortzusetzen“, unterstrich Régis Charbonnier in seinem Grußwort bei dem Bürgerempfang im Beisein unter anderem von Claudia Heidrich, Vorsitzende des hiesigen Städtepartnerschaftskomitees. „Brücken bauen zwischen Kulturen, die Förderung gegenseitigen Verständnisses sowie der Einsatz für eine Welt, in der Solidarität und Freundschaft zwischen Völkern der Grundstein des Zusammenlebens seien, nannte Boissys Bürgermeister als wesentliche Säulen.
Bei dem dreistündigen Tag der offenen Tür gab es auf dem Marktplatz Fahrzeug- und Geräteschauen des städtischen Bauhofes sowie der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Lauda-Königshofen zu bestaunen.
Im Erdgeschoss des Rathauses wurden eine Bilddokumentation „Alt-Lauda“ gezeigt sowie ein unterhaltsames Quiz der Stadtbücherei und ein Glücksrad des Familienzentrums geboten.
Zudem präsentierten sich sowohl das Komitee der deutsch-französischen Städtepartnerschaft unter anderem mit Infos sowie einer Bildertafel als auch die Bürgerstiftung Lauda-Königshofen beispielsweise mit einem von ihr geförderten und kooperierend mit der Stadt angeschafften Defibrillator sowie ebenfalls mit Infos.
„Vermessung früher und heute“, „Stadtsanierungsgebiete“, „Bauplätze“, „Rund im die neue Wasserversorgung“, „Schulkinderbetreuung“, „Ausbildung bei der Stadtverwaltung“ sowie „Heiraten in Lauda-Königshofen“ nebst Besichtigungsmöglichkeit des Trauzimmers waren Themen, Präsentationen und Angebote im ersten Rathausobergeschoss. Außerdem hatten Interessenten die Gelegenheit für einen Blick in das Dienstzimmer des Bürgermeisters sowie vor allem auch Kinder, einmal auf dem Sessel des Amtsinhabers den Rathauschef zu spielen.
Musikalisch gestaltet wurde der Bürgerempfang durch ein Gitarrenensemble der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal mit Michaela Gincul, Aurelia Hahn, Elias Hellhorn, Alexander Hornung, Karam Mohammed, Mariella Nied, Noah Schmitt, John Schmitz und Franz Beckert (Leitung).
Für stimmungsvollen Schwung während dem Tag der offenen Tür sorgten auf dem Rathausplatz die Heckfelder Musikanten unter Leitung von Helmut Both. Eine Bewirtung mit Speisen wurde ebenfalls auf dem Marktplatz von Mitgliedern der FFW Lauda-Königshofen und mit Getränken im Rathausfoyer von einem Team der Stadtverwaltung angeboten.
Positive Bilanz gezogen
„Ist super gelaufen“, resümierte am Abend Lukas Braun zufrieden und sichtlich bestens gelaunt. Ebenso positiv äußerten sich Landtagsvizepräsident Wolfgang Reinhart und Landrat Christoph Schauder über die Frühlingsveranstaltung, die erstmalig anstelle eines Neujahrsempfangs sowie für alle interessierten Bürger und Familien in Lauda-Königshofen organisiert und durchgeführt wurde. Bürgermeister Braun kündigte abschließend an, dass auch für nächstes Frühjahr ein Bürgerempfang und Tag der offenen Tür im ähnlichen Format geplant seien.
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