Machbarkeitsstudie wird erstellt

Feuerwehrhaus Höpfingen: Warum ein Neubau unumgänglich ist

Der Zustand des Feuerwehrhauses in Höpfingen ist seit Jahren desolat. Um einen Neubau kommt die Gemeinde nicht drumherum. Noch in diesem Jahr sollen erste Planungen präsentiert werden.

Von 
Maren Greß
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Das aktuelle Feuerwehrgerätehaus in Höpfingen ist seit vielen Jahren in einem desolaten Zustand. Ein Neubau an anderer Stelle ist unumgänglich. Derzeit laufen dazu die ersten Planungen. © Maren Greß

Höpfingen. Schon von außen sieht man dem Höpfinger Feuerwehrhaus an, dass es die besten Zeiten hinter sich hat: Der Putz bröckelt von den Wänden, die Fenster sind alt. In den vergangenen Jahren wurde immer wieder darüber gesprochen, dass dringend Handlungsbedarf besteht, zuletzt im Dezember, als im Gemeinderat der Bedarfsplan für die Feuerwehr vorgestellt wurde (wir berichteten). „Wir wissen, dass das Feuerwehrhaus hier keine Zukunft hat“, sagt Bürgermeister Christian Hauk im FN-Gespräch bei einem Vor-Ort-Termin.

Wir wissen, dass das Feuerwehrhaus hier keine Zukunft hat.“
Christian Hauk Bürgermeister der Gemeinde Höpfingen

Das Gebäude an der B 27 wurde 1932 errichtet, seither mehrfach saniert und ausgebaut. „Es entspricht inzwischen aber nicht mehr den aktuellen Anforderungen“, betont Hauk. So gibt es unter anderem keine Parkplätze für die Einsatzkräfte direkt am Gerätehaus, der Vorplatz ist zu klein und die Feuerwehrleute müssen sich zwischen den Autos umziehen. Eine Umkleidemöglichkeit nach Geschlechtern getrennt gibt es erst recht nicht. Eine erneute Sanierung komme deshalb nicht in Frage. „Mit neuen Fenstern, neuer Heizung und neuer Farbe ist es hier eben nicht getan“, macht der Bürgermeister deutlich.

Politiker auf Situation des Höpfinger Feuerwehrhauses aufmerksam gemacht

Sowohl in der großen als auch in der kleinen Politik sei angekommen, dass ein Neubau unumgänglich ist. Minister, Staatssekretäre und auch die Regierungspräsidentin Sylvia Felder waren bereits in Höpfingen zu Besuch und haben sich ein Bild vom desolaten Zustand gemacht. Der Gemeinderat ist ebenfalls im Bilde. „Im Gremium wird nicht mehr über die Frage nach dem Warum diskutiert, sondern nur noch darüber, wann wir es umsetzen können“, sagt Haupt- und Bauamtsleiter Tobias Münch. Das Feuerwehrwesen fällt in seinen Zuständigkeitsbereich. Wie viel das neue Feuerwehrhaus kosten wird, können die Verantwortlichen derzeit noch nicht abschätzen. „Wir wollen letztlich ein bedarfsgerechtes Gebäude, das wir uns auch im Unterhalt leisten können“, betont Münch. Klar sei aber auch: Ohne hohe Zuschüsse kann sich die Gemeinde Höpfingen kein neues Feuerwehrgerätehaus leisten. „Wir sind auf Zuwendungen angewiesen“, erklärt der Bürgermeister.

Aktuell sei man noch am Anfang der Planungsphase, eine Machbarkeitsstudie werde erstellt. In die Planungen wolle man die Führungsriege der Feuerwehr um Kommandant Carsten Hauk und Abteilungskommandant Marius Braun einbeziehen.

Stehen beim Thema Feuerwehrhaus in regelmäßigem Austausch (von links): Bürgermeister Christian Hauk, Gesamtkommandant Carsten Hauk, Abteilungskommandant Marius Braun und Haupt- und Bauamtsleiter Tobias Münch. © Maren Greß

Einen potenziellen Standort gibt es auch, und der ist schon lange kein Geheimnis mehr: im Bereich des Festplatzes. Bereits bei seiner Bewerbung 2021 hat Bürgermeister Hauk diesen Standort ins Spiel gebracht. Der große Vorteil daran sei, dass diese Fläche der Gemeinde Höpfingen bereits gehöre. Das mache es um einiges einfacher. Die Gemeinde Hardheim ist beispielsweise seit einigen Jahren dran, die Flächen für den favorisierten Standort in der Alten Würzburger Straße für ein neues Feuerwehrhaus zu erwerben. Erst vor wenigen Wochen gab es diesbezüglich positive Signale von der Landsiedlung Baden-Württemberg (wir berichteten). Eine interkommunale Lösung – also ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus mit Hardheim – komme laut Tobias Münch aufgrund der Ausrückzeiten nicht in Frage. Das wurde so im Rahmen der Erstellung des Bedarfsplans festgestellt.

Bis 2028, so ist das Ziel des Bürgermeisters, wolle man mit dem Neubau angefangen haben. „Sofern es so läuft, wie wir es planen“, betont Christian Hauk. Der Zeitplan hänge davon ab, wann Zuschüsse bewilligt würden, so dass die Finanzierung gesichert ist, und wann die Baugenehmigung erteilt werde. Im Laufe des Jahres wolle man mit den Planungen vorankommen. „Die wichtigste Botschaft ist: Wir sind dran und haben im Haushalt entsprechende Mittel eingeplant“, sagt Christian Hauk.

Tagesstärk der Feuerwehr bereitet auch in Höpfingen Probleme

Ein neues Feuerwehrhaus kann auch bei den Mitgliedern einen Aufschwung bewirken. Denn beim Bedarfsplan wurde nicht nur der desolate Zustand des Gebäudes thematisiert, sondern auch die Altersstruktur der Wehr. „Es gab während Corona eine kleine Delle, das hat sich seit der Aufstellung des Feuerwehrbedarfsplans aber schon wieder erholt“, sagt Carsten Hauk. Probleme bereitet die Tagesstärke, denn viele Feuerwehrleute seien tagsüber aufgrund ihrer Arbeit nicht in Höpfingen und könnten bei Einsätzen nicht mit ausrücken. Damit hätten aber viele Feuerwehren in der Region zu kämpfen.

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Ein Grund, warum sich Feuerwehren oft schwerer tun, Nachwuchs zu finden, als etwa Sport- und Musikvereine, sei die aufwendige Grundausbildung, die 70 Stunden umfasst. Diese ist nämlich Voraussetzung, um überhaupt bei der Feuerwehr aktiv zu sein. „Man mutet den jungen Menschen damit in dieser Phase ihres Lebens schon viel zu. Das schreckt viele ab“, ist Carsten Hauk überzeugt. Deshalb freue man sich über jeden jungen Menschen, der sich entscheidet, der Feuerwehr beizutreten.

Hier erkenne man einen positiven Trend. Derzeit seien zehn Kinder und Jugendliche Mitglied der Jugendfeuerwehr. „Da sind wir gut aufgestellt“, findet Marius Braun. Tobias Münch drückt es so aus: „Zum absoluten Gesamtglück der Höpfinger Feuerwehr fehlt nur noch das neue Feuerwehrhaus.“

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