„Fußverkehrs-Check“

Hardheim: Bald „Tempo 10“ in der Bürgermeister-Henn-Straße?

Im Fokus der zweiten Begehung stand der Weg der Kinder zur Schule und zum Sportplatz sowie die Aufenthaltsqualität in der Gemeinde.

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Maren Greß
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Bei der zweiten Begehung im Rahmen des „Fußverkehrs-Checks“ diskutierten die Beteiligten am Dienstagabend unter anderem darüber, die Geschwindigkeit in der Bürgermeister-Henn-Straße auf zehn oder 20 Stundenkilometer zu reduzieren. © Maren Greß

Hardheim. Bei der ersten Begehung im Rahmen des „Fußverkehrs-Checks“ am vergangenen Montag drehte sich alles um die Wege rund um das Walter-Hohmann-Schulzentrum und die B 27 (wir berichteten). Beim zweiten Rundgang am Dienstagabend lag der Fokus auch wieder auf den Schülern – dieses Mal aber auf ihrem Fußweg zum Sportgelände des TV Hardheim sowie dem täglichen Weg zur Schule.

Einig waren sich die Beteiligten, dass die Kinder im Bereich zwischen Polizei und der Physiotherapiepraxis Dyszy mindestens eine sichere Querungsmöglichkeit brauchen. Beim Thema Geschwindigkeit schieden sich dann aber die Geister. Der Vorschlag, diesen Abschnitt der Bürgermeister-Henn-Straße in eine Fußgängerzone umzuwandeln – also den Pkw-Verkehr komplett zu verbieten – stieß auf wenig Zustimmung. „Eine verkehrsberuhigte Zone ist in meinen Augen nicht die beste Lösung, denn sie erlaubt den Kindern, auf der Straße zu spielen“, argumentierte etwa Manfred Böhrer. Auch Bürgermeister Stefan Grimm sprach sich dagegen aus: „Man kann über eine Geschwindigkeitsreduzierung auf zehn oder 20 Stundenkilometer nachdenken.“ Dennoch müsse man den Kindern eine sichere Möglichkeit geben, die Straße zu queren, beispielsweise durch einen Zebrastreifen.

Farbliche Abgrenzung eine Idee, um auf Kinder aufmerksam zu machen

Eine weitere Idee, um auf die Kinder in diesem Bereich aufmerksam zu machen, waren farbliche Abgrenzungen oder eine Erhöhung wie am Spielplatz an der Roten Au. Dort würden Autos dann zum langsamer Fahren gezwungen werden, und diese Maßnahme würde Start und Ende der Zone signalisieren.

Wenn die Schulklassen draußen Sportunterricht haben, laufen sie durch Wohngebiete in Richtung Sportplatz. Eine Gefahr für die Schüler auf diesem Weg sehen die Eltern nicht, denn dort herrsche deutlich weniger Verkehr. Außerdem würden Autos in der Roten Au, im Paradeisweg und in der Thüringer Straße sowieso langsam fahren, weil oft Fahrzeuge am Straßenrand parkten. Von der Thüringer Straße gelangen die Kinder über eine kleine Brücke und eine Querungshilfe zum Sportgelände.

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Problematischer gestaltet sich die Situation jedoch an der Querspange. Bis zur Einmündung in die Immanuel-Kant-Straße gibt es einen breiten Gehweg, der sogar durch einen Grünstreifen von der Fahrbahn abgegrenzt wird. Dieser hört nach der Kreuzung aber auf. Hier müsse man etwas unternehmen, auch weil im Neubaugebiet „Trieb“ viele junge Familien mit Kindern wohnen. Hinzu komme, so der Tenor, dass sich die Auto- und auch Lkw-Fahrer dort nicht immer an die erlaubten 50 Stundenkilometer hielten, sondern deutlich schneller unterwegs seien. Ein durchgängiger Gehweg sei also notwendig.

Treffpunkt für Jugendliche und Ältere in Hardheim schaffen

Beim „Fußverkehrs-Check“ spielen aber nicht nur die Wege für die Fußgänger eine Rolle, sondern auch die Aufenthaltsqualität – etwa durch Bänke zum Hinsetzen oder Freizeitmöglichkeiten. In der Beethovenstraße gab es einen Spielplatz, dieser wurde vor einiger Zeit abgebaut. Derzeit gibt es dort nur Sitzgelegenheiten. Unter den Teilnehmern entstand die Idee, einen Treffpunkt für Jugendliche oder ältere Menschen daraus zu machen. Etwa könne man dort eine Tischtennisplatte oder Outdoor-Fitnessgeräte aufstellen. Solche gibt es beispielsweise auf der Buchener „alla-Hopp“-Anlage.

„Wir werden die Erkenntnisse nun zusammenfassen“, sagte Christoph Mall von der Firma „Planersocietät“, die den „Fußverkehrs-Check“ betreut, am Ende des rund zweistündigen Rundgangs. „Die Ergebnisse werden im Gemeinderat vorgestellt. Wir legen das auf einen Zeitstrahl und werden schauen, welche Maßnahmen kurzfristig oder mittelfristig umsetzbar sind“, ergänzte Bürgermeister Stefan Grimm. Das Ergebnis sei kein fertiges Fußwegekonzept, sondern vielmehr ein Anstoß, betonte Christoph Mall. Es werde weitere Schritte brauchen, um das umzusetzen.

Info: Die Abschlussveranstaltung des „Fußverkehrs-Checks“ findet am Mittwoch, 15. November um 17 Uhr in der Aula des Walter-Hohmann-Schulzentrums statt.

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