Creglinger Gemeinderat

Reinsbronn und Frauental ohne eigenen Stadtrat

Das Gremium  des Tauberstädtchens wächst um drei auf 22 Sitze. Die Hälfte der Mitglieder ist neu

Von 
Arno Boas
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Der Creglinger Gemeinderat besteht künftig (wieder) aus 22 Mitgliedern. Rathaus-Chef Uwe Hehn wertete die hohe Zahl an Bewerbern als „gutes Zeichen für eine lebendige Demokratie“. © Boas

Creglingen. Größer und jünger: Der Creglinger Gemeinderat wird mit deutlich verändertem Gesicht in die nächste Legislaturperiode starten. Statt wie bisher aus 19 besteht das neue Gremium künftig aus 22 Mitgliedern, da es insgesamt vier Ausgleichsmandate gab (2019: 1). Der Frauenanteil hat sich nicht erhöht und bleibt bei fünf, damit ist weiterhin knapp ein Viertel der Mitglieder weiblich. Die Hälfte der künftigen Ratsmitglieder ist neu. Für Bürgermeister Uwe Hehn ist das Wahlergebnis ein Zeichen „lebendiger Demokratie“, wie er in einer ersten Stellungnahme gegenüber den FN sagte.

Schon 2014 hatte der Gemeinderat 22 Mitglieder, schrumpfte dann aber 2019 auf 19 Sitze. Diesmal kamen vier Kandidaten über einen Ausgleichssitz ins Gremium: Daniela Pfeuffer, Marco Beck, Tobias Foß und Walter Wörrlein. Letzterer war als Einzelkämpfer mit der Liste „Gemeindearbeit – transparent, fair, zukunftsorientiert“ angetreten und vereinte 1411 Stimmen auf sich.

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Zehn Bewerber im Gremium

Die Wählergemeinschaft Creglinger Bürger (WCB) holte 47,3 Prozent der Stimmen und brachte zehn Bewerber ins Gremium. Die „Schwester“-Vereinigung „Wir Für Creglingen“ kam auf 31,7 Prozent und sieben Sitze. Damit haben die beiden Listen ihre dominierende Stellung weiter ausbauen können. Die SPD steht bei 17,6 Prozent und gewann damit vier Sitze. Walter Wörrlein komplettiert das Gremium, das nun aus 22 Mitgliedern besteht. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,4 Prozent und damit deutlich höher als 2019 (69,2).

Die reformierte Form der unechten Teilortswahl hat sich deutlich auf das Wahlergebnis ausgewirkt: Mit Reinsbronn und Frauental haben zwei der früher selbstständigen Gemeinden keinen eigenen Vertreter mehr im Stadtparlament sitzen. Reinsbronn wird von Konrad Bender (Sechselbach) und Daniela Lay-Hasslauer (Waldmannshofen) vertreten, Frauental von Marco Lang (Schön) und Stephan Nagel (Schön). Die meisten Stimmen aller Bewerber fuhr wieder Karl Haag aus Creglingen ein, allerdings schrumpfte sein Ergebnis deutlich: von 4250 auf „nur“ noch 2921. Platz zwei ging wieder an Rudi Müller aus Münster: Sein Ergebnis war ähnlich hoch wie 2019 (2197 Stimmen) und lag diesmal bei 2001 Stimmen. Zwei Neulinge folgen mit starken Ergebnissen aus dem Stand auf Rang drei und vier: Nico Englert (WCB) mit 1921 Stimmen und Tobias Vorherr (SPD) mit 1831 Stimmen. Die SPD hatte auf ihrer Liste zwar nur sieben Kandidaten stehen, aber davon brachte sie immerhin vier ins Gremium.

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Kompliment vom Bürgermeister

Bürgermeister Uwe Hehn machte allen angetretenen Listen ein Kompliment: Alle hätten den Nerv der Creglinger getroffen. Die insgesamt hohe Zahl an Kandidatinnen und Kandidaten widerlege das Vorurteil, dass sich immer weniger Menschen für die Politik engagieren wollten. „Es ist ein gutes Zeichen für gelebte Demokratie und Vielfalt, wenn es so viele Bewerberinnen und Bewerber gibt“, sagte Uwe Hehn.

Neu in den Gemeinderat gewählt wurden: Daniela Lay-Hasslauer (WFC), Marco Lang (WFC), Tobias Foß (SPD), Reinhold Meissner (WFC), Vera Neidlein (SPD), Stephan Nagel (WCB), Walter Wörrlein (TFZ), David Stirmlinger (WCB), Dr. Steffen Reinhard (WCB), Tobias Vorherr (SPD), und Nico Englert (WCB). Wiedergewählt wurden: Peter Beck (WCB), Karl Haag (WCB), Friedrich Rahn (WCB), Konrad Bender (WCB), Thomas Dörfler (WCB), Daniela Pfeuffer (WCB), Anette Feidel (SPD), Ulrich Schönberger (WFC), Sylvia Thomas (WFC), Walter Guntz (WFC), Rudi Müller (WFC).

Kommentar zur Gemeinderatswahl in Creglingen Gelebte Demokratie

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Konstituierende Sitzung

Bürgermeister Uwe Hehn freut sich nach eigenen Angaben auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Gremium. Wann genau die konstituierende Sitzung stattfinden wird, hängt auch davon ab, wann das Landratsamt das endgültige Wahlergebnis feststellt und die Einspruchsfrist abgelaufen ist. Angedacht ist momentan der 30. Juli. In dieser Sitzung sollen unter anderen auch die nicht mehr angetretenen Mitglieder des „alten“ Gemeinderats verabschiedet werden.

Redaktion Redakteur bei den FN

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