Es gibt eine Perspektive

Frankenbahn: „Aufs Wesentliche und Machbare konzentrieren“

Landrat Christoph Schauder mahnt an, bei der Modernisierung des Abschnitts mit Bedacht vorzugehen und nicht übers Ziel hinauszuschießen.

Von 
Klaus T. Mende
Lesedauer: 
Die Modernisierung der vier Bestandshaltepunkte entlang des Frankenbahn-Abschnitts zwischen Lauda und Osterburken – hier die Station Königshofen – hat bei allen beteiligten Protagonisten zunächst einmal absolute Priorität. © Klaus T. Mende

Tauber-Odenwald. Für die Ertüchtigung des Frankenbahn-Abschnitts zwischen Lauda und Osterburken gibt es jetzt einen klaren Fahrplan – und damit eine Perspektive. Der Kreistag Main-Tauber hat den Plänen zur umfassenden Modernisierung der Haltepunkte Königshofen, Wölchingen und Eubigheim bereits zugestimmt, die Kollegen im Neckar-Odenwald werden in Kürze grünes Licht für die Instandsetzung der Station Rosenberg geben. Wenn die Vorhaben auch die Gemeinderäte in den Anrainerkommunen komplett passiert haben, was eigentlich als Formsache gilt, können die entsprechenden Verträge von Vertretern der Gemeinden, der Kreise, von Land und Deutscher Bahn unterzeichnet werden. Und dann steht einer Umsetzung der Projekte bis 2031 nichts mehr im Wege.

Befremdliche Aussagen

In jüngster Vergangenheit hatte es vereinzelt Meinungen gegeben, die das Ganze in Frage stellen. Als Grund für diese These war unter anderem angeführt worden, dass der aktuell geltende Verkehrsvertrag angeblich beinhalte, dass all jene Haltestellen, die bis 2028 nicht modernisiert seien, danach nicht mehr angesteuert würden. Solche Aussagen sorgen bei manchen kommunalen Mandatsträgern in der Region Tauber-Odenwald für Befremden und stoßen auf Unverständnis.

Landrat Christoph Schauder – ebenso seinem Neckar-Odenwälder Amtskollegen Dr. Achim Brötel – war und ist es ein großes Anliegen, dass auf dem Frankenbahn-Abschnitt zwischen Lauda und Osterburken sukzessive vorangeht. Beide hatten – zusammen mit weiteren kommunalpolitischen Mandatsträgern in den Kreistagen und Gemeinderäten – großen Anteil am Erreichen des Ist-Zustandes, der allerdings nichts anderes als eine Momentaufnahme darstellt.

Mehr zum Thema

Kommentar Lauda/Osterburken: Kompromisse akzeptieren

Veröffentlicht
Kommentar von
Klaus T. Mende
Mehr erfahren
ÖPNV

Ahorn: Bahnstation Eubigheim wird modernisiert

Veröffentlicht
Von
Sabine Holroyd
Mehr erfahren
Gespräch

ÖPNV-Thematik erörtert

Veröffentlicht
Von
fgk
Mehr erfahren

Die FN haben bei Landrat Christoph Schauder nochmals um ein Statement zur aktuellen Situation angefragt – und eine deutliche Antwort erhalten.

Stundentakt ein „Kraftakt“

„Ich habe Verständnis für den Wunsch, auch an die stillgelegten Haltepunkte Sachsenflur, Unterschüpf, Schweigern und Hirschlanden zu denken. Aber jetzt gilt es, sich auf das Wesentliche und Machbare zu konzentrieren“, betont der erste Mann im Landkreis Main-Tauber gegenüber dem FN-Reporter. „Es war jeweils ein Kraftakt, die dauerhafte Einführung eines Regionalbahn-Stundentakts zwischen Lauda und Osterburken sowie den Grundsatzbeschluss zur Sanierung der in Betrieb befindlichen Haltepunkte zu erreichen.“

Die tatsächliche Umsetzung der Sanierung werde ein weiterer Kraftakt werden. „Und ganz sicher werden wir auch eine Regelung finden, dass die Züge nach dem Auslaufen des aktuellen Verkehrsvertrages im Jahr 2028 weiter rollen werden – auch wenn die Sanierung der Haltepunkte erst später fertig gestellt wird“, macht Christoph Schauder weiter deutlich. „Es ist jedoch unrealistisch anzunehmen, man könnte kurzfristig auch noch stillgelegte Haltepunkte reaktivieren – selbst wenn die Raumschaft und das Land diese Thematik weiterhin auf dem Bildschirm behalten.“

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke