„Fußverkehrs-Check“

"Fußverkehrs-Check" in Hardheim: Hier sind Problemstellen

Bei der ersten Begehung lagen die Schwerpunkte auf den Wegen rund um das Walter-Hohmann-Schulzentrum und der B 27

Von 
Maren Greß
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Die Bürgermeister-Henn-Straße ist eine der Problemstellen, die im Rahmen des „Fußverkehrs-Checks“ ausgemacht wurden. Dort fehlt für die Kinder eine sichere Möglichkeit, beispielsweise ein Zebrastreifen, um die Straße sicher überqueren zu können. © Maren Greß

Hardheim. Schüler, die auf dem Gehweg Schlange stehen und warten, dass sie die Straße überqueren können. Gefahrlos ist das fast nicht möglich. Dieses Bild zeigt sich täglich zu den Stoßzeiten am frühen Morgen und mittags in der Bürgermeister-Henn-Straße. Und dies ist nur eine von vielen Problemstellen für Fußgänger im Hardheimer Ortsgebiet.

Genau da will der „Fußverkehrs-Check“ ansetzen und kurzfristig umsetzbare Lösungen finden. Beim Auftaktworkshop vor rund drei Wochen wurden bereits mit den Bürgern erste Ideen gesammelt. Am Montag wurden die markanten Punkte bei einer Begehung betrachtet, ein zweiter Rundgang folgt am 17. Oktober.

„Wir haben ein paar Problemstellen ausgemacht. Diese wollen wir uns heute zusammen anschauen“, sagte Bürgermeister Stefan Grimm.

Beim ersten Rundgang im Rahmen des „Fußverkehrs-Check“ wurde unter anderem die Situation entlang der B 27 betrachtet und Ideen für Lösungsvorschläge gegeben. © Maren Greß

Die erste Station der rund 20-köpfigen Gruppe, zu der unter anderem Schulleiter Steven Bundschuh und einige Elternbeiräte gehörten, war der Haupteingang des Walter-Hohmann-Schulzentrums in der Schulstraße. Die „Elterntaxis“ sind hier das Problem. Denn die Kinder müssen auf die Straße ausweichen, weil dort Autos parken oder der Bus durchfahren muss.

„Elterntaxis“ verlegen

Der Lösungsvorschlag lautete hier: Den „Abhol- und Bringservice“ an einen anderen Ort verlegen, beispielsweise auf den Schlossplatz. Dort wäre genug Platz und die Kinder könnten trockenen Fußes durch die Alte Realschule zu ihren Klassenzimmern gelangen. Diese Idee fand unter den Bürgern viele Befürworter. Der Tenor war eindeutig: Autos haben zu den Schulzeiten in der Schul- und Jahnstraße nichts verloren.

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Problematisch ist es auch an der Bürgermeister-Henn-Straße. Aufgrund der parkenden Autos am Straßenrand rund um die Sporthalle ist die Situation für die Kinder oft unübersichtlich. Ein Junge wurde dort im Sommer sogar angefahren. Insbesondere den Eltern ist es hier ein Anliegen, den Kindern das Überqueren sicher zu ermöglichen – beispielsweise durch einen Zebrastreifen oder eine Mittelinsel. Laut Verkehrsplaner Felix Werner vom zuständigen Ingenieurbüro ist der Zebrastreifen die bessere Option, da die Straße für eine Mittelinsel zu schmal sei. Manfred Böhrer, ehemaliger Polizist und Vorsitzender des Vereins Mühlenradweg, regte an, nicht nur mechanische Maßnahmen zu ergreifen, sondern auch Eltern und Kinder zu sensibilisieren und das zu Fuß zur Schule gehen wieder attraktiver zu machen. Unter anderem gebe es laut Böhrer hier Angebote der Verkehrswacht, die Workshops mit den Kindern zum Thema sicherer Schulweg gestaltet.

„Tempo 30“ würde helfen

Im Fokus der ersten Begehung sollte aber der Fußverkehr an Hardheims Hauptstraße, der B 27, liegen. Die Beteiligten waren sich einig: „Tempo 30“ würde an dieser Stelle auf jeden Fall helfen. Die Hoffnungen ruhen deshalb auf der Lärmkarte, die das Land eigentlich schon lange veröffentlichen wollte. Zudem wurde eine Querungshilfe zwischen Aldi- und Rewe-Markt angeregt, da man sich erhoffe, dass nach der Eröffnung der beiden Lebensmittelmärkte wieder mehr Bürger zu Fuß ihre Einkäufe erledigen. Für Entspannung würde hier ein Kreisverkehr am Ortseingang von Schweinberg kommend sorgen, brachten einige Bürger an. Denn das verlangsame den Verkehr.

Der Gehweg entlang der Würzburger Straße sei zudem zu schmal und werde deshalb nur ungern genutzt, insbesondere von Familien. Diese würden eher den parallelen Weg durch die Kleingärten nehmen. Gerade bei schlechtem Wetter sei dieser „Trampelpfad“ allerdings schlecht begehbar. Eine Idee war deshalb, den Weg so auszubauen, dass er für Fußgänger und auch Radfahrer attraktiv wird.

Weitere Stationen waren die Kreuzung nach Bretzingen sowie die Abzweigung Richtung Miltenberg in der Wertheimer Straße. Auch hier sind nach Auffassung der Beteiligten Überquerungshilfen für Fußgänger notwendig, da dort auch viele Schüler unterwegs sind.

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