Sindolsheim. Einen sehr positiven Jahresrückblick für das abgelaufene Jahr 2022 zog Bürgermeister Ralph Matousek in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Wenn man auf das Jahr zurückblicke, so zeigt sich die Gemeinde vor allem mit einem deutlichen Gewinn des gesellschaftlichen Lebens. Viele Vereinsfeste konnten nach zweijähriger Zwangspause durch die Corona-Pandemie wieder stattfinden, wie das 50-jährige Jubiläum der Einheitsgemeinde oder das 100-jährige Jubiläum des TSV Rosenberg. Der Bürgermeister erinnerte auch an das Hochwasser entlang der Kirnau, die zweite Impfaktion in der Sindolsheimer Halle, das neue Amtsblatt und zu Jahresbeginn zog auch das Standesamt von Rosenberg nach Osterburken.
Neue Zuflucht gefunden
Rund 30 Flüchtlinge aus der Ukraine haben nach Beginn des dortigen Krieges eine neue Zuflucht in der Gemeinde gefunden. Eine große Solidarität von Bürgerinnen und Bürgern habe die Gemeinde ausgezeichnet und ein gutes Gefühl der Menschlichkeit gezeigt. Das wohl größte Ereignis in der Gemeinde war die Jubiläumsfeier „50 Jahre Rosenberg – vier sind eins“. Die Feierlichkeiten wurden zu einem großen Erfolg, wie auch das Jubiläum „100 Jahre TSV Rosenberg“, das mit einem viertägigen Fest würdig gefeiert wurde.
Die Gemeinde stand nicht still und auch bei den öffentlichen Einrichtungen ist im vergangenen Jahr viel passiert. Im örtlichen Kindergarten gab es Arbeiten und zudem einen Wechsel in der Leitung der Einrichtung. Im Kindergarten Hirschlanden begannen die Bauarbeiten für die Erneuerung des Tiergeheges. In der Grundschule stand ebenfalls ein Wechsel an: Schulleiterin Deborah Jährling wurde in den Ruhestand verabschiedet. Bisher wurde keine Nachfolge gefunden und so werde die Grundschule kommissarisch von Rektorin Stefanie Kautzmann von der Nachbarschaftsgrundschule Götzingen mitbetreut.
Zwei große Bauprojekte werfen in der Gemeinde ihre Schatten voraus. Für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses Rosenberg, dessen Gesamtbaukosten bei rund 2,4 Millionen Euro liegen, wurden beide Zuschussanträge positiv beschieden und der Bauantrag wurde gestellt. Im kommenden Jahr kann somit, so der Bürgermeister, mit den Bauarbeiten begonnen werden. Das zweite Bauprojekt ist die Neubebauung des Quartiers zwischen der Dorf- und der Schlossstraße. Insgesamt vier Wohnhäuser und drei Scheunen wurden im Frühjahr abgerissen. Man hoffe auch hier, dass im kommenden Jahr eine Bebauung stattfinden kann.
Seit Jahren hat die Gemeinde die Nutzung und den Ausbau der erneuerbaren Energien im Blick und so wurde in diesem Jahr auf der Kläranlage Rosenberg eine Photovoltaikanlage zum Eigenverbrauch aufgebaut. Gleichzeitig wurden Pläne für drei Freiflächen-PV-Anlagen auf den Weg gebracht. Der Baubeginn der ersten Anlage im Gewann „Hut“ ist für das Frühjahr 2023 vorgesehen.
Hängepartie
Eine unbefriedigende Hängepartie sei dagegen der Probebetrieb der Frankenbahn. 130 Menschen nutzen in Rosenberg täglich das Angebot der Frankenbahn, aber zwei Jahre Corona-Pandemie und zuletzt die häufigen Zugausfälle lassen auch hier Spuren erkennen. Man wolle für den ländlichen Raum nur das, was im Koalitionsvertrag als Ziel der Landesregierung enthalten ist, einen Stundentakt des öffentlichen Nahverkehrs auch in der Fläche, sagte Bürgermeister Matousek.
Steigende Energiepreise, eine steigende Inflation, hohe Baukosten und zuletzt der starke Anstieg der Zinsen habe sich auch auf die Bauplatznachfrage in Rosenberg deutlich ausgewirkt, die Nachfrage reduzierte sich. Zum Sommer 2022 wurde der 2. Bauabschnitt „Bei den Drei Morgen“ fertiggestellt und insgesamt 14 neue Bauplätze stehen zur Verfügung. Für die Baugebiete „Schindersacker“ in Bronnacker und „Eichgärten“ in Hirschlanden wurden die Bebauungspläne auf den Weg gebracht.
Wenn es um die Zukunft der Gemeinde geht, dann befasse man sich auch mit den Themen Ver- und Entsorgung sagte der Bürgermeister weiter. Mit einem Strukturgutachten in der Abwasserbeseitigung will die Gemeinde in 2023 die Weichen für eine langfristige Abwasserbeseitigung stellen. Aber auch bei der Trinkwasserversorgung beginnt ein Umdenken: Wie wirken sich die klimatischen Veränderungen auf das Trinkwasservorkommen der Gemeinde aus und welche Alternativen gibt es. Eines sei klar, die Leistungsfähigkeit der Bodenseewasserversorgung ist ausgereizt. Auch hier möchte man mit einem Strukturgutachten und einem neutralen Blick von Außen in der Wasserversorgung für die Zukunft gerüstet sein.
Nicht zuletzt möchte die Gemeinde auch die Weichen für die Fortführung des Wärmenetzes in Rosenberg mit der Biogasanlage stellen und dabei auch eine Erweiterungsmöglichkeit ins Auge fassen.
Spannende Themen
Dies alles sind spannende Themen für die nächsten Jahre, erklärte Bürgermeister Ralph Matousek, der zum Schluss seines Berichtes darauf hinwies, dass 2022 ein Jahr auch von vielen kleinen Anschaffungen oder Baustellen gekennzeichnet war. Die Gemeinde ist auf einem guten Weg und er freue sich auf die gemeinsame Weiterentwicklung und auf die Herausforderungen des Jahres 2023, sagte der Bürgermeister. Für seinen Bericht gab es sowohl von den Gemeinderäten als auch den anwesenden Zuhörern reichlich Beifall. F
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