Freudenberg. Das nun zu ende gehende Jahr in Freudenberg war wieder von großem ehrenamtlichen Engagement bei Bürgern und Vereinen sowie wichtigen politischen Entscheidungen und Herausforderungen aufgrund der engen Haushaltslage geprägt. Viele Veranstaltungen in Kernstadt und Ortsteilen zogen Gäste auch aus der weiteren Region an.
Allerhand wurde in der Gesamtstadt zur Verschönerung des Ortsbilds getan. Beispielsweise engagierten sich Boxtaler Ortschaftsräte und Helfende stark auf dem örtlichen Friedhof. Zum Jahresende wurde in Rauenberg ein erster Schritt zur Sanierung des Rathauses getan. Dort soll 2025 eine öffentliche, barrierefreie Toilette im Bereich des alten Jugendraums geschaffen werden. Ortschaftsrat und Helfer haben bereits mit dem Ausräumen begonnen.
Der Seniorenbeirat Freudenberg baute an der Angelhütte der Altstadt einen Holzbackofen. Voran gehen soll es kommendes Jahr mit der Umwandlung des ehemaligen Containerplatzes des einstigen Rauchwerks I zu Grundstücken für Wohnbebauung. Dies ist Teil des Projekts „Neue Stadtmitte“. Das dafür ursprünglich vorgesehene vereinfachte Bauleitverfahren konnte wegen einer Rechtsänderung nicht genutzt werden.
Gemeinderat und Technischer Ausschuss erteilten ihr städtebauliches Einvernehmen zu vielen privatrechtlichen Bauprojekten. Einige davon werden auch die Gemeinschaft voranbringen, ist man überzeugt. So werden beispielsweise in der alten Schule und der ehemaligen Volksbank in Boxtal Wohnungen entstehen.
Zustimmung gab es auch für den Bauantrag der Dorfladen Boxtal UG für das Ladengebäude in der Dorfmitte. Unterstützt durch viele ehrenamtlich erbrachte Leistungen wurde das Gelände bereits für den Bau vorbereitet, wie etwa durch die Abtragung des Hangs zwischen Parkplatz und Baufläche vor dem Kinderspielplatz. Aktuell befindet sich der Bauantrag beim Landratsamt zur Prüfung. Liegt die Genehmigung rechtzeitig vor, soll der Holzrahmenbau im ersten Quartal 2025 erstellt werden. Beim anschließenden Innenausbau wird mit vielen ehrenamtlichen Helfenden gerechnet.
Einstimmig stimmten die Räte auch dem Antrag der DLRG Freudenberg für Erweiterung, Umbau und Sanierung der DLRG-Wasserrettungswache am Badesee zu. Wann es hier zur Umsetzung kommt, hängt vor allem von Fördermittelzusagen ab.
Angehen will man bis 2027 die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in der Gesamtstadt auf LED-Technik. Beschlossen wurde auch, 2025 mit der Testphase der „Village App“ zu starten. Die Kinder in Ebenheid können sich im nächsten Jahr auf einen neuen Spielplatz freuen. Den Umbau wollen die Einwohner in Eigenleistung vornehmen. Der Gemeinderat hat die für Spielplätze in der Gesamtstadt üblichen 50 000 Euro Haushaltsmittel für die Spielgeräte bewilligt.
Mit Spannung wartet man auf die Entscheidung des Regionalverbands Heilbronn-Franken zu Windenergievorrangflächen. Hierzu hatte der Gemeinderat im Dezember eine ausführliche Stellungnahme verfasst. Ziel der Stadt ist es, unter anderem, Rauenberg und Ebenheid nicht noch stärker durch solche Anlagen zu belasten.
Allerhand Maßnahmen wurden umgesetzt
Lang war 2024 die Maßnahmenliste. Der neue Spielplatz und auch mit Hilfe ehrenamtlicher Unterstützer umgestaltete Außenbereich des Kindergartens Boxtal wurde offiziell eingeweiht. Das Otto-Rauch-Stift Freudenberg feierte sein 25-jähriges Bestehen. Zum 30. Mal fanden die Ferienspiele Freudenberg statt.
Groß war die Freude über die umfangreiche Deckensanierung auf der gesamten Länge der Kreisstraße Boxtal – Rauenberg mit Begleitmaßnahmen. In jedem Ortsteil und der Kernstadt gibt es nun „Mitfahrerbänke“. In Boxtal am zukünftigen Dorfladen sowie am Main in Freudenberg wurden Radservicestationen mit allerlei hilfreichem Werkzeug aufgestellt. Die Nebenstraßen in der Gesamtstadt Freudenberg sind jetzt alle Tempo-30-Zonen. Seit April hat die Freudenberger Grundschule (Lindtalschule) mit Außenstelle Eichwald-Grundschule Rauenberg eine Schulsozialarbeiterin. Die Aufgabe übernahm Patrycja Styczyrz. Einweihen konnte man die Schutzhütte „Weitblick“ im Fichtenfeld sowie den Wanderweg von Boxtal dort hin.
Nachdem lange nach der Ursache für sein Versiegen gesucht worden war, brachte man den Dorfbrunnen in Wessental wieder zum Fließen.
Größere Veränderungen gab es durch die Kommunalwahlen bei der Zusammensetzung des Gemeinderats sowie der Ortschaftsräte der vier Ortsteile. Kommunalpolitiker und Kommunalpolitikerinnen sowie weitere Ehrenamtliche für großes und langes Engagement geehrt.
Es gab in der Gesamtstadt Freudenberg aber auch weniger schöne Punkte. Dazu zählte ein Schockmoment am Ende der Gemeinderatssitzung im Januar. Nach fast 35 Jahren im Gremium beantragte Rat Siegbert Weis sein Ausscheiden aus dem Gemeinderat. Grund waren, wie er sagte, persönliche falsche Unterstellungen gegen ihn. Dabei ging es um die Entscheidung über das zinslose Darlehen für den Dorfladen Boxtal in der Sitzung vom Dezember 2023. Weis hatte damals eine Alternative zum Beschlussvorschlag der Verwaltung eingebracht. Seinem Antrag folgten die Räte schließlich. Der Beschluss sorgte aber auch für teils heftige Kritik.
Große Sorgen machten sich im Oktober 2024 Eltern in den Ortsteilen um den Schulstandort Rauenberg, weil es dort kommendes Schuljahr nur sehr wenige Erstklässler gibt. Viele Eltern waren daher gekommen, als die Freudenberger Verwaltung im Rahmen der Reihe „Mobiles Rathaus“ nach Rauenberg kam. Dabei hieß es, im kommenden Schuljahr werde die Schule sicher weiter bestehen. Zudem betonte Bürgermeister Roger Henning, dass zum Thema Schulstandorte eine Grundsatzentscheidung anstehe, wie es weitergehen soll. Darüber werd der Gemeinderat 2025 öffentlich beraten.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/freudenberg_artikel,-freudenberg-in-freudenberg-hat-sich-allerhand-getan-_arid,2274404.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/freudenberg.html