Grünsfeld. Jetzt ist es wieder soweit: Die Narren schwingen das Zepter in der ehemaligen Gauhauptstadt. Patricia I. und Niclas I. übernahmen mit ihrer Inthronisation als Prinzenpaar die Regierungsgeschäfte. Das Kinderprinzenpaar Leni I. und Pascal I. unterstützt die närrischen Tollitäten bei ihrer Tätigkeit. Bürgermeister Joachim Markert trug die freundliche Übernahme mit Fassung. Nachdem er den Schlüssel an die neuen Regenten übergeben hatte, wurde er in den (vorläufigen) Ruhestand verabschiedet. Unter den Augen zahlreicher närrischer Gäste ging der „Amtswechsel“ am Samstagabend bei Fackelschein über die Bühne. Das historische Rathaus und der zum Narrenbaum umfunktionierte Christbaum bildeten die Kulisse für die Inthronisation. „Das wird eine kurze Kampagne, bei der wir richtig Gas geben müssen“, erklärte Christian Leue-Huband. Der Vorsitzende der „Hasekühle“ führte die Narrenschar an, die das Rathaus stürmte. Bürgermeister Joachim Markert blieb nichts anderes übrig, als abzudanken. Mit geschliffenen Reimen begrüßte er die „Hasekühle“ und überreichte augenzwinkernd den Rathausschlüssel.
Das nun arbeitslose Stadtoberhaupt hat sich nach einer neuen Betätigungsmöglichkeit umgeschaut und ist fündig geworden. Künftig will Markert sich als Bahnwärter engagieren. Mit dem Chaos am Bahnübergang habe es Grünsfeld schließlich schon in die Schlagzeilen überregionaler Medien geschafft. Das Bewerbungsgespräch bei der Deutschen Bahn sei, so Markert schelmisch lachend, von Erfolg gekrönt gewesen. Seine Qualifikation: „Ich bin gleich 20 Minuten zu spät gekommen.“
Den „schrankenlosen Unsinn“ am Bahnübergang machte auch der „Niedermeyer Hannes“ zum Thema seiner Verlautbarungen. Die Traditionsfigur ist unverzichtbarer Bestandteil der Narretei am Ort. Bernd Kuhn glossierte in der Uniform eines ehemaligen Ordnungshüters das örtliche Geschehen der zurückliegenden Monate auf närrische Weise.
Mit Schranken lässt sich nach Meinung des „Hannes“ der Zugang zu etlichen neuen Lustbarkeiten regulieren, die – wenn sie mit einem Zugangsobolus verbunden sind - auch noch Gelder in die chronisch leere Stadtkasse spülen könnten. So schlug er vor, diverse Baugruben im Ort mit Wasser zu fluten, damit sie sich bei der gegenwärtigen Kälte in prächtige Eislaufbahnen verwandeln.
Gut aufeinander abgestimmt stellte das Kinderprinzenpaar sich vor. Die Harmonie kommt nicht von ungefähr. Pascal Hemm und Leni Haag kennen einander aus gemeinsamen Zeiten im Kindergarten. Jetzt gehen sie zusammen in die Grundschule. „Schlimmer geht immer“, kommentierten die beiden den Umstand und bewiesen damit Sinn für Humor. Die zwei haben zudem die Narretei quasi im Blut. Ihre Eltern engagieren sich ebenfalls bei den „Hasekühle“.
Neu im Narrengeschäft sind Patricia Schmidt und Niclas Bechtle. Er kommt aus Grünsfeld, ist mittlerweile weggezogen. Die Fasnacht bringt ihn wieder nach Grünsfeld zurück. Freundin Patricia stammt aus Adelsheim und unterstützt ihn bei der „Heimkehr“. Mit Patricia I. und Niclas I. haben die „Hasekühle“ ein ausgesprochen junges, „Senioren“-Prinzenpaar. Beide sind erst Anfang 20. Kein Wunder, dass Vorsitzender Christian Leue-Huband sich viel frischen Wind von den zwei erhofft.
Für den stimmungsvollen Rahmen sorgte die Musikkapelle unter der Leitung von Thomas Mohr. Die närrische fünfte Jahreszeit geht nunmehr in ihre heiße Phase. Höhepunkt ist die Prunksitzung am Samstag, 3. Februar, in der Stadthalle. feu
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