Gemeinderat

Rolle rückwärts in Stuppach von Ratsmehrheit abgelehnt

Bereits Ende November fällte eine klare Ratsmehrheit die Entscheidung, das Feuerwehrgerätehaus Stuppach an der B 19 neu zu bauen. Die Grünen verlangten jetzt eine Rolle rückwärts, scheiterten jedoch.

Von 
Sascha Bickel
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Die Feuerwehr ist Tag und Nacht im Einsatz, wenn sie gebraucht wird. In Stuppach soll bald ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut werden. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. Es bleibt dabei: Die Freiwillige Feuerwehr Stuppach soll ein neues Gerätehaus am Ortsrand, nahe den Tennisplätzen, bekommen. Die Grünen hatten beantragt, den mehrheitlichen Gemeinderatsbeschluss von Ende November zu kippen, „da er aufgrund unzureichender Informationen zustande kam“. Damals sei nicht klar gewesen, dass ein Nachbargrundstück am bisherigen Feuerwehrhaus in der Ortslage zum Verkauf stünde und für eine „bessere Lösung vor Ort“ und „zur Schonung von Haushaltsmitteln“ mit genutzt werden könne. Oberbürgermeister Udo Glatthaar wies das zurück und bekam dabei Rückendeckung von der großen Mehrheit der Stadträte.

„Nach Prüfung durch die Verwaltung ist die Errichtung des Neubaus auf dem stadteigenen Flurstück Nr. 110 nach Abbruch des alten Feuerwehrgerätehauses unter Einbeziehung des Nachbargrundstücks Flurstück Nr. 111 nicht preisgünstiger, sondern teurer und nicht schneller, sondern länger dauernd zu realisieren. Die Verwaltung empfiehlt daher den Antrag der Grünen abzulehnen.“ So steht es in der Ratsvorlage und darauf bezog sich auch OB Glatthaar, der mehrfach betonte, dass die Stadt nichts falsch gemacht habe. Der neue Standort sei gut erreichbar, biete ausreichend Platz und werde klar favorisiert.

Grünen-Fraktionsvorsitzender Thomas Tuschhoff blieb dagegen bei seiner Ansicht, dass die Informationslage Ende November unzureichend war. Und auch Grünen-Stadtrat Philipp Lutzmann meinte, das sei nicht sauber gelaufen und die heutigen Tagesordnungspunkte zu dem Thema würden das auch zeigen.

CDU-Fraktionschef Andreas Lehr sagte, dass seine Fraktion zum gefassten Beschluss stehe und entsprechend auch die nächsten Schritte mitgehe, um das neue Feuerwehrgerätehaus an den Ortsrand zu bringen. Applaus aus dem Zuschauerreihen brandete auf. CDU-Kollege Hanspeter Fernkorn sprach von großen Problemen am Alt-Standort, wenn dort gebaut würde, um den Hang abzufangen. Das würde viel teurer.

Missbilligende Reaktionen

Für die SPD warf Fraktionsvorsitzende Inge Basel ein, dass die Feuerwehr gute Unterkünfte und Fahrzeuge verdient habe, auch ihre Fraktion stehe deshalb zum Neubau außerhalb. Auch hier gab es Applaus. Hubert Schmieg (Grüne) erntete hingegen missbilligende Zuschauerreaktionen als er darauf verwies, dass hier landwirtschaftliche Fläche am Ortsrand von Stuppach verloren gehe. Sein Einwand bezog sich auch ein Stück weit auf das öffentliche Lob von Landwirt und CDU-Stadtrat Thomas Tremmel zu Beginn des Abends – und vor dem Einstieg in die Tagesordnung – als dieser OB Glatthaar für seinen Einsatz für die Bauern und deren Anliegen gedankt hatte.

Mit 7:24-Stimmen wurde der Antrag der Grünen (Freie Wähler-Stadtrat Jochen Flasbeck stimmte mit den sechs Grünen-Vertretern) abgelehnt, den Beschluss vom November 2023 aufzuheben.

Mit 25:6-Stimmen (Flasbeck und noch fünf Grüne waren dagegen) beschloss das Gremium dann erneut die Entwurfsplanung und Kostenberechnung mit Gesamtkosten von 2,9 Millionen Euro. Man erhofft sich dabei allein rund eine Million Euro aus dem Ausgleichsstock des Landes.

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Wiederum mit 25:6-Stimmen (Nein von Flasbeck und fünf Grünen) wurde schließlich auch noch der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Feuerwehrhaus Stuppach“ gefasst. Geplant ist weiterhin ein zweigeschossiges Gebäude in Modulbauweise mit zwei Stellplätzen für Feuerwehrfahrzeuge. Stadtbaudirektor Bernd Straub sagte schon im vergangenen November, dass er einen Baubeginn frühestens 2025 sehe.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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