Evangelische Kirche

Hardheim: Pfarrer Kreß übernimmt Vakanzvertretung

Walldürns Pfarrer Karl Kreß übernimmt ab dem 15. Juli die Vakanzvertretung in der evangelischen Kirchengemeinde Hardheim-Höpfingen, da die Pfarrstelle noch immer unbesetzt ist. Was er in dieser Zeit umsetzen will.

Von 
Maren Greß
Lesedauer: 
Noch sind die Rollläden im evangelischen Pfarrhaus in Hardheim unten und noch kein Nachfolger von Markus Keller gefunden. Pfarrer Karl Kreß, der ab dem 15. Juli die Vakanzvertretung übernimmt, will weiter dafür kämpfen, dass die Stelle wieder besetzt wird. © Michael Fürst

Hardheim. Während andere ein Jahr vor dem Ruhestand so langsam aber sicher den Sinkflug einleiten, kommt auf Walldürns evangelischen Pfarrer Karl Kreß noch mehr Arbeit zu: Er übernimmt die Vakanzvertretung für die Kirchengemeinde Hardheim-Höpfingen. Diese hatte zuvor Julia Ehret aus Buch inne, die, nachdem Dekan Rüdiger Krauth in den Ruhestand verabschiedet wurde, die Gemeinden Hohenstadt, Eubigheim und Hirschlanden übernimmt. Aber Pfarrer Karl Kreß macht diese zusätzliche Belastung Spaß. „Ich mag die Gemeinde, und ich kann sie doch nicht einfach hängen lassen“, sagt der 65-Jährige im FN-Gespräch im Pfarrgarten. Eigentlich hätte das Gespräch in der evangelischen Kirche stattfinden sollen, doch Kreß hat noch keinen Schlüssel. „Den bekomme ich leider erst Mitte Juli, wenn ich offiziell die Vakanzvertretung übernehme“, erklärt er schmunzelnd.

Die Kirchengemeinde Hardheim-Höpfingen ist für den Seelsorger nicht fremd. Bereits vor rund zehn Jahren übernahm er nach dem Weggang von Ralf Krust die Vertretung, bis Markus Keller kam. Seit 2022 ist er zudem immer wieder freiwillig als Prediger in Hardheim tätig. Für die Gläubigen soll sich mit dem Wechsel der Zuständigkeiten nicht viel ändern: „Die Gottesdienstzeiten sollen, wenn möglich, so bestehen bleiben“, sagt Karl Kreß. Die Konfirmanden werden vom Bezirksjugendreferenten unterrichtet, so dass der Pfarrer dadurch ein wenig entlastet wird.

Pfarrer Karl Kreß: Kirchengemeinde ist attraktiv

Dass sich nach fast zwei Jahren noch niemand für die Pfarrstelle in Hardheim gefunden hat, findet Kreß schade: „Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum sich niemand findet. Die Kirchengemeinde ist eigentlich sehr attraktiv für einen Pfarrer.“ Denn es gebe viele Ehrenamtliche, die sich engagiert einbringen, ebenso leiste der Kirchengemeinderat eine tolle Arbeit. Doch wie in vielen anderen Bereichen, leide auch die Landeskirche unter dem Fachkräftemangel. „Wir sind nicht die einzigen mit diesem Problem. In vielen Kirchengemeinden fehlt der Pfarrer“, sagt Kreß. Man werde jedoch weiter dafür kämpfen, die Stelle wieder besetzen zu können. Ebenso will er sich dafür einsetzen, dass das Pfarrhaus gegenüber dem Walter-Hohmann-Schulzentrums renoviert wird.

Mehr zum Thema

Evangelische Kirche

Emotionaler Abschied von Dekan Rüdiger Krauth

Veröffentlicht
Von
Nicola Beier
Mehr erfahren
„Pfarrplan 2030“ beschlossen

Weikersheim: 2,5 Pfarrstellen gestrichen

Veröffentlicht
Von
Peter Keßler
Mehr erfahren
Vandalismus

Walldürn: Vandalimus auch in anderen Kirchen des Stadtgebiets

Veröffentlicht
Von
Michael Fürst
Mehr erfahren

Karl Kreß ist nicht nur Seelsorger, sondern unter anderem auch Vorsitzender der Bezirkssynode des Kirchenbezirks Adelsheim-Boxberg, Vizepräsident der Landessynode und Vorsitzender der Diakonieverbands Neckar-Odenwald. Trotz der vielen Ämter ist der Geistliche noch lange nicht amtsmüde und will sich auch für Hardheim und Höpfingen einsetzen und einen neuen Pfarrer oder eine Pfarrerin für die Kirchengemeinde finden.

Für den Kooperationsraum Hardheim-Höpfingen-Walldürn-Buchen sei nämlich festgelegt, dass es vier Pfarrstellen geben soll. Mit Jürgen Fränkle (Eberstadt-Bödigheim), Julia Lehnert (Buchen) und Karl Kreß (Walldürn) sind drei Stellen besetzt, die vierte im Hardheimer Pfarrhaus ist vakant.

Redaktion Im Einsatz für die Redaktionen Buchen und Sport

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke