Gemeinderat

E-Schnellladepark für Gerchsheim

EnBW will erste Station im Kreis bauen. Gremium signalisiert grünes Licht zur Realisierung an der L 578

Von 
Diana Seufert
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So könnte die E-Schnellladestation aussehen, die die EnBW an der L 578 bei Gerchsheim plant. Der Großrinderfelder Gemeinderat steht hinter dem Projekt. © EnBW

Kommt die erste E-Schnellladestation im Kreis nach Gerchsheim? Der Gemeinderat hat die ersten Schritte zur Realisierung auf den Weg gebracht.

Großrinderfeld. Die Elektromobilität nach vorne bringen, ist derzeit nicht nur ein großes Ziel der Bundesregierung. Doch meist fehlt es noch an der passenden Infrastruktur.

Einen Teil dazu beitragen will nun die EnBW. Der Energieversorger plant am Ortsrand von Gerchsheim, direkt an der L 578 und in Nähe der Autobahnanschlussstelle zur A 81 einen E-Schnellladestandort. Der Großrinderfelder Gemeinderat steht hinter dem Projekt.

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„Die Zahl der E-Autos steigt immer weiter und deshalb muss auch die entsprechende Infrastruktur ausgebaut werden“, betonte Bürgermeister Johannes Leibold bei der Sitzung des Gemeinderats im Bürgerhaus in Ilmspan am Dienstag. Er betrachtete Gerchsheim als einen guten Standort für den neuen HyperNetz-Schnelladepark und freute sich, dass der Versorger mit der Idee auf die Gemeinde zugekommen ist.

Was ist vorgesehen? Am nördlichen Ortsrand, an der Kreuzung von Altertheimer Weg und L 578, soll ein Schnellladepark mit insgesamt vier Säulen und damit acht „Stellplätzen“ entstehen. Innerhalb von rund 20 Minuten könnten die Autos dann „aufgetankt“ sein. „Theoretisch in fünf Minuten bis zu 100 Kilometer an Reichweite geladen werden“, machte der Bürgermeister deutlich.

Die EnBW, die sich selbst als Deutschlands größten und besten E-Mobilitätsanbieter bezeichnet, will im Ladepark auch Strom aus lokaler Erzeugung nutzen. Deshalb soll eine Photovoltaikanlage auf das Dach des Parks. Auch eine schrittweise Erweiterung der kompletten Anlage wird nicht ausgeschlossen.

Gerchsheim würde sich dann ins bundesweite Netz des Versorgers mit derzeit mehr als 650 Schnellladestationen einfügen. Man arbeite an einer flächendeckenden Verfügbarkeit von hochleistungsfähigen Ladestationen, heißt es dazu in der Präsentation, die dem Gemeinderat vorlag. Bis 2025 plant das Unternehmen rund 2500 solcher Schnellladestandorte. Nach eigenen Angaben will EnBW bis 2030 dafür 1,4 Millionen Euro investieren.

Schritt in die Zukunft

„Wir wären der erste Ladepark im Main-Tauber-Kreis“, unterstrich Leibold nicht ohne Stolz. Die Begeisterung teilt auch der Ortschaftsrat. „Es ist ein Schritt in die Zukunft“, so Ortsvorsteher Peter Weingärtner. Mit dem kleinen Park könne man gut in die E-Mobilität in der Kommune einsteigen.

Um das Projekt zu realisieren, musste der Gemeinderat einen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan dort fassen. Im Gewann „Obere Zeil“ soll auf rund 9000 Quadratmeter Fläche ein eingeschränktes Gewerbegebiet für den Ladepark entstehen. Zudem plant die Verwaltung, zusätzlich zwei Grundstücke zu erschließen, um weitere Infrastruktur rund um den Park zu ermöglichen.

Den Beschluss und den Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans fasste das Gremium einmütig. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wird nicht durchgeführt, eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung wird erfolgen.

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

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