Hardheim/Gerichtstetten. Monatelang war es still geworden um die Breitbandversorgung Deutschland (BBV) in und um Hardheim. In der Zwischenzeit hat die BBV ihre Zusammenarbeit mit Terrado als Generalunternehmer beendet (wir berichteten). Mit der Firma gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme. Die Gemeinde verhängte diverse Baustopps. Nun kommt wieder Bewegung in den Glasfaserausbau in Hardheim: Wie Bürgermeister Stefan Grimm in der Gemeinderatssitzung am Montag in der Aula des Walter-Hohmann-Schulzentrums bekanntgab, habe die BBV die Arbeiten wieder aufgenommen.
Gemeinderat in Kürze
- Die Alte Realschule wird umgebaut . Dort sollen Räume für die Kinderkrippe des Gemeindekindergartens geschaffen werden. Der Gemeinderat vergab am Montag verschiedene Gewerke . Die Arbeiten für Sanitär und Heizung übernimmt die Firma Johmann aus Limbach für insgesamt rund 223.000 Euro. Die Firma Ruf aus Kleinheubach erhielt für rund 160.000 Euro den Zuschlag für das Gewerk Lüftung. Alle drei Gewerke liegen laut Bauamtsleiter Daniel Emmenecker unter der Kostenschätzung.
- Der Gemeindebauhof erhält einen neuen Lkw-Anhänger . Den Zuschlag erhielt die Firma Kurt Herold aus Würzburg für rund 36.500 Euro .
- Bürgermeister Stefan Grimm dankte allen, die zum Gelingen des ersten „Brückenschoppen unter den Linden“ beigetragen hatten. Er sprach von einem „tollen Fest“ . Man habe viele positive Rückmeldungen erhalten. Der nächste Brückenschoppen findet am Pfingstsonntag, 8. Juni, statt.
- Für rund 1,29 Millionen Euro beauftragte der Gemeinderat die Firma Konrad Bau aus Gerlachsheim mit der Sanierung der Bergstraße in Gerichtstetten . Diese Maßnahme dient als Vorbereitung für die Sanierung der Wasserleitungen in der Ortsdurchfahrt. Diese sind in einem kritischen Zustand und müssen dringend erneuert werden. Über die Bergstraße läuft dann während der Sanierung der Ortsdurchfahrt die Notversorgung. mg
Im Ortsteil Gerichtstetten seien seit einigen Tagen mehrere Bautrupps von zwei Sub-Unternehmen am Werk. Dort wenden sie zwei verschiedene Verfahren an: den klassischen Tiefbau sowie das Stufenschleifverfahren. Dabei wird ein schmaler, abgestufter Schlitz in die Asphaltschicht geschliffen, in den das Glasfaserkabel reingelegt wird. Der Schlitz ist zwischen sieben und elf Zentimeter tief. Außerdem würden in Schweinberg derzeit Kernbohrungen stattfinden.
Harald Schmieg ärgert sich über geänderte Strategie der BBV
Während die Gemeindeverwaltung mit den ausführenden Firmen bisher positive Erfahrungen gemacht hat, ärgert sich Harald Schmieg über die BBV. Der Gerichtstettener, der auf dem Aussiedlerhof „Helmstheimer Hof“ wohnt, monierte in der Bürgerfrageviertelstunde, dass der vorgesehene Lückenschluss von Gerichtstetten zu den Aussiedlerhöfen nun doch nicht erfolgen solle. Schmieg will den Sitz seiner Firma „EKS Solartechnik“ auf den „Helmstheimer Hof“ verlagern. „Wir sind daher elementar auf Glasfaser angewiesen“, betonte Schmieg. Er habe in Rücksprache mit der BBV bereits 3,5 Kilometer von deren Leerrohren auf eigene Kosten verlegt, rund 1200 Meter fehlen nun noch bis zum Lückenschluss. Die BBV habe ihre Strategie geändert und wolle nun so viele Kunden wie möglich „ans Licht bringen“, erklärte der Bürgermeister. Die Aussiedlerhöhe seien dabei erst einmal nicht bedacht. „Wir werden Sie nicht im Regen stehen lassen“, versprach das Gemeindeoberhaupt in Richtung Harald Schmieg. Man werde mit den Firmen sprechen und ihnen die Situation schildern. „Da müssen wir Überzeugungsarbeit leisten“, sagte Grimm.
Die BBV Deutschland will sich im Laufe der Woche noch zu den weiteren Schritten in Hardheim und dem konkreten Fall von Harald Schmieg äußern, wie ein Sprecher auf Nachfrage der Fränkischen Nachrichten erklärte.
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