Landschaftserhaltungsverband Neckar-Odenwald-Kreis

Umsetzung des Biotopverbunds ein Schwerpunkt

Rück- und Ausblick sowie Wahlen im Rahmen der Jahreshauptversammlung

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pm
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Buchen. Die Mitgliederversammlung des Landschaftserhaltungsverbands Neckar-Odenwald-Kreis, kurz LEV, fand dieser Tage in Buchen statt. Als Vorsitzender des LEV hieß Landrat Dr. Achim Brötel Mitglieder und Freunde aus Kommunen, Behörden und Verbänden willkommen.

Einen großen Raum nahm die Vorstellung des Tätigkeitsberichts 2023 und des Arbeitsprogramms 2024 durch Geschäftsführer Matthias Jurgovsky ein. Ein Schwerpunkt sei wieder die Umsetzung des landesweiten Biotopverbunds als gesetzliches Ziel: Bis 2030 sollen 15 Prozent des Offenlands dem Verbund und damit der Steigerung der Biodiversität dienen.

Erste Verbundplanungen sind in Buchen, Mosbach, Limbach, Elztal und Ravenstein gestartet. Ebenso gilt es, möglichst viele Maßnahmen aus den Managementplänen in den europäisch geschützten Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (kurz FFH) umzusetzen. Hier liegt der Schwerpunkt im Neckar-Odenwald-Kreis auf dem Erhalt und die Entwicklung von Kalk-Magerrasen und Flachland-Mähwiesen.

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Viel Arbeit liegt laut Jurgovsky in der Betreuung des Vertragsnaturschutzes und der Anbahnung neuer fünfjähriger Verpflichtungen mit den Bewirtschaftern und Landschaftspflegern aus der Landwirtschaft. Highlights waren 2023 Wiesenextensivierungen im Morretal zwischen Buchen und Hettigenbeuern, die Offenhaltungspflege von Kalkmagerasen in flächigen Naturdenkmalen in Buchen und Teilorten und die Förderung der Wanderschäferei in Walldürn und Hardheim.

Großes Interesse zeigen viele Landwirte am Rebhuhnschutzprojekt Schefflenztal mit dem Abschluss von Verträgen zu mehrjährigen Buntbrachen und Ackerextensivierungen. Hier zeigt sich einmal mehr, dass mit einem guten Miteinander viel erreicht werden kann. Landwirte, Kommunen, Jäger und Naturschützer ziehen an einem Strang und leisten ihre vielfältigen Beiträge für eines der größten Rebhuhnvorkommen im Land.

Durch die Bereitstellung ausreichender Fördermittel aus der Landschaftspflegerichtlinie Baden-Württemberg gelang die Umsetzung vieler Einzelmaßnahmen. Als Beispiel nannte der Geschäftsführer typische Mähwiesenverlustflächen im Nüstenbachtal bei Mosbach, die wegen ihrer Steilheit und dem Fehlen geeigneter Weidetiere nicht mehr bewirtschaftet wurden. Das zeigen Luftbildvergleiche aus den Jahren 2004, 2009 und heute. Damals noch komplett offen und als Grünland erkennbar, kann man über die Jahre eine schleichende Gehölzsukzession erkennen. Es gilt, Wiesen und Weiden wieder zu öffnen und extensiv zu nutzen, da sie für die Artenvielfalt insbesondere der Insekten eine sehr hohe Bedeutung haben.

Auch für 2024 sind viele Einzelmaßnahmen geplant. „Wir warten gespannt auf die hoffentlich ausreichende Mittelbewilligung, um unsere geplanten Projekte umsetzen zu können“ so Jurgovsky. Er benannte Beispiele in Billigheim-Allfeld auf Landesflächen in einem Trockenhang und in Hardheim mit der Instandsetzung von Amphibienlaichgewässern am Hofgut Breitenau.

Mit den vom Landkreis bereitgestellten Projektmitteln fördert der Verein regelmäßig das Klassenzimmer im Grünen. Streuobstpädagogen vermitteln Grundschulkindern Wissen über die traditionellen Streuobstwiesen.

Die Geschäftsstelle versucht regelmäßig, Wissen zu vermitteln. So bot man vor allem den Bauhöfen und Straßenmeistereien im Landkreis ein Seminar zur Pflege von öffentlichen Grünflächen im Sinne von mehr Biodiversität an. Diskutiert wurden Lösungsansätze wie ein Zonierungskonzept in einer Kommune, geeignete Technik sowie die besten Zeiträume und Häufigkeiten für die erforderlichen Pflegeingriffe.

Im Anschluss an den Bericht des Geschäftsführers und der Entlastung des Vorstands fanden Wahlen statt.

Bürgermeister Rainer Houck aus Schefflenz als stellvertretender Vorsitzender und Bürgermeister Norman Link aus Neckargerach/Zwingenberg sowie Andreas Sigmund vom Kreisbauernverband als die beiden Kassenprüfer wurden dabei in ihren Ämtern bestätigt.

Mit einem Dank an Mitglieder, Vorstand und Geschäftsstelle und vor allem an die vielen Akteure schloss Dr. Achim Brötel die Mitgliederversammlung. pm

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