Hardheim. Wer hätte noch vor einem Jahr gedacht, dass das Wort „Erfapark“ in Hardheim wieder in aller Munde sein würde? Das einstige, 1980 eröffnete, Einkaufs- und Verweil-Prunkstück der Erftalgemeinde siechte zuletzt so vor sich hin. Doch nachdem 2021 erste Ideen für eine Wiederbelebung der Immobilie im Zentrum Hardheims bekannt geworden waren, wurde es im nun zurückliegenden Jahr zum Teil konkret - zum Teil aber auch kurios. Spannend war es allemal, wie der siebenteilige Erfapark-Krimi zeigt:
Erster Teil: Konkret wurde es Ende April. Da rollte schweres Gerät an und riss das ehemalige Norma-Gebäude nieder. Diese Bauarbeiten in Zusammenhang mit denen 2021 auf dem ehemaligen Eirich-Areal an der Würzburger Straße erweckten bei der Bevölkerung den Eindruck, dass es nun zügig vorangehen würde. Dem ist aber nicht so.
Zweiter Teil: Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder kommt Anfang Juni zu Besuch nach Hardheim. Dabei wird deutlich, dass das Einzelhandelsgutachten der Gemeinde veraltet ist, und dass es bei einer Wiederbelebung des Erfaparks viel zu viel Fläche für Lebensmittelmärkte in Hardheim geben würde. Kurios. Die Verwaltung muss nachbessern.
Dritter Teil: Der Widerstand in der Bevölkerung gegen die acht bis zehn (die Angaben variierten) Kurzzeitparkplätze auf dem Bürgermeister-Schmider-Platz wächst. Auf Initiative von Rainer und Gero Weimann versammeln sich im Juli immer mehr Bürger vor dem Erfapark, um gegen die Stellplätze zu demonstrieren. Mit Erfolg: Investor „Schoofs“ lenkt ein und bekennt sich zu einem autofreien „Schmider-Platz“.
Vierter Teil: Hardheimer initiieren daraufhin ein Bürgerbegehren. Sie fordern mit einer Unterschriftenliste die Rücknahme des Gemeinderatsbeschlusses zu den Kurzzeitparkplätzen. Das Begehren mit 610 Unterschriften wird Ende September Neu-Bürgermeister Stefan Grimm überreicht. Ende Oktober nimmt der Gemeinderat seinen Beschluss vom Juni zurück.
Fünfter Teil: Benno Hollerbach erklärt in den FN, dass er sich eine Klage gegen die Gemeinde überlegt. Der Grund: Sein Rewe wird wegen des neuen Einzelhandelsgutachtens vom Gemeinderat mit einer Veränderungssperre belegt und darf nun nicht vergrößert werden. Das stört Eigentümer Hollerbach, weil er dort, nach dem Auszug des Rewe in den Erfapark (der aber noch gar nicht besiegelt ist), gerne wieder einen Lebensmittelmarkt ansiedeln möchte - mit mehr Verkaufsfläche als jetzt. Bis zum Ende des Jahres gab es aber keine Klage.
Sechster Teil: Anfang Dezember findet eine Informationsveranstaltung des Investors „Schoofs“ und der Gemeindeverwaltung statt. Die Bevölkerung zeigt mit großer Präsenz in der Erftalhalle, dass sie an der Zukunft des Erfaparks sehr interessiert ist. Hierbei bekräftigt „Schoofs“ sein Vorhaben des Um- und Ausbaus und macht deutlich, dass die Verkaufsflächen im Erfapark um etwa 30 Prozent im Vergleich zu den ersten Plänen verkleinert worden sind. Das aus dem Grund, um dem Einzelhandelsgutachten gerecht zu werden. Architekt Markus Rathke überzeugt die Gäste mit beeindruckenden Zeichnungen und Animationen dazu, wie der Erfapark nach der Fertigstellung aussehen soll. Aus den Reaktionen der Bevölkerung wird klar: Eine deutliche Mehrheit steht hinter dem Projekt.
Siebter Teil: Am 21. Dezember hieß es in den FN: Das Projekt Erfapark 2.0 hat die nächste Hürde genommen. Der Gemeinderat billigte den Entwurf des Bebauungsplans „Sanierung Hofacker B II, 1. Änderung“. In diesem Gebiet liegt der Erfapark. Die erste Offenlage des Bebauungsplanentwurfs soll im Februar/März erfolgen, nachdem diese öffentlich bekannt gemacht wurde.
Fortsetzung folgt…
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