Von Jugendlichen für Jugendliche

Lauda-Königshofen: Viele Ideen beim Jugendforum gesammelt

„Jugend macht Lauda“. Und die Jugend hat viele Ideen, wie sie die Stadt Lauda-Königshofen noch schöner und lebenswerter machen kann. Das zeigte sich beim Jugendforum Lauda-Königshofen, das am Freitag im Rathaussaal stattfand.

Von 
Diana Seufert
Lesedauer: 
Was Kinder und Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren an Verbesserungsvorschlägen für Lauda-Königshofen haben, wurde beim Jugendforum im Rathaussaal zusammengetragen. © Diana Seufert

Lauda-Königshofen. Beim Jugendforum der Stadt Lauda-Königshofen zusammen mit der Mobilen Jugendarbeit sollen Probleme und Wünsche angesprochen werden. „Es ist einfach cool, was an Überlegungen und Vorschlägen zusammen gekommen ist.“ Belinda Kuhn, die zusammen mit Jasmin Hahn die Moderation übernommen hat, ist mehr als zufrieden. Zuvor hatten rund 50 Jugendliche aus allen weiterführenden Schulen im Stadtgebiet ihre Wünsche aufgeschrieben. Im Mittelpunkt des Vormittags stand auch das Thema „Wohlfühlen“. Dabei wurden Stärken und Schwächen herauskristallisiert und geschaut, was für Kinder und Jugendliche fehlt oder nicht passt.

Viele Ideen kamen zusammen, damit die Stadt in den Augen der Jugendlichen attraktiver wird. © Diana Seufert

Die beiden 15-Jährigen waren schon beim ersten Jugendforum mit von der Partie. „Es ist wichtig, dass die Jugendlichen ihre Meinung sagen können“, finden Jasmin Hahn und Belinda Kuhn. So bekommen alle mit, wo der Schuh drückt. Mit den Kontakten über den Jugendtreff und Anja Menig von der Mobilen Jugendarbeit ist für sie auch die Umsetzung von Ideen besser möglich. Und Belinda Kuhn ergänzt an die Adresse der Erwachsenen: „Ich habe das Gefühl, dass manche gar nicht zuhören wollen.“ Durch das Jugendforum habe man eine Stimme bekommen. Die beiden schätzen die Offenheit von Gemeinderat und Bürgermeister für die Anliegen ihrer Altersgruppe. „Die Ideen werden angenommen, wir fühlen uns wahrgenommen“, betonen sie.

Mehr zum Thema

3. Jugendforum

Lauda-Königshofen: Gas geben für jugendfreundlichere Stadt

Veröffentlicht
Von
Diana Seufert
Mehr erfahren
Verkehr

Radweg zwischen Lauda und Distelhausen ist wieder frei

Veröffentlicht
Von
Diana Seufert
Mehr erfahren
Jugendforum und mobile Jugendarbeit

1. Jugger-Turnier in der Stadthalle ein voller Erfolg

Veröffentlicht
Von
Peter D. Wagner
Mehr erfahren

So geht es auch den anderen Jugendlichen, die in den Rathaussaal gekommen sind. In verschiedenen Kleingruppen werden die Köpfe zusammengesteckt, diskutiert und viel überlegt. Fünf Themenkomplexe, die den Teenagern am Herzen liegen, finden sich schließlich auf der Tafel: Mobilität, Schule, Events und Vereine, Sauberkeit und Wohlfühlen sowie Jugendtreff. Zu allen Punkten haben die Schülerinnen und Schüler Vorschläge, was man machen könnte.

Von Radweg bis Mülleimer

Die sechs Mitglieder des Gemeinderats und Bürgermeister Dr. Lukas Braun sind dabei aufmerksame Zuhörer. Was immer wieder fällt – und das schon seit dem ersten Jugendforum – ist das Problem fehlender oder voller Mülleimer. Zum Wohlfühlfaktor zählt für die Jugendlichen ein sauberes Umfeld und ein Schulhof mit Aufenthaltsqualität. Das Spektrum der Ideen reicht von zusätzlichen Spielgeräten und Mülleimer über bessere Busverbindungen und E-Scooter-Verleih bis zu günstigen Mittagessen in der Schule und mehr Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet.

Die Bolzplätze sollen renoviert werden, wünschen sich die Jugendlichen ebenso wie Schnuppermöglichkeiten in Vereinen, Sportevents  oder einfach auch Weihnachtsmärkte. Radwege, die gerne auch anspruchsvoll sein dürfen, ist ein weiterer Punkt auf der Liste. Und sie hätten gerne Verbesserungen bei den Räumen des Jugendtreffs.

Ideen werden ernst genommen

Bei manchen Fragen gibt es sofort eine Hilfe, etwa auf die Frage einer Schülerin nach Kursen in Karate. „Die gibt es beim ETSV Lauda“, informiert Bürgermeister Dr. Lukas Braun. Manche Dinge liegen aber nicht in der Zuständigkeit der Stadt, verweist Braun auf die Schulen, wenn es etwa um mehr Vertrauenslehrer geht. Anregen kann man aber den Wunsch der Schülerinnen und Schüler nach einem verbesserten ÖPNV. Wenn es um mehr Gemütlichkeit auf den Schulhöfen geht, sind die Jugendlichen beim Gemeinderat richtig.

Offenheit beim Bürgermeister

„Die Ideen nehmen wir ernst und versuchen, das umzusetzen was möglich ist“, versprechen die Gemeinderäte. „Die Ideen sollen nicht im Sande verlaufen.“ Das sagt auch der Bürgermeister den Teilnehmenden des Jugendforums zu.

Diese Offenheit für die Belange der jüngeren Mitbürger freut Heiko Bäßler von der Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung aus Stuttgart. Er verweist auf den Jugendtreff als guten Ort, um die Vorschläge weiterzuverfolgen. „Das ist eine Möglichkeit, etwas zu verändern.“ Für manche Ideen gebe es schon Lösungen, bei anderen bräuchten die Jugendlichen vielleicht Unterstützung, oder es bedürfe finanzieller Mittel sowie des politischen Einflusses.

Von den Anregungen und dem Weitblick der Jugendlichen auf die Gesamtstadt ist Sabine Baumeister begeistert. Sie koordiniert bei der Stadt die Jugendbeteiligung. „Die Ideen helfen uns aus. Früher hatte man sich kaum Gedanken über die Gestaltung der Pausenhöfe gemacht. Nicht nur da setzt ein Umdenkprozess ein. Die Jugendbeteiligung wird Früchte tragen“, ist sie überzeugt.

Wo fühlen sich die Jugendlichen wohl, wurde beim Jugendforum gefragt. © Diana Seufert

Und noch etwas macht das Jugendforum deutlich: Die ausländischen Jugendlichen fühlen sich in der Stadt wohl.

Wer sich weiter engagieren will, kann am 11. November in den Jugendtreff nach Lauda kommen. Jasmin Hahn und Belinda Kuhn treffen sich mit Anja Menig von der Mobilen Jugendarbeit und Gleichgesinnten alle zwei Wochen und versuchen, Ideen von Jugendlichen für Jugendliche zu realisieren.

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke