Erneuerbare Energien

Hardheim: Gemeinderat macht Weg frei für Windenergieausbau

Der erste Schritt ist gemacht: Der Hardheimer Gemeinderat legte in seiner Sitzung am Montag in der Schweinberger Turnhalle die Standorte für Windparks fest, die nun den Projektierern zur Verfügung gestellt werden.

Von 
Maren Greß
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In Tauberbischofsheim sind vier neue Windräder geplant. (Symbolbild) © DPA

Hardheim. Bürgermeister Stefan Grimm gab noch einmal einen kurzen Abriss über das, was bisher geschah: In den Sitzungen im Juni und Juli haben potenzielle Anlagenprojektierer sich und ihre Ideen im Gemeinderat vorgestellt. Es folgten Informationsveranstaltungen in allen betroffenen Ortsteilen (wir berichteten). In einer Präsentation fasste er kurz zusammen, wie viele Windräder auf den jeweiligen Flächen möglich seien. Im „Honert“, dem „Filetstück“ der Gemeinde, wie es der Bürgermeister betitelte, seien bis zehn Anlagen möglich. Grimm sprach in Dornberg/Vollmersdorf von etwa zwei Windrädern. In Schweinberg könnten drei oder vier Windräder gebaut werden, in Erfeld fünf bis sieben.

Gemeinderat in Kürze

  • Vor Beginn der Gemeinderatssitzung in der Schweinberger Turnhalle nahm Bürgermeister Stefan Grimm den vermeintlich interessantesten Punkt – den Wirtschaftsplan 2024 des Krankenhauses mit Investitionskosten und prognostiziertem Verlustausgleich – von der Tagesordnung.
  • Manuel Difloé stellte den Antrag, Tagesordnungspunkt fünf, die kostenfreie Übernahme eines Grundstücks, das als Stichstraße der Bergstraße in Gerichtstetten zugeordnet werden soll, zu vertagen. Mehrheitlich wurde dieser Antrag angenommen. Seine Begründung: Er wolle erst eine grobe Schätzung, was dieses „Geschenk“ die Gemeinde in Zukunft kosten werde. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, nach der Übernahme des Grundstücks dort entsprechende Wasserleitungen zu verlegen, um die nach den Worten von Kämmerer Bernd Schretzmann dort „sehr bescheidene“ Situation aufzulösen.
  • Bürgermeister Stefan Grimm gab bekannt, dass vom 27. bis 29. Oktober eine Delegation der Schweizer Partnerstadt Müntschemier zu Gast in Hardheim sein wird.
  • Die für den 23. und 25. Oktober geplanten Sitzungen des Hardheim-Ausschusses und des Abwasserzweckverbands fallen aus.
  • Auf Nachfrage erläuterte Bauamtsleiter Daniel Emmenecker, dass die Baustelle am Krankenhaus im Zeitplan liege. Man gehe davon aus, dass die Maßnahme in den nächsten drei Wochen abgeschlossen sein wird.
  • Schweinbergs Ortsvorsteher Dieter Elbert regte an, die Burganlage wieder zu beleuchten. Grimm sagte zu, dass man prüfen werde, ob das gesetzlich erlaubt sei. Denn es gebe wohl ein Gesetz, dass die Beleuchtung historischer Gebäude aufgrund des Insektenschutzes verbiete.
  • Die BBV Deutschland hat nach Aussagen von Bürgermeister Grimm an diesem Dienstag mit dem Glasfaserausbau in Hardheim begonnen. Start ist im Gewerbegebiet „Theobaldsgraben“. mg

Einen hohen Stellenwert habe hier die Meinung der Ortschaftsräte. Auch diese haben darüber diskutiert und abgestimmt. Und das Votum in Erfeld, Gerichtstetten, Schweinberg und in den Höhenorten fiel positiv aus: Alle Ortschaftsräte gaben ihre Zustimmung für die Potenzialflächen – mit gewissen Restriktionen. So soll beispielsweise in Gerichtstetten ein mögliches Neubaugebiet berücksichtigt werden. „Da müssen wir eventuell den einen Windradstandort noch anpassen“, so Grimm. In Schweinberg wünschte sich der Ortschaftsrat, dass das oberste Windrad nach unten verschoben werden soll, so dass es von der Wohnbebauung weniger einsehbar ist. Der Rathaus-Chef verwies darauf, dass man überall einen Abstand von mindestens 900 Metern einhalten wolle. „Wir wollen überall mit gleichem Maß messen.“

Bachmanns Antrag abgelehnt

Das gilt auch für die Höhengemeinde. Der Ortschaftsrat sprach sich einstimmig dafür aus, den Mindestabstand von 900 Metern auch zum Weiler Schlempertshof, der auf Höpfinger Gemarkung liegt, einzuhalten. Dadurch wird die Fläche bei Vollmersdorf kleiner. Das stieß nicht bei allen Gemeinderäten auf Verständnis. Eric Bachmann stellte deshalb den Antrag, diesen Satz aus dem Beschlussvorschlag zu streichen – das wurde aber abgelehnt. „Wenn durch die Verkleinerung der Fläche weniger Windräder gebaut werden können, werden wir noch einmal das Gespräch suchen“, versicherte Stefan Grimm. Letztlich gab der Gemeinderat dennoch für alle Standorte grünes Licht. Bis sich dort Windräder drehen, wird es aber noch Jahre dauern. Der Bürgermeister betonte, dass man die Bevölkerung auch weiterhin mitnehmen wolle. Klaus Kreßner regte hier noch an, dass es Simulationen geben soll, die zeigen, wie die Windräder im Wald dann aussehen werden.

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In der sich anschließenden nicht-öffentlichen Sitzung vergab der Gemeinderat die jeweiligen Flächen an die Projektierer. Da es hier um die Konditionen und damit um Firmengeheimnisse gehe, werde man darüber nicht-öffentlich abstimmen. Für die Gebiete auf der Höhe und in Schweinberg hat mit VSB und EnBW jeweils nur ein Unternehmen ein Angebot abgegeben.

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