Kreuzwertheim. Das Jahr 2022 wurde in der Marktgemeinde Kreuzwertheim vor allem durch Infrastrukturprojekte geprägt. Doch die Bürgerinnen und Bürger haben auch gemeinsam gefeiert.
In großen Schritten voranging der barrierefreie Umbau des Fürstin-Wanda-Hauses. Begonnen hat zudem die Sanierung der „Quätschicharena.“ Die Arbeiten auf dem Sportgelände begannen im Mai und umfassen unter anderem die Schaffung einer neuen Oberfläche für die Tartanbahn. Möglich wird die umfassende Sanierung durch das 2020 neu aufgelegte Förderprogramm für Sportstätten des Freistaats Bayern mit 90 Prozent Förderung.
Neben der Bahn wurde die Weitsprunganlage saniert und der Wassergraben zurückgebaut. Die Zuschauertribüne erhielt zwei barrierefreie Podeste. Außerdem wurde die Flutlichtanlage auf LED umgerüstet. Die Gesamtinvestitionssumme liegt bei rund 760 000 Euro.
Investiert wird auch in die Wasserversorgung der Marktgemeinde. Die Maßnahme umfasst den Bau eines neuen Hochbehälters im Wald sowie eines Druckminderungsgebäudes nahe der Grundschule. Die Gesamtinvestitionskosten des Projekts inklusive aller nötigen Arbeiten an Wasserwerk und Zuleitung liegen bei rund 2,1 Millionen.
Fertiggestellt wurde die Leitung zur Notwasserversorgung, die das Kreuzwertheimer Wassernetz mit dem in Wertheim verbindet. Dazu baute man einen Düker unter dem Main. Er enthält auch Gasleitungen, die als Ersatz für die Gasleitung der alten Mainbrücke dienen werden.
Gute Nachrichten gab es auch im Hinblick auf den flächendeckenden Glasfaserausbau in der Marktgemeinde durch die Telekom. Hieß es Anfang 2022 noch, es sei dafür eine Mindestquote an Vertragsabschlüssen nötig, änderte sich dies im Jahresverlauf. Der eigenwirtschaftliche Ausbau findet laut Unternehmen nun doch unabhängig von der Abschlussquote ab März 2024 statt und soll im gleichen Jahr abgeschlossen werden.
Ein großer Schritt wurde auch bei der Stadtgestaltung gemacht. Der Gemeinderat hatte Förderprogramm, Gestaltungssatzung und Gestaltungshandbuch für den Altort Kreuzwertheim beschlossen. Ziel ist eine ortsgerechte Gestaltung, die das historische, ortstypische Bild erhält und aufwertet. Einstimmig stimmte das Gremium auch für das verbesserte Kommunale Förderprogramm „Altort Kreuzwertheim“. Förderfähig sind Maßnahmen im gleichnamigen Sanierungsgebiet in der Festlegung von 2021. Die Mittel stammen aus der Städtebauförderung des Freistaates Bayern und dem Markt Kreuzwertheim.
Diskussion um Standort
Nicht so glücklich waren Verwaltung und Gemeinderat über die Uneinigkeit mit dem Landkreis hinsichtlich des möglichen Standorts für einen Neubau des Feuerwehrgerätehauses. Wunschstandort der Kommune ist ein Gelände an der Staatsstraße 2315 gegenüber der Einkaufsmärkte. Diesen Platz lehnt das Landratsamt jedoch mit Verweis auf städtebauliche Aspekte ab. Es empfiehlt eine Fläche am Kreisverkehr (Bereich „Kleiner Gnadenhof“).
Auf Anfrage der Marktgemeinde hatte die Regierung von Unterfranken für das Vorhaben nochmals die bauplanungsrechtliche Situation und die Vorgaben der Landes- und Regionalplanung geprüft. Sie kam jedoch zum selben Ergebnis wie der Landkreis. Das Thema ist noch nicht abschließend geklärt. Die Kreuzwertheimer wollen weiter für ihren Wunschstandort kämpfen.
Im Gewerbegebiet Wiebelbach gab es 2022 gleich zwei Spatenstiche für große Bauprojekte von dort ansässigen Unternehmen. Die Firma Kurtz Ersa baut eine Lagerhalle an ihr Logistikzentrum in der Frankenstraße an, die Firma Jewa Metallverarbeitung erstellt in der Nachbarschaft eine neue Montagehalle mit Büros und Sozialräumen.
Die Gemeinde und ihre politischen Gremien sowie weitere Aktive widmeten sich in den vergangenen Monaten umfassend dem Umweltschutz und der Naturbildung. So verzeichnete die neu geschaffene pädagogischen Waldimkerei im „Himmelreich“ bereits Erfolge. Die Verantwortlichen der Einrichtung brachten vielen Kindern und Erwachsenen das Thema näher.
Zudem weihte man im Gebiet „Erlichsgärten“ einen Lehrpfad mit verschiedenen Informationstafeln zur dortigen Tier- und Pflanzenwelt ein.
Der Sportverein TSV Jahn Kreuzwertheim feierte in mehreren Veranstaltungen im Jahresverlauf mit den Bürgerinnen und Bürgern seinen 100. Geburtstag. Nach der Pandemiepause fand im September zudem wieder das traditionelle Heimat- und Quätschichfest statt.
Eine besondere Kooperation zum Thema Photovoltaik (PV) auf Dächern schloss die Marktgemeinde mit den Stadtwerken Wertheim. Die Dächer vom Rathaus, dem Kreuzwertheimer Wasserwerk, den beiden Kindergärten in Kreuzwertheim sowie dem Kindergarten Röttbach soll mit PV-Modulen versehen werden. Die Marktgemeinde erhält für jede auf den Gebäuden produzierte und zugleich in diesen verbrauchte Kilowattstunde eine Bonuszahlung der Stadtwerke.
Zum Ende des Jahres wurden im Rahmen einer Sondersitzung des Marktgemeinderats die Pläne zum Ersatzneubau der alten Mainbrücke zwischen Wertheim und Kreuzwertheim vorgestellt. Außerdem beschloss das Gremium seine Stellungnahmen zum Planfeststellungsverfahren. Zugestimmt haben die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger außerdem der Schaffung weiterer Kindergartenplätze in der Gesamtgemeinde. Es sollen 13 neuen Krippen- und 16 neuen Regelplätze (Kindergarten) über alle Betreuungseinrichtungen hinweg geschaffen werden.
Abschied nehmen mussten die Kreuzwertheimer 2022 von Altbürgermeisterin Christa Schoenberg. Sie starb im Januar im Alter von 90 Jahren.
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