Bildung

Grundschule Uissigheim bleibt bestehen

Es ist die Nachricht, auf die etliche Eltern und vor allem viele Uissigheimer gewartet haben: Die kleine Grundschule im Ort darf auch im Schuljahr 2023/24 öffnen.

Von 
Heike Barowski
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Im vergangenen September wurden fünf Kinder in Uissigheim eingeschult. In diesem Jahr werden es, entsprechend der Angaben durch das Schulamt, voraussichtlich zehn Abc-Schützen sein, die die kleinste Grundschule im Landkreis dann besuchen werden. © Heike Barowski

Ussigheim. „Wir sind wirklich froh, dass dies so ist“, sagt Danielle Krank. Die Freude darüber ist der Vorsitzenden des Elternbeirats deutlich anzumerken, sie hatte sich vehement für den Weiterbetrieb eingesetzt – und dies nicht nur, weil ihre Töchter zurzeit die zweite und vierte Klasse besuchen, sondern weil sie viele Vorteile in sehr kleinen Klassen sieht.

Die Entscheidung, dass die Schule weiterhin öffnen darf, ist von den Eltern getroffen worden, die ihre Kinder in Uissigheim angemeldet haben. Auch wenn die Anmeldefrist erst in wenigen Tagen endet, so steht der Weiterbetrieb seit ein paar Tagen bereits fest. Es lagen bereits mehr als die 26 geforderten Anmeldungen auf dem Tisch.

Jahrelanges Ringen

Doch das Ringen um die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs in Uissigheim war nicht einfach. Seit Jahren steht die Schließung dieser Bildungseinrichtung immer wieder auf dem Prüfstand. Der Grund dafür ist die deutlich gesunkene Anzahl der Schüler. Auch die Eröffnung der Grundschule in Werbach spielte eine Rolle, denn sowohl Gamburger als auch Niklashäuer Eltern schicken ihre Kinder nach Uissigheim.

Es ist dem rührigen Elternbeirat zu verdanken, dass die Schließung durch den Träger, in diesem Fall die Stadt Külsheim, für 2023/24 wieder abgewendet werden konnte. Mit Prospekten warb der Elternbeirat in den umliegenden Kindertageseinrichtungen für den Besuch der Uissigheimer Grundschule.

Als deutliche Vorteile wurden hier unter anderem die sehr familiären Verhältnisse und die Förderung des selbstständigen Arbeitens angeführt. Die Kinder werden in zwei gemischten Klassen beschult.

Alois Schmitt, zuständig beim Schulamt Künzelsau für Gemeinschaftsschulen: „Mit den genehmigten Anträgen besuchen im Schuljahr 2023/2024 nach heutigem Kenntnisstand 27 Schülerinnen und Schüler die Grundschule Uissigheim. Damit können an der Schule zwei Kombiklassen ½ und ¾ geführt werden.“ Einen nicht unerheblichen Beitrag zum Fortbestand steuern die Gamburger und Niklashäuser Eltern bei. Wie Schmitt mitteilte, besuchen derzeit fünf Kinder aus dem Nachbarschulbezirk Werbach die Uissigheimer Schule.

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Anträge gestellt

Dies ist nur möglich, wenn die Eltern einen Antrag auf Änderung des Schulbezirks gestellt haben. „In der Regel entscheiden die Schulleitungen der abgebenden und aufnehmenden Schule in Abstimmung mit den Kommunen über die Genehmigung der Anträge. Das Schulamt greift in das Genehmigungsverfahren nur bei Dissens ein“, so Schmitt. Eine konkrete Zahl der Anträge für das Schuljahr 2023/24 nannte Schmitt nicht.

Bernhard Bach ist in der Gemeindeverwaltung Werbach für den Bereich der Kindergärten und Schulen zuständig. Zum aktuellen Sachverhalt wollte sich die Werbacher Gemeindeverwaltung jedoch nicht äußern.

In Külsheim dagegen herrscht natürlich Freude über die eingehenden Schulanmeldungen. Bürgermeister Thomas Schreglmann: „In Anbetracht der Tatsache, dass unsere Kinder in Summe immer anspruchsvoller und uneinheitlicher werden, und damit auch die Beschulung für die Lehrkräfte immer schwieriger und herausfordernder wird, ist gerade der Erhalt kleiner Schulen ein positives Zeichen.“

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Wertheim

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