Bundestagswahl 2025

Tauber-Odenwald: Nina Warken und CDU sind klare Wahlsieger

Nina Warken und die CDU haben die Bundestagswahl 2025 im Wahlkreis Odenwald-Tauber mit großem Abstand für sich entschieden. Den zweiten Platz erreichte die AfD.

Von 
Sascha Bickel
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Die Wahlparty der CDU fand in Distelhausen statt. Hier feierte Nina Warken mit vielen anderen. © Sabine Holroyd

Tauber-Odenwald. Das Gesamtergebnis der Bundestagswahl 2025 in Deutschland spiegelt sich auch im Wahlkreis 276 Odenwald-Tauber wider: Die CDU ist mit Abstand stärkste Kraft und die AfD schafft es auf Platz zwei. Die ehemaligen Ampelregierungspartner verlieren teils deutlich. Die CDU-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Nina Warken (45) aus Tauberbischofsheim sicherte sich als Direktkandidatin (Stand 20.20 Uhr) mit 43 Prozent der Stimmen im Wahlkreis und dem CDU-Zweitstimmen-Ergebnis von 36,5 Prozent den Wiedereinzug in den Deutschen Bundestag.

Die Wahlbeteiligung in der Region Odenwald-Tauber lag bei Redaktionsschluss klar über 80 Prozent und damit mehrere Punkte höher als noch vor drei Jahren, da waren es 77 Prozent gewesen.

SPD, Grüne und FDP verlieren Stimmen

Im Wahlkreis holte die AfD knapp 23 Prozent und damit deutlich mehr als noch 2021 (damals etwa zwölf Prozent), die SPD rutscht von knapp 20 Prozent vor drei Jahren auf 14 Prozent ab, die Grünen sinken von elf auf acht Prozent, die Linke steigert sich von zwei auf über vier Prozent und die FDP fällt von einst 13 auf nur noch fünf Prozent bei den Zweitstimmen.

In einer ersten Stellungnahme sagte die CDU-Bundestagsabgeordnete Nina Warken den Fränkischen Nachrichten am Rande der Wahlparty in Distelhausen: „Also zunächst freue ich mich über die sehr, sehr hohe Wahlbeteiligung heute Abend. Ich glaube, Sieger ist auch die Demokratie und sind auch die Wählerinnen und Wähler, die wirklich zahlreich ins Wahllokal gegangen sind. Das finde ich ganz, ganz toll.“ Weiter betonte sie bereits kurz nach 18 Uhr: „Der Wahlabend ist ja noch jung. Er bleibt, denke ich, spannend. Die Institute liegen noch ein bisschen auseinander. Man weiß am Ende auch noch nicht, wer alles im Bundestag vertreten ist. Fest steht aber, die Union ist der klare Wahlsieger, es ist der Regierungsauftrag an die CDU und die Ampelregierung ist damit endgültig Geschichte und kann nach nur drei Jahren abgelöst werden.“

„Ab morgen startet die Arbeit am Regierungsauftrag“

Und Warken betonte auch: „Die Opposition hat ein deutlich stärkeres Ergebnis als die Kanzlerpartei SPD. Das freut uns, das gibt uns Rückenwind und wir sind vorbereitet und starten dann ab morgen in die Arbeit. Jetzt bleibt aber noch zu sehen, mit wem die Regierung gelingen kann. Das steht jetzt ja noch nicht fest. Da bleibt es noch spannend. Aber wir freuen uns sehr über diesen starken Rückenwind.“

Ist die 45-Jährige froh, dass der intensive Wahlkampf nun zu Ende ist? Dazu antwortet Warken: „Ja, ich bin froh, dass der Wahlkampf damit ein Ende hat. Man hat gemerkt, die Leute waren zwar alle sehr interessiert und es gab viele Veranstaltungen, die sehr voll waren und dazu noch die vielen Gespräche an den Infoständen. Aber es war jetzt, glaube ich, auch gut. Alle haben gespürt, es muss jetzt gewählt werden, es muss jetzt ein Ergebnis geben und es muss weitergehen. Wir alle sind auch ein Stück weit erschöpft und werden jetzt erst mal auch runterfahren müssen. Und dann geht es aber in der nächsten Woche ja schon in Berlin wieder weiter.“

Johann Martel aus Walldürn-Altheim trat im Wahlkreis Odenwald-Tauber als Direktkandidat für die AfD an. Die Zahlen kurz vor Redaktionsschluss wiesen den zweiten Platz in der Region mit 23 Prozent bei den Erst- und Zweitstimmen für ihn und die Partei aus. Damit konnte die Alternative für Deutschland ihre Ergebnisse gegenüber der Bundestagswahl 2021 nochmals deutlich steigern.

FDP- und BSW-Ergebnisse für AfD-Mann Martel ausschlaggebend

Martel äußerte sich gegenüber den FN grundsätzlich zufrieden mit dem Wahlergebnis. Schließlich habe die AfD bundesweit deutlich an Stimmen zugelegt. „Ich muss schauen, ob FDP und BSW im Bundestag vertreten sind“, sagte er gegenüber den Fränkischen Nachrichten. „Wenn beide nicht drin sind, ziehe ich sicher in den Bundestag ein.“ Sollte auch nur eine der beiden Parteien die Fünf-Prozent-Hürde schaffen, werde es für ihn „wackelig“. Wie Martel sagte, habe die AfD damit gerechnet, ein Ergebnis über 20 Prozent zu erreichen. Das werde man voraussichtlich nicht schaffen. Er erwartet aber ein AfD-Endergebnis im eigenen Wahlkreis von über 20 Prozent. „Das war ein sehr guter Wahlkampf“, stellte er rückblickend fest. „Wir haben viel Zustimmung bekommen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, den Wahlkampf zu führen.“ Martel feierte zunächst bei einer Wahlkampfparty im Neckar-Odenwald-Kreis, bevor er nach Stuttgart zu einer zentralen Feier weiterfuhr.

Die Fränkischen Nachrichten berichten fortlaufend unter www.fnweb.de/bundestagswahl über die Ergebnisse der Bundestagswahl im Wahlkreis, in den einzelnen Städten und in angrenzenden Regionen. Eine ausführliche Analyse mit Stellungnahmen weiterer Parteien erfolgt im Laufe des Montags und in der Dienstagsausgabe.

Direktkandidat Johann Martel aus Walldürn-Altheim freut sich mit Parteianhängern über das Wahlergebnis für die AfD. © AfD

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Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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