Bretzingen. Das Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises hatte „zwischen den Jahren“ grünes Licht für den Bau und Betrieb des umstrittenen Windparks „Kornberg/Dreimärker“ gegeben (wir berichteten) – „zu unserem Entsetzen“, wie Bretzingens Ortsvorsteher Steffen Berberich in der Sitzung des Ortschaftsrats am Donnerstagabend im Bürgerhaus betonte.
Es sei zu kritisieren, was im Schallschutzgutachten „getrieben wurde“, sagte Berberich. „Es wurde versucht, das Gesetz so umzudeuten und Anlagen aus der Berechnung herauszunehmen, dass die Schallgrenzwerte eingehalten werden. Das ist in meinen Augen ein No-go.“
Zudem würden in dem Bereich, in dem die Windräder errichteten werden sollen, Tierarten, wie der Wespenbussard und der Rotmilan vorkommen, „die man eigentlich schützen sollte“. Der Gutachter widerspreche sich, was den Naturschutz angehe, mehrmals selbst. „Wir als Bürger haben jetzt nur noch die Möglichkeit, über den Schall rechtlich dagegen vorzugehen. Was Naturschutzverbände machen werden, wissen wir nicht“, sagte Berberich. Die Bürgerinitiative, die sich gegründet hat, will gegen die Genehmigung des Landratsamtes klagen. „Ich kann nur jeden einladen, da mitzumachen. Es ist unsere Heimat. Wenn die Windräder mal stehen, dann stehen sie“, betonte der Ortsvorsteher. Die rechtliche Ausarbeitung, die er erstellt hat, werde er dem Protokoll der Sitzung beifügen. „Ich bin ein absoluter Gegner der Windkraft und wir werden jetzt von Windrädern zugebaut“, sagte Berberich und unterstrich seine Aussage durch mehrere Beispiele, wo auf dem Gebiet des Gemeindeverwaltungsverbands Hardheim-Walldürn (GVV) weitere Windkraftanlagen errichtet werden sollen: beispielsweise in Altheim, bei Glashofen sowie zwischen Höpfingen und Waldstetten.
Obwohl dazu kein Beschluss vorgesehen war, stimmten die Ortschaftsräte dennoch ab. Einstimmig kritisieren sie die Entscheidung des Landratsamtes und sind weiterhin gegen den Bau der Windräder.
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