Fußverkehrs-Check

Hardheim: Querungshilfe steht oben auf der Prioritätenliste

Beim Abschlussworkshop des Fußverkehrs-Checks diskutierten Bürger und Verkehrsplaner über mögliche Maßnahmen.

Von 
Maren Greß
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In der Bürgermeister-Henn-Straße könnte eine Aufpflasterung – wie hier am Spielplatz in der Roten Au – Abhilfe schaffen und die Situation lindern. So wären Autofahrer nämlich zum Langsamfahren gezwungen. © Maren Greß

Hardheim. Wie kann man Hardheim für Fußgänger attraktiver und vor allen Dingen sicherer machen? Dieser Frage gingen in den vergangenen Wochen zahlreiche Bürger, die Verwaltung und Verkehrsplaner im Rahmen des Fußverkehrs-Checks nach, einem Programm des Landes Baden-Württemberg. Auf die Auftaktveranstaltung im September folgten zwei Begehungen. Dabei wurden bereits zahlreiche Problemstellen ausgemacht und über Lösungen sinniert (wir berichteten). Beim Abschlussworkshop am Mittwoch diskutierten die Bürger und Verkehrsplaner über mögliche Maßnahmen, die Christoph Mall und seine Kollegen vom Büro „Planersocietät“ zusammengestellt hatten.

Beim Abschlussworkshop sollten die Bürger die Maßnahmenvorschläge priorisieren. Oben auf der Liste landete eine Querungshilfe an der Bürgermeister-Henn-Straße. © Maren Greß

Und bei einer Sache waren sich nahezu alle einig: In der Bürgermeister-Henn-Straße braucht es mindestens eine Querungshilfe, um den Kindern einen sicheren Weg zur Schule zu ermöglichen. Hierbei sollte man, so regten die Verkehrsplaner an, mit den Eltern und der Schule sprechen, wo etwa ein Zebrastreifen sinnvoll sei. Die Bürger mussten die vorgestellten Maßnahmen priorisieren. Dabei landete die Querungshilfe ganz oben auf der Liste.

Elterntaxis am Walter-Hohmann-Schulzentrum vermeiden

Wichtig war den Bürgern auch, dass der Hol- und Bringverkehr durch die Eltern vermieden werden soll – die sogenannten Elterntaxis. „Eine Möglichkeit wäre hier ein Laufbus“, erläuterte Christoph Mall. Die Kinder würden in Begleitung von Erwachsenen gemeinsam zur Schule laufen, nachdem sie an „Haltestellen“ eingesammelt wurden. Hierfür bräuchte es jedoch freiwillige Eltern, die das begleiten. Diese Idee gab es bereits in der Vergangenheit von der Arnold-Hollerbach-Stiftung, scheiterte damals jedoch aufgrund von mangelndem Interesse. Eine weitere vorgestellte Maßnahme war eine sogenannte „Elternhaltestelle“. Den Müttern und Vätern würde man deutlich zeigen – etwa durch Schilder und Markierungen – wo sie ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen könnten, so der Vorschlag der Verkehrsplaner. Sie empfahlen außerdem, einen Schulwegplan zu erstellen. „Dieser würde einen Blick auf die Schwachstellen werfen“, sagte Christoph Mall.

Zuspruch fand auch die Idee, die Bürgermeister-Henn-Straße „umzugestalten“. Durch eine Aufplasterung, ähnlich wie am Spielplatz in der Roten Au, würden Autofahrer zum Langsamfahren gezwungen werden. Doch gerade solche baulichen Maßnahmen seien nicht kurzfristig umsetzbar.

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Ein weiterer Vorschlag der „Planersocietät“ war es, bestehende Zebrastreifen barrierefrei auszubauen und insbesondere bei neuen Querungsanlagen auf die Barrierefreiheit zu achten. Das erachteten die Bürger als nicht so dringlich, ebenso wie die Schaffung von weiteren Sitzgelegenheiten im Gemeindegebiet, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern.

Handlungsbedarf sehen die Bürger hingegen entlang der Würzburger Straße (B 27), um Hardheim für Fußgänger sicherer zu gestalten. Bei den Begehungen wurde bereits deutlich, dass gerade der Gehweg von der Blitzeranlage bis zur Fußgängerampel eher gemieden werde, da dieser beispielsweise für einen Kinderwagen nicht breit genug sei. Hier rieten die Experten dazu, die Situation zu untersuchen und eventuell auch dort eine weitere Querungshilfe zu installieren.

Bürgermeister Stefan Grimm: „Wir sind jetzt sensibilisiert“

Der Fußverkehrs-Check sei nur der Startschuss, um wieder mehr aus Sicht des Fußgängers zu denken, sagte Bürgermeister Stefan Grimm. „Wir sind dafür jetzt alle sensibilisiert.“ Christoph Mall betonte, dass das nur Maßnahmenvorschläge seien und kein Fußverkehrskonzept.

Das Planungsbüro wird im nächsten Schritt einen detaillierten Abschlussbericht verfassen. Dieser soll Anfang nächsten Jahres im Gemeinderat vorgestellt werden.

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