Finanzen

Haushaltsloch von 643 831 Euro für 2025

Einige Projekte sollen zurückgestellt werden

Von 
ad
Lesedauer: 

Höpfingen. Alles andere als rosig sind die Zahlen des Haushalts- und Wirtschaftsplans 2025 der Gemeinde Höpfingen, den Kämmerin Nadine Henn dem Gemeinderat am Montag darlegte. Thomas Greulich umschrieb die Situation mit ernüchternden Worten: „2025 wird einfach nur katastrophal“, betonte er.

Grund für sein markiges Fazit sind bedenklich stimmende Zahlen: Der Gesamthaushalt weist ordentliche Erträge von 8 613 021 Euro und ordentliche Aufwendungen von 9 256 852 Euro aus – ein Minus von 643 831 Euro nach vorläufigem Endergebnis. „Diese Zahl ist viel zu hoch. Ziel eines jeden Haushalt ist es, eine Schwarze Null zu erzielen“, betonte Nadine Henn. Im Teilhaushalt 3 liegen die Erträge laut Plan bei 6 232 312 Euro, die Aufwendungen bei 2 486 507 Euro.

Kreisumlage ein Problem

Problematisch sei die Kreisumlage: Sie ist gegenüber dem Vorjahr auf 32 Prozent das sind 1 427 178 Euro angestiegen. Im Finanzhaushalt sieht es kaum besser aus: Die Auszahlungen aus Investitionstätigkeit liegen bei 2 987 350 Euro, die entsprechenden Einnahmen bei 2 198 144 Euro. Kreditaufnahmen sind mit 740 000 Euro vorgesehen, die Tilgungsleistungen betragen 187 274 Euro. Die Liquidität sinkt um 578 911 Euro, wobei die Mindestliquidität stand Dezember für das Jahr 2025 immer noch gegeben wäre.

Mehr zum Thema

Zweckverband Abwasserbeseitigung Wittigbach

Fragezeichen hinter Klärschlammentsorgung

Veröffentlicht
Von
Peter D. Wagner
Mehr erfahren
Krankenhausverband Hardheim-Walldürn

Hoffnung auf stärkere Rückendeckung durch die Politik

Veröffentlicht
Von
Adrian Brosch
Mehr erfahren

Dabei sind einige Aktivitäten vorgesehen – zum Beispiel interaktive Whiteboards für die Schule, aber auch Grundstückskäufe, der Löschwasserbehälter für die Kerngemeinde und der Neubau des Kindergartens Höpfingen.

Um das Haushaltsloch zu verringern, werden einige ursprünglich für 2025 angedachte Projekte mittelfristig verschoben: Neue Urnen und Wahlkabinen, die neue Feuerwehrsoftware, die Sanierung des Walldürner Wegs und des Vorplatzes der Leichenhalle auf dem Höpfinger Friedhof, der Lärmaktionsplan und die „Zone-30“-Beschilderung werden erst in den Jahren 2026 und 2027 angegangen, was Nadine Henn zufolge rund 130 000 Euro im Ergebnishaushalt einsparen könne. Weitere 15 000 Euro können im Bereich der LED-Straßenbeleuchtung eingespart werden. „Sonst gibt es leider kaum Einsparmöglichkeiten“, bedauerte sie.

Von den Räten bezog Thomas Greulich Stellung: Er sah ein massives Ausgabeproblem vor allem im Bereich stetig steigender Personalkosten.

„Die Probleme sind zum Großteil hausgemacht“, monierte er und unterstrich, dass man als Kommune „angesichts des vorhandenen Personals zu wenig erwirtschaftet“. Eines Tages seien die finanziellen Mittel am Ende – eine Situation, die alles andere als wünschenswert sei. Bürgermeister Hauk verwies zusätzlich auf die drastisch gestiegene Kreisumlage, die man immer mehr zu spüren bekomme.

Kompakt wurde auch der Haushaltsplan des Eigenbetriebs Wasserversorgung erläutert, der im Erfolgsplan unter anderem Wasserzähler über 9000 Euro und die Bestandsaufnahme des GIS-Systems über 56 000 Euro vorsieht; im Investitionsplan wird auf den Kauf von Werkzeugen, die Übernahme des Baggers (30 000 Euro), Darlehensaufnahmen von 20 000 Euro, Tilgungsleistungen über 75 325 Euro und Zinsaufwendungen von 35 000 Euro verwiesen. Beschlossen werden beide Zahlenwerke in einer der kommenden Sitzungen. ad

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten