Tauber-Odenwald. Für die Ertüchtigung des Frankenbahn-Abschnitts zwischen Lauda und Osterburken gibt es jetzt einen klaren Fahrplan – und damit eine Perspektive. Der Kreistag Main-Tauber hat den Plänen zur umfassenden Modernisierung der Haltepunkte Königshofen, Wölchingen und Eubigheim bereits zugestimmt, die Kollegen im Neckar-Odenwald werden in Kürze grünes Licht für die Instandsetzung der Station Rosenberg geben. Wenn die Vorhaben auch die Gemeinderäte in den Anrainerkommunen komplett passiert haben, was eigentlich als Formsache gilt, können die entsprechenden Verträge von Vertretern der Gemeinden, der Kreise, von Land und Deutscher Bahn unterzeichnet werden. Und dann steht einer Umsetzung der Projekte bis 2031 nichts mehr im Wege.
Befremdliche Aussagen
In jüngster Vergangenheit hatte es vereinzelt Meinungen gegeben, die das Ganze in Frage stellen. Als Grund für diese These war unter anderem angeführt worden, dass der aktuell geltende Verkehrsvertrag angeblich beinhalte, dass all jene Haltestellen, die bis 2028 nicht modernisiert seien, danach nicht mehr angesteuert würden. Solche Aussagen sorgen bei manchen kommunalen Mandatsträgern in der Region Tauber-Odenwald für Befremden und stoßen auf Unverständnis.
Landrat Christoph Schauder – ebenso seinem Neckar-Odenwälder Amtskollegen Dr. Achim Brötel – war und ist es ein großes Anliegen, dass auf dem Frankenbahn-Abschnitt zwischen Lauda und Osterburken sukzessive vorangeht. Beide hatten – zusammen mit weiteren kommunalpolitischen Mandatsträgern in den Kreistagen und Gemeinderäten – großen Anteil am Erreichen des Ist-Zustandes, der allerdings nichts anderes als eine Momentaufnahme darstellt.
Die FN haben bei Landrat Christoph Schauder nochmals um ein Statement zur aktuellen Situation angefragt – und eine deutliche Antwort erhalten.
Stundentakt ein „Kraftakt“
„Ich habe Verständnis für den Wunsch, auch an die stillgelegten Haltepunkte Sachsenflur, Unterschüpf, Schweigern und Hirschlanden zu denken. Aber jetzt gilt es, sich auf das Wesentliche und Machbare zu konzentrieren“, betont der erste Mann im Landkreis Main-Tauber gegenüber dem FN-Reporter. „Es war jeweils ein Kraftakt, die dauerhafte Einführung eines Regionalbahn-Stundentakts zwischen Lauda und Osterburken sowie den Grundsatzbeschluss zur Sanierung der in Betrieb befindlichen Haltepunkte zu erreichen.“
Die tatsächliche Umsetzung der Sanierung werde ein weiterer Kraftakt werden. „Und ganz sicher werden wir auch eine Regelung finden, dass die Züge nach dem Auslaufen des aktuellen Verkehrsvertrages im Jahr 2028 weiter rollen werden – auch wenn die Sanierung der Haltepunkte erst später fertig gestellt wird“, macht Christoph Schauder weiter deutlich. „Es ist jedoch unrealistisch anzunehmen, man könnte kurzfristig auch noch stillgelegte Haltepunkte reaktivieren – selbst wenn die Raumschaft und das Land diese Thematik weiterhin auf dem Bildschirm behalten.“
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