Kreuzwertheim. Die Freiwillige Feuerwehr Kreuzwertheim feiert 2025 ihr 150-jähriges Bestehen. Statt eines großen Feuerwehrfests samt Zelt setzt man auf viele kleinere Höhepunkte im Jahresverlauf. Damit möchte man für die Feuerwehr begeistern, um neue Aktive sowie Mitglieder für Kinder- und Jugendfeuerwehr zu gewinnen. Dies betonten Kommandant Andreas Gottschalk und sein Stellvertreter Jan Klüpfel im Gespräch mit den FN.
Abteilung hofft auf weitere Mitglieder
Aktuell hat die Wehr in der Marktgemeinde 40 aktive Einsatzkräfte, neun Mitglieder in der Jugendfeuerwehr (zwölf bis 18 Jahre) und sieben in der Kinderfeuerwehr (dritte Klasse bis elf Jahre). Diese Zahlen sollen kräftig steigen, so der Wunsch.
Hintergrund: 150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Kreuzwertheim
Laut Chronik wurde vom Gemeindeausschuss Kreuzwertheim am 12. September 1875 durch Bürgermeister Friedrich Jakob Dinkel die Freiwillige Feuerwehr Kreuzwertheim ins Leben gerufen.
Ihr erster Kommandant war von 1875 bis 1887 Georg Michael Fröber.
Statt der anfänglichen Menschenkette mit Feuereimern, Feuerleitern, Feuerzangen und Einreißhaken wurden während dieser Zeit bei Bränden zum Löschen handgeflochtene Schläuche mit Kupplungen und eine von Pferden gezogene, vierrädrige Saug- und Druckspritze eingesetzt. Zudem gab es eine zweirädrige Druckpumpe und eine frei stehende Leiter mit Seilwinde.
1903 wurde eine zweirädrige Saug- und Druckspritze sowie Jahre 1909 ein Schlauchhaspelwagen angeschafft. 1922 kam eine mechanische Drehleiter mit 15 Meter Höhe dazu.
Untergebracht war die Freiwillige Feuerwehr damals im sogenannten „Brechhaus“, das zur Flachsverarbeitung diente. Es war 1834/35 erbaut worden.
1950 erhielt die Feuerwehr einen Tragkraftspritzenanhänger mit einer Motorspritze.
1966 wurde das heutige Gerätehaus erbaut.
Im März 1971 erfolgte die Anschaffung eines selbstfahrenden Motorlöschgeräts mit Vorbaupumpe und vier Pressluftatmern. Weitere Einsatzmittel folgten.
1988 wurde das Feuerwehrgerätehauses umgebaut und erweitert.
Informationen zur Freiwilligen Feuerwehr Kreuzwertheim und den Jubiläumsaktionen gibt es i unter www.feuerwehr-kreuzwertheim.de im Internet. bdg
Bei allen Veranstaltungen wird man auf das neue Maskottchen „Bruno Blaulicht“ treffen, einen freundlichen Löwen in Feuerwehruniform mit Kreuzwertheim-Logo und einem Jubiläumsschriftzug auf dem Helm. „Wenn man ihn sieht, soll man direkt an die Feuerwehr denken“, erklärten die beiden Kommandanten. „Er ist nett, sympathisch und stark, alles, was die Feuerwehr ausmacht“, sagte Klüpfel. „Bruno“ soll auch nach dem Jubiläumsjahr das Markenzeichen der Wehr bleiben.
Klüpfel berichtete, man habe fürs Jubiläum statt eines klassischen Logos etwas zum Anfassen gesucht. Eine regionale Werbeagentur entwickelte dann unter anderem verschiedene Tiere als Identifikationsfigur. „Der Löwe sagte uns zu, er passt auch zum bayrischen Löwen an der alten Mainbrücke“, betonte Klüpfel. In den sozialen Medien sammelte man dann Namensvorschläge für das Maskottchen. Rund 70 wurden eingereicht. Über den Namen wurde bei der Weihnachtsfeier des Feuerwehrvereins in zwei Runden abgestimmt. Gewinner wurde „Bruno Blaulicht.“
Identifikationsfigur überraschte Namensgeber
Diesen gibt es nun auch als großen Pappaufsteller. „Bruno“ überraschte auch das Kind, das den Namen vorgeschlagen hatte, bei dessen Kindergeburtstagsfeier im Hofgarten. Zudem darf es sich noch auf einen Besuch des Feuerwehrautos als Dankeschön freuen, kündigten die Kommandanten an.
Die Planungen für das Jubiläumsjahr laufen seit dem ersten Quartal 2024. Neben dem fünfköpfigen Festausschuss mit Vertretern aus Feuerwehr und Feuerwehrverein gibt es auch Organisationsteams für jede der vielfältigen Veranstaltungen im Jahresverlauf. Die Reihe startet an diesem Samstag, 11. Januar, um 16 Uhr mit dem Anstich des Kreuzwertheimer Feuerwehrbiers in der Spessart-Brauerei. Dazu wird es auch eine Überraschung geben. Außerdem veranstaltet man in diesem Rahmen ein Wintergrillen mit Kalt- und Heißgetränken. Am 8. März organisiert die Abteilung einen „Girls-Day“, um gezielt Frauen und Mädchen für die Feuerwehr zu begeistern. Aktuell hat man zwei Frauen im aktiven Dienst, zwei Mädchen in der Jugend- und vier in der Kinderfeuerwehr. „Da ist Luft nach oben“, meinte Gottschalk. Deshalb präsentiere man sich dieser Zielgruppe speziell.
Integriert ins Jubiläumsjahr wird auch das traditionelle Aufstellen des Maibaums am 30. April.
Am 1. Juni soll es eine öffentliche Schauübung voraussichtlich auf dem Festplatz geben. Die Detailplanung dazu läuft noch. Am 6. Juli steht ein kleines Jubiläumsfest mit Tag der offenen Tür rund um das Feuerwehrhaus auf dem Kalender. Geplant ist dabei eine Geräteschau und Schauübungen. Die Feuerwehren der Ortsteile werden mit ins Programm eingebunden. Die Kinder dürfen sich auf Feuerwehrspielstationen freuen. Außerdem kann man am Feuerlöschtrainer den Umgang mit den Geräten üben.
„Feuerwehr zum Anfassen“ und Festkommers
Im August wird es an verschiedenen Stellen in der Marktgemeinde die „Feuerwehr zum Anfassen“ geben. Dabei lernen Interessierte verschiedene Einsatzszenarien und das Vorgehen dabei hautnah kennen.
Ein Festkommers für die Feuerwehrmitglieder und geladene Gäste findet am 12. September statt.
Am 3. Oktober will sich die Feuerwehr Kreuzwertheim erstmals am bundesweiten „Maus-Türöffner-Tag“ beteiligen. Damit möchte man gezielt Kinder, Jugendliche und junge Eltern ansprechen und für ein Engagement bei der Wehr begeistern. „Es ziehen immer wieder junge Leute nach Kreuzwertheim und in die Ortsteile. Das wollen wir nutzen“, sagten die Kommandanten. Am 8. November findet ein „Feuerwehr-Basteln“ statt. Details dazu werden noch erarbeitet.
Öffentliche Weihnachtsfeier zum Abschluss
Das Jubiläumsjahr endet am 13. Dezember mit einem Weihnachts- und Blaulichtabend, einer öffentlichen Weihnachtsfeier.
Interessierte sind aber nicht nur bei diesen Veranstaltungen bei der Kreuzwertheimer Abteilung willkommen. „Wer bereits eine feuerwehrtechnische Ausbildung hat, kann sofort in den Einsatzdienst einsteigen“, betonte Gottschalk. Für alle Quereinsteiger, die sich überlegen, ihre Ausbildung zu machen, gibt es am 11. Dezember einen Infoabend.
Zum 150. Geburtstag der Wehr gibt ein Heft, das beim Besuch einer Aktion mit einem „Bruno Blaulicht“-Stempel versehen wird. Wer die meisten Stempel hat, kann etwas gewinnen.
Dank zollten die beiden Kommandanten der Marktgemeinde sowie zahlreichen Sponsoren für die Unterstützung des Jubiläumsjahrs.
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