Bau zweier Solarparks in Erfeld und Gerichstetten steht an

„Ende August möchten wir beginnen“

Harald Schmieg erwartet in Kürze eine Baugenehmigung

Von 
Adrian Brosch
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Auf einer bislang rein landwirtschaftlich genutzten Fläche im zwischen Erfeld und Altheim gelegenen Gewann „Kohlbrünnlein“ sollen auf rund 16,4 Hektar 37 154 Solarmodule grünen Strom erzeugen. © Adrian Brosch

Erfeld/Gerichtstetten. Die Energiewende muss vom Bürger akzeptiert werden. Das geschieht über die Beteiligung der Bürger an Projekten gelingen – was wiederum der Antrieb von Harald Schmieg aus Gerichtstetten und der Windenergie Gerichtstetten GmbH & Co. KG ist. Nun steht nach dem 2018 errichteten Windpark der Bau zweier Solarparks in Erfeld und Gerichtstetten an – in Kürze erwartet Schmieg die Baugenehmigung für den „Solarpark Erfeld“.

37 154 Solarmodule

Auf jener bislang rein landwirtschaftlich genutzten Fläche im zwischen Erfeld und Altheim gelegenen Gewann „Kohlbrünnlein“ sollen auf rund 16,4 Hektar 37 154 Solarmodule grünen Strom erzeugen. Der Solarpark kommt auf eine Leistung von 21 Megawatt. Etwa halb so groß wird mit neun Hektar Fläche und rund 10,4 Megawatt Leistung der zwischenzeitlich genehmigte „Solarpark Gerichtstetten“ beim Hohenstädter Grund. Bei beiden Flächen handelt sich um eher schlechte Böden mit einer recht niedrigen Bodenwertzahl.

Das Zeitfenster ist klar: „Ende August möchten wir mit dem Bau der Kabeltrassen beginnen“, betont Schmieg. Für den Erfelder Park werde eine rund vier Kilometer lange Trasse ans Umspannwerk Waldstetten benötigt; für die Gerichtstettener Module muss eine rund 2,5 Kilometer lange Leitung zur Trasse des Windparks gelegt werden. „Mitte bis Ende September soll dann mit dem Bau der Freiflächenfotovoltaik-Parks begonnen werden. Um Aufbau und Anschluss kümmern sich zwei Fachfirmen aus Öhringen und Trier“, so der Geschäftsführer.

In beiden Parks werden Zentralwechselrichter eingebaut, um den Wirkungsgrad zu optimieren. Aktuell wird in großen Schritten geplant: Vermutlich gehe man, so Schmieg, „im März 2023“ ans Netz. „Es ist unser Anspruch und Ziel, vor der eigenen Haustür solide Bürgerenergieprojekte in die Tat umzusetzen, bei denen die Bürger finanziell profitieren und auch mitbestimmen können“, so der Unternehmer.

Der „Solarpark Erfeld“ wurde seitens der Windenergie Gerichtstetten GmbH & Co. KG als großer Bürgersolarpark geplant, für den gegenwärtig das Beteiligungsprospekt ediert wird. Zur Finanzierung ist anzumerken: 3,7 Millionen Euro der im Ganzen benötigten 15,5 Millionen Euro sollen von den Kommanditisten bereitgestellt werden.

Zunächst werden die Anwohner Erfelds und Gerichtstettens berücksichtigt, danach kommen Einwohner aus Hardheim und den übrigen Ortsteilen zum Zug.

Das Verfahren wird für weitere Interessenten geöffnet, sofern dann noch nicht alle Anteile gezeichnet sein sollten. Was Schmieg tatsächlich vermutet: „Ich rechne nicht damit, dass wir die benötigte Summe nur aus Hardheim zusammenbekommen“, lässt er wissen. Während sich Bürger aus Erfeld und Gerichtstetten ab 5000 Euro beteiligen können, gilt für alle anderen ein Minimum von 10 000 Euro.

Zudem ist eine indirekte Beteiligung möglich – zum Beispiel über die Bürgerenergiegenossenschaft Energie + Umwelt der regionalen Volksbanken, die Anteile am Solarpark kaufen möchte. Eine weitere Regelung betrifft den Solarpark Gerichtstetten (Investitionsvolumen: 8 Millionen Euro): Hier setzt Harald Schmieg auf eine eingeschränkte Bürgerbeteiligung mit unter 20 Kommanditisten. „Das Potenzial an Bürgerbeteiligung wird durch den Erfelder Solarpark bereits ausgeschöpft“, begründet er seine Entscheidung. Er zeigte sich zuversichtlich: „Sicher werden wir ausreichend Kommanditisten finden“, bemerkt er und verweist auf die guten Ergebnisse des Windparks Gerichtstetten – er laufe deutlich besser als prognostiziert. Der Solarpark habe ferner eine deutlich längere Laufzeit; aktuell höhere Marktpreise geben ihm weiteren Aufwind.

Davon abgesehen profitiert die heimische Region von beiden Projekten: Die Wertschöpfungskette findet komplett vor Ort statt - so verbleibt die Gewerbesteuer in Hardheim, können sich die Bürger beteiligen und erfolgt die Finanzierung durch regionale Banken. Der „Solarpark Erfeld“ von der Volksbank Franken, der Volksbank Main-Tauber und der Sparkasse Neckartal-Odenwald finanziert.

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