Hardheim. Bereits in der Gemeinderatssitzung im Juni beschäftigte sich das Hardheimer Gremium mit der Windkraft. Nachdem am 26. Juni die EnBW und Vattenfall sich und ihre Ideen für Windräder in Hardheim vorstellten, waren am Montag die „Zeag“ und die Windenergie Gerichtstetten GmbH zu Gast.
„Im Honert haben wir gute Windverhältnisse“, stellte Harald Endreß, Geschäftsführer der „Zeag“, fest. Im Gebiet rund um die Wolfsgrubenhütte seien nach Einschätzungen seines Unternehmens bis zu zehn Windräder möglich. „Wie viele gebaut werden, entscheidet der Gemeinderat“, sagte Endreß. Durch verschiedene Gutachten, wie beispielsweise die artenschutzrechtliche Prüfung, könnten sich die vorgeschlagenen Standorte noch verschieben oder ganz wegfallen.
„Wertschöpfung hier halten“
Die Bürgerenergie Hardheim GmbH, die im Zuge des Projekts „Kornberg/Dreimärker“ gegründet wurde, würde die Anlagen betreiben. „Wir wollen die Wertschöpfung hier halten“, betonte Harald Endreß. Die Bürger können sich über eine Genossenschaft an den Windrädern beteiligen. Nach den Worten von Endreß benötige man ein eigenes Umspannwerk, um den erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen zu können.
Man plane mit Windkraftanlagen der Marke Enercon. Diese haben eine Nabenhöhe von 160 Meter und einen Rotordurchmesser von 175 Meter. Aufgrund der neuen Technik und spezieller Kräne seien die vorhandenen Anfahrtswege für die Windradteile in der Regel ausreichend.
In eine ähnliche Richtung gingen die Ausführungen von Harald Schmieg, Geschäftsführer der Windenenergie Gerichtstetten GmbH. Diese betreibt bereits den Bürgerwindpark in Gerichtstetten. Auch der stellte das Gewann „Honert“ als Potenzialfläche vor und sprach von zehn Windrädern, die dort möglich wären.
Munitionslager in der Nähe
Außerdem gebe es laut Schmieg eine weitere Potenzialfläche südöstlich von Erfeld. Dort wären bis zu sieben Windräder denkbar. In der Nähe befinde sich das Munitionslager der Bundeswehr in Altheim. Wie auch die „Zeag“ plane man mit Anlagen der Marke Enercon mit den gleichen Ausmaßen. Ein Windrad könnte pro Jahr rund 15 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen.
„Wir möchten echte Bürgerbeteiligung anbieten. Das heißt für uns, dass alles transparent abläuft“, betonte Harald Schmieg. Die Bürger sollten das Gefühl haben, dass es ihr Windrad sei. Er würde eine Betreibergesellschaft in Form einer GmbH gründen. Die Gemeinde soll Stimmrecht erhalten.
Im nicht-öffentlichen Sitzungsteil wurden Gemeinderäte und Verwaltung über die wirtschaftlichen Konditionen der Projektierer informiert. Es liegt nun in der Hand des Gremiums, einem Unternehmen den Zuschlag zu erteilen. In der nächsten Sitzung am 11. September soll die Entscheidung fallen.
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