Höpfingen. „Dem Wald geht es nicht gut!“ Mit vielsagenden Worten leitete Forstbetriebsleiter Pascal Hecht die Vorstellung des Forstwirtschaftsplans 2025 ein. Zwar erteilte der Höpfinger Gemeinderat dem Konstrukt sein Einvernehmen, doch täuscht dies nicht über einige Probleme hin, mit denen Blatt- und Baumwerk sowie Verwaltung auf Zukunft gesehen konfrontiert werden.
Mit einer Präsentation untermalte Hecht seinen Waldzustandsbericht. „2023 war sehr trocken – auch die Buche hat zu kämpfen“, bemerkte er. Viel Regen bei hohen Temperaturen sorgte für die durchaus besorgniserregende Lage, durch die der Wald viel Pflege erfordere: „Es gilt, die Bestände stabil zu entwickeln und zu verjüngen“, führte er aus und rückte das Szenario in die Nähe des in den 1980er-Jahren debattierten Waldsterbens.
Dahingehend benötige man klimaanpassungsfähige Mischwälder, zumal im Neckar-Odenwald-Kreis der Flächenanteil der noch dominierenden Fichte stetig abnehme. Diese Veränderung des Waldbilds mache sich auch in der Bundeswaldinventur bemerkbar, wie Hecht informierte: Während die planmäßige Nutzung des Waldes seit 2014 – in Höpfingen insbesondere seit dem „Extremtrockenjahr“ 2018 – immer weiter zurückgehe, nehmen zeitgleich Insektenschäden etwa durch Käferbefall stark zu.
Man rechnet mit einem Überschuss in 2025
Auch die Finanzlage fand Erwähnung: 2024 habe man ein kleines Plus von 2590 Euro erwirtschaftet, für 2025 rechne man Hecht zufolge mit einem Überschuss von 25 000 Euro. „Dieser Wert resultiert aus Einnahmen durch Windkraft im Gemeindewald, die als klare Chance zu sehen ist“, erklärte der Forstbetriebsleiter. Die Ausgaben im Ergebnishaushalt sind hier mit 229 200 Euro veranschlagt, die Einnahmen mit 254 200 Euro.
Über die Situation vor Ort berichteten die Revierleiter Stefan Michel (Höpfingen) und Martin Sauer (Waldstetten). Beide bestätigten die bedenkliche Lage: „Der kürzlich erfolgte Holzeinschlag auf dem Brunnenberg verdeutlichte die Probleme des Waldes!“, räumte Sauer ein. Auch der Holzmarkt sei nicht zufriedenstellend: „Wir können aktuell nicht die Preise erzielen, die wir gern hätten“, vergegenwärtige Waldstettens Revierleiter.
Hinsichtlich Höpfingen vermeldete Stefan Michel Ähnliches. Am „Walldürner Weg“ nahe der ehemaligen Eisenbahntrasse – nicht an der gleichnamigen Wohnstraße im Kernort – plane man einen Einschlag im Bereich der angrenzenden Buchenbestände. Auch die Eingriffe in die Natur zugunsten die Windkraftanlagen seien „heftig“.
Dazu komme der Schädlingsbefall: „Der Käfer ärgert uns oft schon im März und deutlich vor seiner eigentlichen Saison“, zeigte Michel auf.
Ein weiteres Dauerthema seien Wetterkapriolen, für die Martin Sauer klare Worte fand: „Was der Käfer nicht aufgefressen hat, wird von Stürmen zerstört“, merkte er an. Manfred Knapp-Holldorf meldete sich zu Wort und sprach die Verschiebung der Parameter von Waldbewirtschaftung zu Waldpflege an. Pascal Hecht erwiderte, dass Ertrag „nach wie vor da ist, aber abnimmt“ – gerade die Schadensereignisse bedeuten hohe Aufwendungen für Hege und Pflege. Einstimmig votierte das Gremium für den Forstwirtschaftsplan.
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