Erneuerbare Energien

Hardheim: Windräder an der „Wolfsgrubenhütte“?

Projektierer stellten dem Gemeinderat sich und ihre Ideen vor. Entscheidung im September

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Maren Greß
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Potenzielle Projektierer für Windparks um Hardheim stellten sich am Montag dem Gemeinderat vor. © DPA

Hardheim. Der Hardheimer Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung Ende März dafür ausgesprochen, weitere Standorte mit gemeindeeigenen Flächen für Windenergieanlagen auszuweisen. Die Verwaltung hatte den Auftrag bekommen, das Auswahlverfahren in Gang zu setzen, so dass noch in diesem Jahr ein Projektierer und Betreiber den Zuschlag erhalten kann. Insbesondere die beiden Potenzialgebiete „Honert“ in Hardheim und Schweinberg-Süd sollten in den Blick genommen werden.

Zur Sitzung am Montag waren zwei Projektierer eingeladen, um sich und ihre Ideen vorzustellen. „Es soll alles transparent ablaufen“, betonte Bürgermeister Stefan Grimm. Er erhoffe sich eine sachliche Diskussion: „Emotionen haben bei diesem Thema nichts verloren.“ Die „Spielregeln“ für den Abend waren klar: Vattenfall und die EnBW hatten im öffentlichen Teil der Sitzung jeweils eine halbe Stunde Zeit für die Präsentation und um Fragen zu beantworten. Im nicht-öffentlichen Teil sollten dem Gemeinderat weitere Details, etwa zu den Konditionen der Unternehmen, vorgestellt werden.

Oliver Bieber, Regionalleiter bei Vattenfall, gab einen kurzen Überblick über das Unternehmen, das zu 100 Prozent dem schwedischen Staat gehört, ehe Jan Falke die Potenzialgebiete auf Hardheimer Gemarkung vorstellte. Die Windhöffigkeit sei bei der Auswahl ein wichtiger Faktor. Man habe sich auf kommunale Flächen fokussiert und zwei Gebiete identifiziert. Im nördlichen Teil Hardheims im Gewann „Wolfsgrube“ – hinter der „Wolfsgrubenhütte“ – bestehe Potenzial für bis zu sechs Windräder. Alle Standorten würden sich im Schutz- und FFH-Gebiet befinden. Angrenzend zum bereits bestehenden Windpark in Altheim befindet sich auf Gerichtstetter Gemarkung die zweite Potenzialfläche. Im Gewann „Straßenwald“ seien bis zu fünf Windräder möglich. Der Betrieb der Anlagen sei in fünf bis sechs Jahren zu erwarten. Für die Bürger gebe es bei Vattenfall verschiedene Beteiligungsmodelle. Die Betreibergesellschaft werde ihren Sitz in der Erftalgemeinde haben. Hardheim würde dadurch die Gewerbesteuereinnahmen behalten.

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Das ist auch der wesentlichste Unterschied zur EnBW. Die Betreibergesellschaft werde ihren Sitz nicht in Hardheim haben, sondern in der Zentrale in Stuttgart, erläuterte Michael Soukup, der bei der EnBW verantwortlich für den Windenergieausbau in Baden-Württemberg ist. Die Gemeinde müsse auf zehn Prozent der Gewerbesteuereinnahmen verzichten. Auch er stellte kurz das Unternehmen und die verschiedenen Beteiligungsmodelle vor. Einen Baubeginn stellte er für 2026 in Aussicht. Genauere Angaben zu potenziellen Flächen und Standorten machte er aber trotz Nachfrage von Johannes Becker nicht. Das sei dem nicht-öffentlichen Sitzungsteil vorbehalten.

In der letzten Sitzung vor der Sommerpause Ende Juli werden weitere Projektierer sich und ihre Ideen vorstellen. Der Gemeinderat soll in der September-Sitzung eine Entscheidung fällen, so dass das Unternehmen noch rechtzeitig vor Beginn des Winterhalbjahres ein fachkundiges Institut mit der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung (SaP) beauftragen kann. Das Genehmigungsverfahren soll so möglichst ohne Zeitverzug in Gang gesetzt werden.

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