Breitbandversorgung

Hardheim: Wie es mit dem Glasfaserausbau weitergeht

Firma Leonet informierte in der Erftalhalle über den aktuellen Baufortschritt. Weshalb Bretzingen und Erfeld erst einmal nicht ausgebaut werden sollen.

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Maren Greß
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Zur Informationsveranstaltung der Firma Leonet, die in Hardheim und den Ortsteilen Glasfaser verlegt, kamen am Donnerstag rund 250 interessierte Bürger. © Maren Gress

Hardheim. Das Interesse war groß: Rund 250 Bürger aus Hardheim und den Ortsteilen informierten sich am Donnerstagabend in der Erftalhalle über den aktuellen Baufortschritt beim Glasfaserausbau. Mitarbeiter der Firma Leonet, darunter aus den Bereichen Vertrieb und Bau, standen den Bürgern für Fragen zur Verfügung.

Bürgermeister Stefan Grimm skizzierte in seiner Begrüßung den „Leidensweg“ des Glasfaserausbaus in Hardheim. „Mit den Baufirmen, darunter dem Unternehmen Terrado, ist vieles schiefgelaufen“, sagte das Gemeindeoberhaupt. Ohne die Firma Leonet, die die BBV übernommen hat, würden Hardheim und die Ortsteile vielleicht gar keine Glasfaseranschlüsse bekommen. „Ich freue mich, dass es vorangeht“, betonte Grimm. Er erinnerte daran, dass die Gemeinde Hardheim nicht der Auftraggeber sei und auch keinen Vertrag mit Leonet abgeschlossen habe. Deshalb solle man sich bei etwaigen Fragen zum Ausbaustand und zu Vertragsdetails an das Unternehmen wenden. Die Verwaltung beziehungsweise das Bauamt könnten in diesen Anliegen nicht weiterhelfen.

Das passiert mit den Strecken von Terrado

Projektleiterin Marijana Krajinovic und Marta Klawe, zuständig für den Bau, erklärten anschließend, wie der aktuelle Stand ist und wie es in den nächsten Monaten weitergeht. „Zum Glück ist die Firma Terrado nicht mehr da“, betonte Klawe. Da die Arbeiten mangelhaft ausgeführt worden seien, werde man alle von Terrado gebauten Strecken noch einmal überprüfen. „Wir rechnen damit, dass wir 80 Prozent davon noch einmal neu ausbauen müssen“, erklärte Klawe. Unter anderen seien in einigen Straßen die Kabel nicht tief genug verlegt worden oder es sei nicht ausreichend Sand aufgefüllt worden.

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Die neue Firma, die „APK Group“, habe im Juli in Hardheim die Arbeiten wieder aufgenommen. Während in der Kerngemeinde klassische Tiefbauweise angewandt werde, verwende man in Schweinberg und Gerichtstetten das sogenannte Stufenschleifverfahren. Dabei wird ein schmaler, abgestufter Schlitz in die Asphaltschicht geschliffen, in den das Glasfaserkabel reingelegt wird. Der Schlitz ist zwischen sieben und elf Zentimeter tief. Die Arbeiten in Gerichtstetten seien abgeschlossen, in Schweinberg stünden laut Klawe noch Restarbeiten aus. Dort waren Unternehmen aus Österreich tätig.

Im Anschluss an die Arbeiten werden die Hausanschlüsse verlegt. Davor würden Mitarbeiter der Firma Leonet einen Termin mit den Hauseigentümern vereinbaren, um die Details zu besprechen, erklärte Krajinovic. Sie gab außerdem einen Überblick über die Tarife und betonte, dass Leonet den Anbieterwechsel übernehme und der Hausanschluss im Preis inbegriffen sei. Alle Verträge, die zuvor mit der BBV geschlossen worden seien, würden weiterhin ihre Gültigkeit behalten.

Die ersten Anschlüsse sollen im Frühjahr aktiviert werden

Im Frühjahr sollen die ersten Anschlüsse in Hardheim aktiviert werden, so dass den Bürgern dann das schnelle Internet zur Verfügung stehen soll. Man rechne mit einem Bauende bis Ende 2026. „Ich kann nicht versprechen, dass der Termin klappt. Wir stellen jetzt schon fest, dass es schleppender läuft, als geplant“, betonte Klawe.

Für eine Überraschung sorgte eine anschließende Nachfrage: Ein Bürger erkundigte sich, wie es mit den anderen Ortsteilen, wie Erfeld und Bretzingen, aussieht. Nach den Worten von Klawe sei es derzeit nicht vorgesehen, diese beiden Ortsteile auszubauen. „Darauf haben wir keinen Einfluss. Das entscheidet die Geschäftsführung.“ Für Bretzingen und Erfeld hätten sich bisher zu wenige Interessenten gemeldet, so dass es sich wirtschaftlich nicht lohne. „Wir haben Stand jetzt keine Baufreigabe für die beiden Ortsteile“, machte Klawe deutlich. Bürgermeister Grimm erklärte daraufhin, dass der Neckar-Odenwald-Kreis mit weiteren Projektierern im Austausch stehe. Denn einigen anderen Kommunen im Landkreis gehe es ähnlich. „Es laufen Gespräche, um eine Lösung zu finden“, so das Gemeindeoberhaupt.

Weitere Informationen gibt es unter www.leonet.de. Dort findet man auch Kontaktdaten vom Kundenservice.

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