Kreuzwertheim. Im zu Ende gehenden Jahr wurde in der Marktgemeinde Kreuzwertheim viel erreicht und angestoßen. Außerdem gab es zahlreiche schöne Gelegenheiten, um gemeinsam zu feiern.
So wurde dank zahlreicher ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer das traditionelle Heimat- und Quätschichfest wieder ein Erfolg. Auch verschiedene Vereine trugen mit ihren Veranstaltungen zum guten Miteinander bei. Deren Mitglieder sowie weitere Bürgerinnen und Bürger setzten sich zudem für die Natur und die Verschönerung des Ortsbilds ein.
Die finanzielle Lage der Gemeinde ist gut. Sie ist seit Jahren schuldenfrei. Die große Zahl an Gewerbebetrieben bilden durch ihre Gewerbesteuerzahlungen eine gute Basis. In seinem Rückblick beim Jahresabschluss Mitte Dezember rechnete Bürgermeister Klaus Thoma jedoch mit deutlich weniger Einnahmen als bisher. Einig waren sich Räte und Verwaltung in den verschiedenen Sitzungen, dass die Projekte in den kommende Jahren nicht ohne Kreditaufnahme möglich sein werden.
Weitere Kindergartenplätze notwendig
Eine Bedarfsplanung ergab, dass in den Kindergärten im Gemeindegebiet weitere 16 Regel- und 13 Krippenplätze nötig werden. Der Gemeinderat beriet über die Ergebnisse einer fachplanerischen Machbarkeitsstudie. Zur Schaffung der Plätze soll der Kindergarten Turnplatzstraße baulich erweitert werden. Bis 2027 sind dafür in der mittelfristigen Finanzplanung 2,3 Millionen Euro vorgesehen.
Bereits vom Gemeinderat vergeben wurden die Leistungsphasen eins und zwei (Grundlagenermittlung und Vorplanung) an ein Architektenbüro.
Erworben wurde dieses Jahr das Gelände der ehemaligen Tennishalle in Röttbach. Dort soll nach dem Rückbau des Gebäudes langfristig ein neues Wohnbaugebiet entstehen.
Das größte Projekt der Gemeinde wird 2025 der Neubau des Feuerwehrgerätehauses an neuem Standort bei den Einkaufsmärkten in Kreuzwertheim werden. Die Planungen laufen laut Verwaltung auf Hochtouren. Zum Thema hatte es im Laufe des Jahres viele Besprechungen gegeben. Beschlossen wurde auch der neue Feuerwehrbedarfsplan. Dieser sieht neben dem Neubau des Gerätehauses viele weitere größere und kleinere Investitionen vor, sowohl was das Gebäude als auch Anschaffungen betrifft.
2024 gab es zahlreiche Anschaffungen für die Freiwilligen Feuerwehren in der Marktgemeinde und deren Ortsteilen. Dazu gehörten ein Rettungssatz, Hochregallager, Atemschutz-Rollcontainer, Schutzkleidung, ein neues Einsatzfahrzeug Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug und ein Mannschaftstransportwagen (Bus).
Im kommenden Jahr feiert die Freiwillige Feuerwehr Kreuzwertheim ihr 150-jähriges Bestehen. Verstärkt angehen will man die Gewinnung weiterer ehrenamtlicher Einsatzkräfte.
Erledigt wurden unter anderem die Vorarbeiten für den Straßenausbau im Steiggraben. Momentan erfolgt die Planung. Größere Investitionen gab es auch zur Umgestaltung des Friedhofs Kreuzwertheim. Es wurden 36 Urnenerdgräber in der Gemeinschaftsanlage und 16 Urnenwahlgräber mit Stahleinfassung geschaffen.
Weiter erfolgt sind die Erneuerung der Buswartestelle „In den Steinmauern“ und die barrierefreie Umgestaltung der Bushaltestelle „Sautanne“. Es wurden Maßnahmen zur Schulwegsicherung am ehemaligen Gasthaus „Engel“ in Unterwittbach getroffen sowie die Arbeiten am Hochbehälter der Wasserversorgung mit einem Gesamtvolumen von rund zwei Millionen Euro abgeschlossen. Außerdem fertiggestellt hat man die Ersatzwasserversorgung durch Unterdückerung des Mains zur Anbindung nach Wertheim.
Auf Gemeindegebäuden wie Rathaus, Wasserwerk und Kindergarten wurden PV-Anlagen installiert. Zudem änderte man die Gestaltungssatzung für den Altort, damit dort Solaranlagen mehr Raum eingeräumt werden kann.
Verschiedene Maßnahmen und Beschlüsse gab es zur Förderung der Biodiversität in den Erlichsgärten und im Wald. So soll zum Beispiel ein Naturschutzkonzept für den Gemeindeforst erstellt werden.
Angestoßen wurden 2024 auch planerische Maßnahmen. So läuft die Resterschließung von Gewerbeflächen in Wiebelbach samt Änderung der Bauleitplanung. Weitergeführt wird auch die Bauleitplanung zum Solarpark Wiebelbach. Weitere Themen mit Zukunftswirkung waren 2024 zum Beispiel die Befürwortung der Gründung eines Regionalwerks im Landkreis Main-Spessart zum Ausbau erneuerbarer Energie und Ladeinfrastruktur für E-Mobilität. Der Gemeinderat stimmte auch der Schaffung des „Biosphärenreservats Spessart“ zu.
Keine guten Nachrichten gab es in Sachen „Glasfaserausbau bis ins Haus“. Bis es soweit ist, müssen sich die Kreuzwertheimer bis mindestens 2026 gedulden. Diese Verzögerung durch die Deutsche Telekom hatte für Unverständnis bei den Gemeinderatsmitgliedern gesorgt.
Erst im November konnte der Gemeinderat den Haushalt für das laufende Jahr beschließen. Dank der beschlossenen mittelfristigen Finanzplanung war es zuvor dennoch möglich, Maßnahmen zu beginnen. Für den Haushalt 2025 kam von den Gemeinderäten die klare Forderung, dass dieser deutlich früher beschlossen werden muss als in diesem Jahr.
Peter Merkert mit dem „Grünen Engel“ ausgezeichnet
Eine besondere Auszeichnung erhielt Peter Merkert, der in vielfältigen Aufgaben ehrenamtlich in der Marktgemeinde aktiv ist. Er wurde vom Freistaat Bayern für sein ehrenamtliches Engagement für Natur und Umwelt mit dem „Grünen Engel“ ausgezeichnet.
Beschäftigt hatte sich der Gemeinderat auch mit den Plänen zum Ersatzneubau der alten Mainbrücke sowie der dazu nötigen Baustellenstruktur.
In seiner Jahresabschlussrede zog Bürgermeister Klaus Thoma für 2024 folgende zusammenfassende Bilanz: „Es war in der Gesamtbetrachtung ein sehr ereignisreiches Jahr für unsere Gemeinde.“ Die Zeiten seien auch 2024 sehr turbulent gewesen, weshalb das gute Ergebnis für die Gemeindeentwicklung umso besser sei.
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