Igersheim. Die Fastnachtsgesellschaft „Kalrobia“ Igersheim hieß nach mehrjähriger Corona- und Hallenumbau-Pause über 300 Gäste in der Erlenbachhalle willkommen. Die viereinhalbstündige Prunksitzung überzeugte mit kurzweiliger Unterhaltung, jeder Menge Tanz und Show, farbenprächtigen Kostümen und sehenswerten Choreografien, aber auch amüsanten Lästereien und witzig-frechen Gags. „Der Komet von Igersheim, der Hellstern“ (so bezeichnete ihn Dr. Fastnacht), leitete das närrische Publikum nach anfänglicher Aufregung gekonnt durch den Kalroben-Kosmos, dabei begrüßte Bernd Hellstern als Sitzungspräsident bis zum großen Finale kurz nach Mitternacht nicht nur tolle Eigengewächse auf der Bühne, sondern auch Gäste aus der Nachbarschaft und starke Gruppen aus dem gesamten Narrenring Main-Neckar.
Gleich zu Beginn tanzten sich die Kalroben-Minis (vier bis sieben Jahre), trainiert von Emelie Retzbach und Julia Steinbach, unter dem Titel „Keiner ist perfekt“ in die Herzen der Zuschauer. Für den absolut gelungenen Abschluss des Abends sorgten später die 18 Kalroben-Girls mit „Ab in den Süden“ – sie werden ebenfalls von Retzbach und Steinbach angeleitet. Und dazwischen wurde ebenso ein buntes Schau-Tanz-Feuerwerk abgebrannt, das viel Begeisterung und Beifall hervorrief. Nicht nur die Tanzmariechen Ayla Korkut, Luisa Borkeloh und Fe Kohler (alle aus Boxberg) zeigten ihre Vielseitigkeit und Wendigkeit, sondern auch das Tanzpaar Vanessa Wohlfahrt und Tom Käfer von der Lemia Krautheim.
Beeindruckende Darbietungen kamen noch vom Männerballett der Grünsfelder Hasekühle („Geniale Erfinder/griechische Saga“), von der Prinzengarde Schweinberg (Gardetanz), der Hasekühle-Schautanzgruppe („Anbruch einer neuen Zeit – die Königin der Wikinger“), dem Männerballett „Erftalhüpfer“ aus Hardheim („Tanz durch die Zeit“) und der Schautanzgruppe „Moskitos“ der Königshöfer Schnocken („Im Banne der Sirenen“).
Absolut überzeugend in der Bütt war Claudia Lochner von der FG Kalrobia als „Putzfrau Cordula“. Sie räumte mit so manchem lokalen Thema ordentlich auf. Über den Mangel an Fachkräften im Bundestag beschwerte sich Peter Bienert („Jsegrim vom Unterschloss“) aus Hardheim und er legte zielsicher den Finger in noch viele andere „politischen Wunden“. Mit reichlich Applaus bedacht wurden ebenso Andres Leiblein und Andres Poser. Die beiden „Lustigen Vögel“ aus Schweinberg zeigten als „Mir sind der Karl“ wie es auf- und abwärts gehen kann, im Warenhaus, aber auch mit der deutschen Sprache. Als „Dr. Fastnacht“ stieg zudem Michael Zorn aus Lauda in die Bütt.
Eine absolute Bereicherung und ein guter Höhepunkt war schließlich noch der Viergesang von „Jakobs-Stubenmusik“ aus Markelsheim. Conny Lehr, Beate Hofmann-Olkus, Jutta Michler und Karin Staudt präsentierten frech und sehr unterhaltsam wie es um Frauen und Männer „wirklich“ bestellt ist.
Die Trachtenkapelle Igersheim unter der Leitung von Lucas Tatusch begleitete das Geschehen bestens und auch die kulinarische Versorgung im Saal ließ nichts zu wünschen übrig. Wieder mit am Start war auch der Historische Deutschorden-Spielmannszug aus Bad Mergentheim. Er ist übrigens ebenso beim Großen Umzug der Kalroben am Sonntag, 11. Februar, ab 14 Uhr in Igersheim dabei.
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