Gemeinderatssitzung

Attraktivität des Kreuzwertheimer Ortskerns steigern

Bedarfsermittlung für Zuschüsse zu Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen

Von 
Hans-Peter Wagner
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Kreuzwertheim. Bei der Sitzung des Marktgemeinderats Kreuzwertheim am Dienstag im Rathaus ging es auch um die Städtebauförderung.

Wie Bürgermeister Klaus Thoma mit Blick auf die Städtebauförderung informierte, lade die Regierung von Unterfranken einmal jährlich zum Gespräch zur Bedarfsermittlung ein. Beim Treffen am 19. Juli im Landratsamt Main-Spessart seien die von der Gemeinde für 2024 vorgesehenen Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität und zur Steigerung der Attraktivität des Ortskerns besprochen worden.

Im Gemeinderat notiert

In der Sitzung des Marktgemeinderates Kreuzwertheim gab es Bekanntgaben aus der nicht öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 19. September. DerRat hat der Beschaffung der Ausrüstung vier alle vier Feuerwehrabteilungen bei der Firma Metzler (Waldbüttelbrunn) zum Preis von rund 12 076 Euro netto zugestimmt. Für die Feuerwehrtore der Wiebelbacher Wehr erhielt die Firma Mannl (Wiebelbach) für 19 047 Euro den Zuschlag. 27 Garderobenschränke für die Feuerwehr Wiebelbach wird die Firma Metzler 4158 Euro netto liefern.

Aus der nicht öffentlichen Bau- und Umweltausschusssitzung vom 26. September wurde bekannt gegeben, dass der Auftrag zur Lieferung des Sonnenschutzes für den Kindergarten Turnplatzstraße an die Firma RO-Flex für rund 7817 Euro erteilt worden ist. Ebenso wurde der Ersatzbeschaffung eines Winterdienststreuers für 5772 Euro brutto zugestimmt. Lieferant ist die Firma BayWa AG (Großostheim). Die Rohbauarbeiten an der Fahrzeughalle und der Eingangstreppe soll das Bauunternehmen Roland Väth (Wiebelbach) für 9013 Euro übernehmen.

Bei den Anfragen ging es auch um den defekten Zaun am Bauschuttplatz, um öffentliche Toiletten an Spielplätzen und dass an der „Toilette Mainvorland“ eine Generalsanierung nötig sei. Eine Bürgerin wies darauf hin, dass beim Kindergarten Röttbach ein Kleinkindspielgerät kaputt sei. hpw

Thoma sagte, übergeordnetes Ziel für die Gemeinde sei, ungenutzte Bausubstanz im Ortskern einer neuen Nutzung zuzuführen. Auch die Nutzbarmachung leerstehender oder unzureichend genutzter Scheunen und Nebengebäude werde fortgesetzt, weil so historische und ortsbildprägende Bausubstanz erhalten werden könne.

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Zunächst seien Mittel für Sanierungsberatungen in Höhe von 6000 Euro vorgesehen, so Thoma. Für Zuwendungen für das Kommunale Förderprogramm seien künftig pro Einzelfall 15 000 Euro geplant. Es würden für den Jahresantrag insgesamt 50 000 Euro angemeldet.

Der Rathaus-Chef nannte als vordringliches Projekt für 2023 den Abschluss der Sanierung des Fürstin-Wanda-Hauses. Die Kosten seien mit 406 900 Euro veranschlagt worden, wobei die Regierung von Unterfranken förderfähige Kosten in Höhe von 306 000 Euro anerkenne und eine Förderung von 183 600 Euro in Aussicht stelle. Der Verwendungsnachweis stehe noch aus.

Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Altort von Kreuzwertheim seien bereits durch die Einrichtung einer Rollator-Spur in der Maingasse sowie durch Bordsteinabsenkungen erfolgt. Für die Sanierungsplanung der Altortstraßen seien bereits in diesem Jahr 50 000 Euro vorgesehen. Sie stehe im Kontext mit der Glasfasererschließung, die 2024 durch die Telekom erfolgen solle.

Durch die Erarbeitung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) würden langfristige Planungsgrundlagen und Orientierungsrahmen geschaffen, um vorhandene bauliche Missstände zu beseitigen, Handlungsfelder zielgerichtet zu steuern und Potenziale besser zu nutzen, betonte Thoma. Der Marktgemeinderat verfolge eine längere sinnstiftende Flächenstrategie, die insbesondere mit dem Grunderwerb von möglichen Potenzialflächen zum Tragen komme. Aufgrund dessen hätten mit dem Architekturbüro „Rüger und Tröger“, Flächenpotenziale ausfindig gemacht und zu möglichen Quartiersbildungen zusammengefasst werden können. In der Forstbesprechung am 19. Juli mit der Regierung von Unterfranken (Städtebauförderung) sei deutlich gemacht worden, dass die identifizierbaren Quartiere zunächst näher besprochen und mögliche Potenziale für eine städtebauliche Entwicklung erarbeitet werden sollten.

Thoma zeigte die Konzeptplanung für das Quartier „Gäulsgasse – Nebengäulsgasse“ auf. Es sei eng bebaut, man sehe das Potenzial der „schönen wildromantischen Ecke“. Zum Quartier „Neugasse und Hauptstraße“ hieß es „große Scheune, mehrere Wohngebäude, interessante Fläche“. Für eine entsprechende Planung der Flächenpotenziale sehe die Regierung von Unterfranken Kostenansätze von jeweils 50 000 Euro als Aufstockung zu den kommunalen Sanierungsberatungen vor.

Thoma erklärte weiter, in der Jahresmeldung 2023 seien im Zusammenhang mit dem Quartier „Neugasse und Hauptstraße“ für die Schaffung neuer Stellplätze im Bereich des Altorts mit Andienung zur Hauptstraße 25 000 Euro angemeldet worden. Dieser Zweck könne in die Konzepterarbeitung für das „Quartier Neugasse und Hauptstraße“ integriert werden.

Mit Blick auf „private Sanierungsmaßnahmen“ sagte Thoma, von den Eigentümern der Objekte Haßlocher Straße 6, Maingasse 4, Gäulsgasse 8 sowie Turnplatzstraße 1 bis 4 sei jeweils mitgeteilt worden, dass diese grundlegend saniert und zu Wohnzwecken hergerichtet werden sollen. Dabei gebe es erheblichen Investitionsbedarf. Baubeginn könnte gegebenenfalls schon 2023 sein.

Um zu entscheiden, ob eine Einzelmaßnahme förderfähig sei, müsse die Regierung von Unterfranken (Städtebauförderung) eine Berechnung zu den unrentierlichen Kosten erstellen. Die nötigen Unterlagen von den Bauherren lägen bisher noch nicht vor. Nach Rücksprache mit der Regierung von Unterfranken werde empfohlen, vorsorglich eine Mittelanmeldung zu beschließen.

Wie Thoma sagte, seien für die Jahresanmeldung 2023 bereits für alle vier Maßnahmen jeweils 50 000 Euro angemeldet worden. Bisher habe man von keinem der Eigentümer weitergehende Rückmeldungen oder Angaben zur Errechnung der unrentierlichen Kosten erhalten. hpw

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