Gemeinderat tagte am Dienstag in der Sporthalle

Peter Weingärtner ist nun Ortsvorsteher in Gerchsheim

Neben Formalem sorgte die Weihnachtsbeleuchtung in der Gemeinde für Diskussionen

Von 
Simon Retzbach
Lesedauer: 
Die Nachrücker für Heinz Schmitt: Ralf Götzinger, Peter Weingärtner und Christof Eisele mit Bürgermeister Johannes Leibold (von links). © Simon Retzbach

Großrinderfeld. Kaum hatten die Mitglieder des Gemeinderats ihre Plätze in der Turnhalle eingenommen, da standen sie auch schon wieder auf. Anlass war eine Schweigeminute für Heinz Schmitt, der kürzlich im Alter von 63 Jahren verstarb.

Der engagierte Gerchsheimer war seit 2009 Mitglied des Ortschaftsrats, seit Februar 2014 Ortsvorsteher des Teilortes und seit Juli 2014 auch Mitglied des Gemeinderats Großrinderfeld. Sein Tod machte dementsprechend eine Reihe von Um- und Nachbesetzungen erforderlich, die in der Sitzung am Dienstag auf der Tagesordnung standen.

Für den Gemeinderat wurde gemäß dem Ergebnis der Kommunalwahl Christof Eisele als Nachfolger durch Bürgermeister Johannes Leibold vereidigt. Für den Ortschaftsrat von Gerchsheim rückte Ralf Götzinger als Ersatzkandidat für den verstorbenen Kommunalpolitiker nach.

Mehr zum Thema

Hardheim

Hardheim trotzt der Verordnung zur Weihnachtsbeleuchtung

Veröffentlicht
Von
Michael Fürst
Mehr erfahren
Weihnachtslichter

Hardheim beleuchtet nun doch

Veröffentlicht
Von
mf
Mehr erfahren
Hardheim

In Hardheim strahlt die Weihnachtsbeleuchtung

Veröffentlicht
Von
Michael Fürst
Mehr erfahren

Auch ein neuer Ortsvorsteher für Gerchsheim musste gewählt werden. Sehr zur Freude von Bürgermeister Johannes Leibold fand sich in Peter Weingärtner ein Nachfolger. Er hatte das Amt bislang kommissarisch innehatte. Mit Christian Kretzer als Stellvertreter fand sich ein Gespann, das sich zur Übernahme des durchaus beanspruchenden Amts bereit erklärt hatte. Den entsprechenden Beschlüssen für die Nachbesetzungen folgte der Gemeinderat einstimmig.

Im Folgenden befasste man sich mit den geplanten Baumaßnahmen an der ehemaligen Dachsbergschule. Neben Umbau- und Sanierungsmaßnahmen sowie der Schaffung von Außentreppen als zusätzliche Fluchtwege soll auch das bisher bestehende Satteldach des Altgebäudes komplett abgebrochen und durch ein Flachdach ersetzt werden. Mit einer Enthaltung wurde auch diesem Vorhaben mehrheitlich Einvernehmen erteilt.

Anschließend machte der Rat den Weg für ein Windkraftvorranggebiet im Bereich „Flachslanden, Heßberg und Werbachhäuser Berg“ frei, indem sowohl die Aufhebung des Bebauungsplans als auch die Rücknahme eines Widerspruchs der Gemeinde gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart beschlossen wurde.

Neue Lüftung für Grundschule

Auch eine neue Lüftung für die Grundschule Großrinderfeld ist seit Dienstag beschlossene Sache: Bei zwei Enthaltungen vergab der Gemeinderat die Arbeiten im Wert von knapp 160 000 Euro an die Ellwanger Firma DSW, welche die geräuscharmen Geräte in den Oberlichtern der Klassenzimmer montieren soll.

Tagesordnungspunkt 16 stand im Zeichen des bundesweiten „Gute-Kita-Gesetz“, das auch die Kindertagesstätte St. Vitus in Schönfeld betrifft. Hier muss gesetzesgemäß eine sechsstündige Freistellung der Leitung zur Wahrnehmung von Leitungsaufgaben ermöglicht und finanziert werden, was der Gemeinderat mehrheitlich tat. Im Falle der Schönfelder Kindertagesstätte bedeutet dies jährliche Kosten in Höhe von 9250 Euro. Für Bedenken im Gemeinderat sorgte die Tatsache, dass für diese sechs Stunden eine zusätzliche Erziehungskraft gefunden werden muss, was in Zeiten des Fachkräftemangels nicht leicht werden dürfte. Bestand bis hierhier im Gremium noch weitgehende bis vollständige Einmütigkeit, so sorgte der folgende Tagesordnungspunkt für eine tatsächliche Debatte. „Ich hätte nie gedacht, dass wir so etwas mal besprechen“, leitete Bürgermeister Johannes Leibold die Diskussion ein.

Unter „Weihnachtsbeleuchtung der Gemeinde Großrinderfeld“ musste das Gremium nun eine Entscheidung darüber treffen, wie angesichts der angespannten bundesweiten Energiesituation mit der Weihnachtsbeleuchtung zu verfahren ist.

Traditionen bewahren

Konsens bestand darüber, dass weihnachtliche Traditionen in Form entsprechender nächtlicher Beleuchtung auch in diesem Jahr gepflegt werden sollen. Die sparsamen LED-Lichter würden ohnehin nicht so viel Strom verbrauchen, ein Verzicht hierauf wäre Symbolpolitik, merkte ein Ratsmitglied an. Ein früheres Abschalten der Beleuchtung im Vergleich zu den Vorjahren fand ebenso breite Zustimmung.

Uneinig war sich das Gremium, als die Frage nach der Beleuchtung aufgetrennt wurde. Während die Beleuchtung der Bäume unstrittig war, gab es hinsichtlich der an die Straßenlaternen gekoppelten Sterne verschiedene Meinungen. Während ein Abschalten dieser Sterne erneut als Symbolpolitik bezeichnet wurde, kam auch ein Verweis darauf, dass jede Gemeinde ihren Teil zu nationalen Energieeinsparbemühungen leisten muss, sei dieser im Einzelnen auch noch so gering. Viele solcher Beiträge besitzen in Summe großes Potenzial zu Energieeinsparungen.

In der finalen Abstimmung des Abends wurde einerseits eine Beleuchtung der Weihnachtsbäume von 16.30 bis 22.30 Uhr einstimmig beschlossen, andererseits fand eine Beleuchtung der Sterne die Zustimmung von neun Ratsmitgliedern bei fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung.

Redaktion

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten