Schienenverkehr

Gerlachsheim: Neuer Bahnhaltepunkt ist in Betrieb

Das ging schneller als von den Bürgern erwartet: Der neue Bahnhaltepunkt in Gerlachsheim wird von den Fahrgästen seit Mitte Juni genutzt.

Von 
Diana Seufert
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Zwar fehlen noch Geländer, Wetterhäuschen und Sitzplätze: Ein- und Aussteigen ist am neuen Bahnhaltepunkt Gerlachsheim seit Mitte Juni offiziell möglich. © Diana Seufert

Gerlachsheim. Die Deutsche Bahn ist nicht unbedingt für Schnelligkeit bekannt. Viele Bahnreisende müssen sich mit Verspätungen der Züge herumschlagen. Bei der Sanierung des Bahnhaltepunkts in Gerlachsheim war man allerdings fix. Nicht erst – wie laut Zeitplan vorgesehen – im Sommer, sondern bereits seit 13. Juni ist der neue Bahnhalt in Betrieb. Und das ganz ohne großartige öffentliche Information: Lediglich zwei laminierte Schilder am bisherigen Haltepunkt verweisen Reisende darauf, dass sich der Bahnsteig nun rund 500 Meter weiter Richtung Ort, bei den Schrebergärten, befindet.

Aushänge vor Ort verweisen die Reisenden auf den geänderten Bahnhalt in Gerlachsheim. © Diana Seufert

Die Züge halten, Leute steigen ein und aus: Der neue Bahnhalt ist für Gerlachsheimer gut erreichbar. „Der neue Haltepunkt wird seit dem 13. Juni betrieblich genutzt. Hierbei handelt es sich um das geplante Startdatum, welches das Projektteam erfreulicherweise halten konnte“, teilt eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf FN-Anfrage mit. Anfang Juni hieß es noch, „im Sommer“ solle der Bahnsteig für den ersten Zughalt fertig sein. Damals war man noch in Abstimmung, was wohl rasch zu einem Ergebnis geführt hatte.

Bauarbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen

Ganz abgeschlossen sind die Bauarbeiten indes noch nicht – und so sind die Mitarbeiter der ausführenden Firma teilweise bis in die Abendstunden am Werk. Der künftige Zugang zu den beiden Gleisen ist noch nicht freigegeben, der behelfsmäßige Weg unbefestigt. „Die Personenunterführung hingegen ist schon fertig: An dieser Stelle war bereits ein Durchlass vorhanden, der lediglich tiefergelegt werden musste und nun als Personenunterführung genutzt werden kann“, informiert die Konzern-Sprecherin weiter.

In der Testphase befindet sich der digitale Anzeiger für Infos über geplante Abweichungen vom Fahrplan. © Diana Seufert

Auch an den Bahnsteigen gibt es noch einiges zu tun. „Die Ausstattung wie Geländer, Wetterschutzhäuser und Sitzbänke weisen teilweise lange Lieferzeiten auf und sind deswegen noch nicht vollständig“, bittet die Sprecherin um Geduld. . Die Anzeigetafel zu den nächsten Zügen ist bereits aktiv. Bereits installiert, aber noch in der Testphase, ist die digitale Anzeige mit Informationen über geplante Abweichungen vom Fahrplan.

Rückbau der alten Überquerung

Schnell gegangen ist dagegen der Rückbau der Fußgängerüberquerung am „alten“ Bahnhaltepunkt. Das sei in einer Nachtschicht flott erledigt gewesen, erzählen die Mitarbeiter. Die ausgedienten Metalltreppen und das Querstück seien per Kran auf der gesperrten Strecke hochgehoben und abtransportiert worden. Verschwunden sind mittlerweile auch die beiden Wetterhäuschen, so dass außer dem Hinweisschild an der St. Veit-Straße nichts mehr auf den bisherigen Haltepunkt in der Nähe des Bahnübergangs hindeutet.

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Für die Deutsche Bahn als Auftraggeber geht das Projekt also noch weiter – und auch für die Stadt Lauda-Königshofen. Sie hatte die Arbeiten für die Rampen und damit den barrierefreien Ausbau der Zuwegung an die Firma Strabag Rail in Auftrag gegeben. „Bis Herbst wird das auch ausgeführt“, versicherte Stadtbaumeister Tobias Blessing in der Gemeinderatssitzung am Montag. Die nun rasche Inbetriebnahme habe ihn auch überrascht, so Blessing. Denn nicht nur die geräusch- und scheinbar informationslose Umstellung auf den neuen Halt wurde von den Gemeinderäten angesprochen, sondern auch die Befürchtung der Bürger, dass die Barrierefreiheit damit auf die lange Bank geschoben werden könnte.

Insgesamt geht man in Gerlachsheim von einer Gesamtinvestition von rund 7,5 Millionen Euro aus. Als Finanzierungszuschuss erhält die Deutsche Bahn von der Stadt Lauda-Königshofen 1,16 Millionen Euro und vom Land Baden-Württemberg 1,32 Millionen Euro.

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

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