Kreuzwertheim. Das Thema Kindergärten nimmt in Kreuzwertheim einen großen Stellenwert ein. Die Zahl der verfügbaren Plätze reicht zukünftig nicht mehr aus. Bereits jetzt gibt es Wartelisten. Zudem wünscht sich der Kindergarten Turnplatzstraße eine Verbesserung der räumlichen Situation (wir berichteten). Der Marktgemeinderat hat einstimmig die Schaffung von 13 neuen Krippen- und 16 neuen Regelplätzen über alle Betreuungseinrichtungen hinweg beschlossen. Jetzt soll ein Architekturbüro prüfen, wie die räumlichen Kapazitäten dafür geschaffen werden können.
Die Details der Kindergartenbedarfsplanung und der weiteren Schritte stellte Bürgermeister Klaus Thoma nun vor. Wie er erklärte, lege die Gemeinde selbstständig den anerkannten Bedarf fest. Die Gesamtverantwortung liege aber beim Landkreis.
Im Kreuzwertheimer Gemeinderat notiert
Der Kreuzwertheimer Gemeinderat genehmigte in seiner Sitzung einstimmig den Abschluss der Zweckvereinbarung „Zusammenarbeit bei Verwaltungsaufgaben im Kultur- und freizeitrelevanten Bereich“ in der kommunalen Allianz Marktheidenfeld. Es soll ein gemeinsamer digitaler Veranstaltungskalender geschaffen werden. Unter Berücksichtigung von Fördermitteln beträgt der Eigenanteil der Gemeinde zirka 185 Euro jährlich.
Bürgermeister Klaus Thoma und Vertreter aus dem Gemeinderat unternahmen eine Betriebsbesichtigung bei der Wertheimer Firma Johns Manville (Schuller). Dabei ging es vor allem um die Immissionsauswirkung durch die von dem Unternehmen geplante neue Anlage.
Das Parkett im Fürstin-Wanda-Haus. Seine Oberfläche wird geölt/gewachst. Die Mehrkosten dafür liegen bei rund 745 Euro (brutto). Der Thekenrückschrank im Fürstin-Wanda-Haus soll erneuert werden (Kosten rund 6000 Euro brutto).
Dem Nachtrag der Firma Udo Lermann für Elektroarbeiten im Fürstin-Wanda-Haus (zirka. 514 Euro) und dem Nachtrag der Firma Uhl für den Hallenbau des Neubau Hochbehälter Kreuzwertheim (rund 4700 Euro, beides brutto) stimmte das Gremium zu.
Dank zollte Bürgermeister Klaus Thoma Trudel Dosch und ihrem Team. Mit ihrem Flohmarkt am Heimat- und Quätischfest unterstützten sie die Jugendarbeit des TSV, des Bayrisches Roten Kreuzes, der Feuerwehr und der Wasserwacht mit je 250 Euro. bdg
Die Gemeinde ist Eigentümer der Kindergarten-Immobilien und stellt die entsprechenden Räumlichkeiten wie auch das Spiel-Außengelände zur Verfügung. Sie ist außerdem für den baulichen Unterhalt zuständig. Der Betrieb der Einrichtung liegt in der Verantwortung freigemeinnützige Träger. Das sind bei den beiden Kindergärten in Kreuzwertheim die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde, beim Kindergarten Röttbach der örtliche Kindergartenverein. Im Kindergarten Röttbach gibt es aktuell 39 Plätze, davon elf in der Krippe. Im Kindergarten Turnplatzstraße sind es 68 Plätze, davon zwölf Krippenplätze. Im Kindergarten „Schatzkiste“ sind 80 Plätze (davon 30 in der Krippe) verfügbar.
Im ersten Schritt wurde ihm Rahmen der Bedarfsplanung erhoben, wie viele Kinder eines Geburtenjahrgangs in Kreuzwertheim wohnen. Dabei werden Mädchen und Jungen der Jahrgänge 2016 bis 2022 berücksichtigt, die in der Marktgemeinde geboren wurden oder später zugezogen sind. Dabei kam man in der Gesamtgemeinde auf durchschnittlich 41 Kinder pro Jahr. Diese Zahl diente als weitere Berechnungsgrundlage.
Zum Betreuungsbedarf erklärte Thoma, die Buchungszeit von sieben bis acht Stunden überwiege bei allen drei Einrichtungen. Der Demografiespiegel des Statistischen Landesamts Bayern prognostiziere für Kreuzwertheim bis 2033 einen deutlichen Rückgang bei den Kindern unter drei Jahren und eine Stagnation bei den Drei- bis unter Sechsjährigen. Die Marktgemeinde gehe jedoch von steigendenden Kinderzahlen in den nächsten fünf bis acht Jahren aus. Als Grund nannte Thoma die Neubaugebiete sowie verschiedene große Bauprojekte in der Gesamtgemeinde, die auch Familien mit Krippen- und Kindergartenkindern anziehen könne.
Momentan sei der Kindergarten Röttbach voll belegt, betonte der Bürgermeister. Es gebe keine Kinder auf Warteliste. Drei Mädchen und Jungen können nicht von der Krippe in die Regelgruppe wechseln, da Plätze fehlen. Diese sollen nach der Einschulung von Mädchen und Jungen im kommenden Kindergartenjahr zur Verfügung stehen.
In den Kindergärten Turnplatzstraße und „Schatzkiste“ stehen aktuell insgesamt zwölf Kinder auf Warteliste. Die Zahl der Mädchen und Jungen, die 2023 eingeschult werden, reicht nach den Worten Thomas nicht aus, um ausreichend Plätze für alle Kinder auf der Warteliste zu haben.
Insgesamt besuchen im Moment elf Kinder aus anderen Gemeinden Kreuzwertheimer Kindergärten, jedoch auch 15 Kreuzwertheimer Kinder Einrichtungen außerhalb.
Bei der Berechnung der benötigten Plätze ging man davon aus, dass 80 Prozent der Kinder im Krippenalter einen Platz beanspruchen. Unter dieser Annahme müssen 13 weitere Krippenplätze geschaffen werden.
Im Kindergarten geht man von 100 Prozent Regelbedarf aus. Außerdem wurde der Einschulungskorridor mitberücksichtigt. Damit ergibt sich ein zusätzlicher Bedarf von 16 Plätzen.
Ausschreibung
Der Gemeinderat hat der Maßnahmenplanung zur Schaffung der Plätze einstimmig zugestimmt. Aktuell wird ein Leistungsverzeichnis für die Ausschreibung an drei Architekturbüros erstellt. Deren Aufgabe wird unter anderem der Abgleich des Ist-Bestands mit dem Raumnutzungsprogramm sein. Es soll geprüft werden, in welchen Einrichtungen und wie durch bauliche Maßnahmen weitere Plätze geschaffen werden können. Berücksichtigt werden soll zudem eine räumliche Verbesserung im Kindergarten Turnplatzstraße. Hier fehlen etwa ein großes Besprechungszimmer, Personalräume und Platz im Speiseraum. Thoma hoffte auf eine Auftragsvergabe im Frühjahr. Als Übergangslösung könnten Räume des Musizierkreises in der Alten Schule außerhalb der Unterrichtszeit genutzt werden. Abschließend betonte der Bürgermeister, es habe sich einmal mehr gezeigt, dass die kommunale Bedarfsplanung ein kontinuierlicher Prozess darstelle. Sie bilde eine Momentaufnahme ab. „Dennoch werden von allen Beteiligten große Anstrengungen unternommen, zumindest eine gute und verlässliche Planung in einem mittelfristigen Zeitraum hinzubekommen.“
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