Creglinger erhielt hohe Auszeichnung

Bürgermedaille in Gold für Helmut Wörrleins außerordentliche Lebensleistung

Über Jahrzehnte in besonderem Maße ehrenamtlich engagiert. Auch als Pädagoge nachhaltige Spuren hinterlassen

Von 
Arno Boas
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Helmut Wörrlein (Zweiter von links) wurde mit der Bürgermedaille in Gold der Stadt Creglingen ausgezeichnet. Im Bild außerdem seine Frau Isolde sowie Creglingens Bürgermeister Uwe Hehn (links) und dessen Amtsvorgänger Hartmut Holzwarth. © Arno Boas

Creglingen. Eine außergewöhnliche Lebensleistung fand eine verdiente Auszeichnung: Mit der Verleihung der Bürgermedaille in Gold würdigte die Stadt Creglingen das eindrucksvolle ehrenamtliche und schulische Engagement von Helmut Wörrlein. Familie, Freunde, Wegbegleiter, ehemalige Arbeitskollegen und Vereinskameraden waren am Montag im Romschloss zusammen gekommen, um dem 70-jährigen Creglinger ihre Wertschätzung auszudrücken. Stehende Ovationen machten es deutlich: Diese Ehrung war hochverdient.

Es war eine illustre Schar an Gästen, die sich am Montag im Romschlössle versammelt hatte – darunter auch OB Hartmut Holzwarth aus Winnenden, der in seiner zwölfjährigen Amtszeit als Creglinger Bürgermeister ebenfalls oft und gern mit Helmut Wörrlein zu tun hatte – vor allem in dessen Funktion als Vorsitzender des Vereins Jugendhilfe Creglingen.

Und natürlich war auch Helmut Wörrleins Familie da – seine Frau Isolde, seine vier Kinder und Enkelkinder. Denn, auch das kam zum Ausdruck: Ohne die Unterstützung der Familie wäre Helmut Wörrlein nicht zu diesen außergewöhnlichen Leistungen in der Lage gewesen, sei es als Funktionär des FC Creglingen, als Verantwortlicher der Jugendhilfe Creglingen, als Vorsitzender der Skatfreunde oder als Mitglied der Stiftung Jüdisches Museum.

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Und da war ja auch noch der Pädagoge Helmut Wörrlein, der sich einer außerordentlichen Beliebtheit unter Kollegen, Eltern und Schülern erfreute. Ganzen Generationen von Schülerinnen und Schülern brachte er unter anderem Geschichte nahe – auch die Creglinger Geschichte.

Bürgermeister Uwe Hehn ließ schon in seiner Begrüßung keine Zweifel: „Niemand hat diese Ehrung so verdient wie Du“, wandte sich der Bürgermeister an Helmut Wörrlein und nannte ihn einen „Lehrer aus Leidenschaft“, den immer seine Liebe zu Kindern und Jugendlichen ausgezeichnet habe.

Helmut Wörrlein besitze ein hohes Pflichtbewusstsein, und er habe die Größe, auch die Meinung anderer gelten zu lassen und damit eventuell zu anderen Lösungen zu kommen als anfangs gedacht. „Dir verdanken viele Menschen ganz viel“, betonte Uwe Hehn mit Blick auf Wörrleins jahrzehntelanges Wirken. Er habe den Jugendlichen „Werte vermittelt, die man nicht kaufen kann“, so Uwe Hehn.

Wenn man das große Spektrum von Helmut Wörrleins Ämtern betrachte, dann müsse man feststellen: „In dieser Breite findet man das nur ganz selten“. In vorbildlicher Weise habe Helmut Wörrlein Creglingen vertreten, deshalb habe er die Bürgermedaille in Gold in besonderem Maße verdient.

Hartmut Holzwarth, von 1998 bis 2010 Creglinger Bürgermeister, erinnert sich noch immer an die Telefonnummer von Helmut Wörrlein „und das ist nicht bei vielen so“, meinte der heutige OB von Winnenden schmunzelnd.

Der Multifunktionär Wörrlein könne sehr viel, habe Unglaubliches geleistet und Creglingen damit weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht. „Ihr Engagement hat höchsten Seltenheitswert“, befand Hartmut Holzwarth beeindruckt. In Erinnerung geblieben ist unter anderem Wörrleins erfolgreicher Einsatz beim Umzug der Jugendhilfe von Frauental nach Creglingen vor rund 20 Jahren.

Als alter Weggefährte rief Dr. Friedrich Dehner die gemeinsamen Zeiten als Fußballspieler beim FC Creglingen in Erinnerung. Es sei Helmut Wörrlein stets eine Herzensangelegenheit gewesen, den FC auch außerhalb des Sportplatzes zu vertreten. „Was Du geleistet hast, ist nur bedingt in Worte zu fassen“, sagte Dr. Dehner mit Blick auf die zahlreichen Funktionen, die Helmut Wörrlein ausgebübt hat. Das „herausragende ehrenamtliche Engagement“ verdiene diese hohe Auszeichnung. „Du bist ein Vorbild für uns alle, wir verneigen uns vor Deiner Lebensleistung“, bekräftigte der FC-Vertreter.

Große Verdienste hat sich Helmut Wörrlein auch um die Jugendhilfe Creglingen erworben, die heute mit rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern Creglingens gehört. Geschäftsführer Werner Fritz und sein Vorgänger Joachim Matthey würdigten den Einsatz des Vereinsvorsitzenden und erinnerten an Helmut Wörrleins jahrzehntelangen Einsatz und daran, dass das Wohl der Kinder und Jugendlichen für ihn immer an erster Stelle gestanden habe. Wörrleins Beharrlicheit, seine Verlässlichkeit und sein ausgleichendes Wesen seien beispielhaft.

Ahmet Dikme kennt Helmut Wörrlein seit 1982, damals kümmerte sich Wörrlein um den jungen Mann. „Danke, dass Du mich begleitet hast, schön, dass es Dich gibt“, sagte Dikme, der heute selber in der Jugendhilfe ehrenamtlich tätig ist.

Verbundschul-Rektorin Diana Romen rief den schulischen Werdegang Wörrleins in Erinnerung, der ihn unter anderem nach Nürnberg und Schrozberg geführt hat. „Sie haben nachhaltige Spuren hinterlassen“, betonte Diana Romen. Die authentische Vermittlung der Heimatgeschichte habe ihm besonders am Herzen gelegen, ihm sei es gelungen, die Schüler in seinen Bann zu ziehen. In den 26 Jahren an der Realschule Creglingen habe er ganze Generationen von Schülern geprägt und ihnen etwas fürs Leben mitgegeben. Der Fair-Play-Gedanke habe seine Arbeit bestimmt. „Sie waren meinungsstark, haben aber auch andere Meinungen gelten lassen“.

Sabine Kutterolf-Ammon, Vorsitzende der Stiftung Jüdisches Museum, würdigte den Einsatz von Helmut Wörrlein für das jüdische Museum. Er sei ein leidenschaftlicher Historiker und sein Engagement zeuge davon, dass er sich nicht von vorherrschenden Meinungen beeinflussen lasse.

Für die Skatfreunde, deren Vorsitzender Helmut Wörrlein seit 1998 ist, würdigte Oswald Müller die Verdienste des „leidenschaftlichen Skatspielers“. Zwölf Mal habe er die Vereinsmeisterschaft gefeiert, sieben Jahre in der Regionalliga-Mannschaft mitgewirkt.

Sichtlich gerührt angesichts der Lobeshymnen ergriff Helmut Wörrlein das Wort und sprach zum Schluss umfassende Dankesworte.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Karl-Heinz Rehfeld, Gabriele Jung-Beitz, Karlheinz Hofheinz und von Helmut Wörrleins Enkelin Helena Reichert.

Redaktion Redakteur bei den FN

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