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Igersheim: „Remise Rebenblick“ lädt ein zum Weingenuss

Die neue Schutzhütte wurde im Beisein von Agrarminister Peter Hauk offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Die Württemberger Weinkönigin Larissa Salcher zeigt sich beeindruckt vom Engagement der Menschen.

Von 
Klaus T. Mende
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Andreas Berns (Vorsitzender von „IgersWein“, links) und Agrarminister Peter Hauk übergeben die Schutzhütte „Remise Rebenblick“ offiziell ihrer Bestimmung. © Klaus T. Mende

Igersheim. Was gibt es für einen Agrarminister denn Schöneres, als in einer Genussregion einen „edlen Tropfen“ genießen zu können? In politisch herausfordernden Zeiten ließ es sich Peter Hauk am Montag freilich nicht nehmen, einen Abstecher nach Igersheim zu machen, um der offiziellen Einweihung der„Remise Rebenblick“, der Schutzhütte am Igersheimer Weinberg, beizuwohnen.

Mehr noch, denn erstmals überhaupt weilte auch die amtierende Württemberger Weinkönigin in der Wohlfühlgemeinde. Auch Larissa Salcher zeigte sich stark beeindruckt vom Tun des Vereins „IgersWein“, der dieses Projekt erfolgreich umgesetzt hat. Selbstredend, dass die beiden hochkarätigen Gäste ein Fläschen mit nach Hause nahmen.

Weinbau hat lange Tradition

Peter Hauk betonte: „Der Weinbau hat in Igersheim eine lange Tradition und wird durch das Vorhaben ,Remise Rebenblick’ wieder erlebbar gemacht. Das „Leader“-Projekt verbindet bürgerliches Engagement mit nachhaltiger struktureller Entwicklung. Es zeigt, dass auch kleinere Projekte große Wirkung für die Weiterentwicklung im ländlichen Raum entfalten können.“

Andreas Berns, Vorsitzender des Vereins „IgersWein“, skizzierte kurz den Werdegang von der ersten Idee bis zur Fertigstellung des Vorhabens. So sei der Bau der Schutzhütte, die auch für Feierzwecke prädestiniert sei, in nur sieben Monaten realisiert worden. „Nachhaltigkeit und Regionalität haben wir großgeschrieben. Bei Ziegeln, Dachsparren, Fenstern und der Eingangstür kamen ausschließlich Altmaterialien zum Einsatz. Und die Bretter für die Außenhülle stammen aus dem Igersheimer Gemeindewald“, so Berns. Ermöglicht worden sei die Umsetzung im Wesentlichen durch die Förderung der „Leader“-Aktionsgruppe Regionalentwicklung Hohenlohe-Tauber. Weitere finanzielle Unterstützung habe „IgersWein“ durch die Manfred-Schaffert-Bürgerstiftung sowie durch eine eigens ins Leben gerufene Crowdfunding-Kampagne erfahren.

Minister Peter Hauk und Weinkönigin Larissa Salcher (vorn von links) freuen sich mit Tim Schnyder (hinten von links), Andreas Berns, Frank Menikheim, Florian Busch, Pfarrer Silvester Chasweka und Pfarrer Uwe Krauß über die Eröffnung.. © Klaus T. Mende

Berns dankte allen an der Finanzierung beteiligten Organisationen und privaten Spendern. Besonders lobte er den unermüdlichen Einsatz vieler Vereinsmitglieder und ehrenamtlicher Helfer: „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir diese Einweihung nun feiern können. Es war ein wirklicher Kraftakt für uns.“

Die Württemberger Weinkönigin Larissa Salcher zeigte sich sehr beeindruckt ob der Leistungen des noch jungen Vereins: „Was hier entstanden ist, finde ich wirklich enorm. Gut dastehende Reben pilzwiderstandsfähiger Sorten, eine Streuobstwiese, Bienenvölker, ein Trockenmauer-Biotop und nun noch die ,Remise’ – der Bürgerweinberg hat sich zu einem wahren Kleinod entwickelt. Er ist nicht nur ein Anziehungspunkt für Ortsansässige und Touristen, sondern gibt den hiesigen Bürgern auch ein Stück ihrer Identität zurück.“

Weinbau als Bindeglied

Den Weinbau als Bindeglied im Kreis und die regionale Zusammenarbeit unterstrich Florian Busch, Erster Landesbeamter des Main-Tauber-Kreises: „Die jahrhundertealte Weinbautradition ist fest im Kreis verwurzelt und bis heute ein fester Bestandteil unserer Kultur und Wirtschaft. Umso wichtiger ist, dass es in der Bevölkerung eine Akzeptanz und Wertschätzung für die Winzer und ihre Arbeit in den landschaftsprägenden Weinbergen gibt. Dies wird durch ,IgersWein’ vorbildlich vorgelebt.“

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Schließlich lobte Igersheims Bürgermeister Frank Menikheim den Bürgerweinberg und „IgersWein“ als „Vorzeigeprojekt in Sachen bürgerschaftlichem Engagement, Zusammenhalt und Identitätsbildung“. „Der Verein ist Abbild der bunt gemischten, aufgeschlossenen und zupackenden Bevölkerung Igersheims. Aus dem Gemeindeleben ist ,IgersWein’ nicht mehr wegzudenken, und ich bin stolz, dass wir 2017 den Mut bewiesen haben und dieses auf Jahrzehnte angelegte Projekt angegangen sind“, so Menikheim abschließend.

Im Anschluss an die Redebeiträge wurde die „Remise Rebenblick“ offiziell durch das Enthüllen des historischen Reliefs über der Eingangstür durch Minister Peter Hauk und Andreas Berns ihrer Bestimmung übergeben – und danach wurde ausgiebig genossen.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

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