Götzingen. Der 20. September 2024 wird in die Geschichte Götzingens eingehen: Seit diesem Tag gibt es im Buchener Stadtteil wieder eine Einkaufsmöglichkeit. Der Dorfladen „Tante M“ wurde offiziell eröffnet. Und wie sehr sich Götzinger Bürger darüber freuen, zeigte sich an der Anzahl der Menschen, die zur Eröffnung gekommen waren.
Die Autos parkten am Straßenrand schon fast bis nach Rinschheim. Die Menschenmassen strömten um kurz vor 13 Uhr in Richtung des neuen Dorfladens. Die Eröffnung dort glich eher einem Dorffest. Es gab Essen und Getränke, die Musikkapelle umrahmte den offiziellen Akt musikalisch, sogar der Kindergarten hatte Lieder einstudiert.
Bürgermeister Roland Burger: „Sehr, sehr guter Plan B“
„Es waren große Pläne, die vor viereinhalb Jahren gesponnen worden sind“, erinnerte Buchens Bürgermeister Roland Burger an die anfängliche Idee, einen Dorfladen mit Café als örtlichen Treffpunkt zu errichten. Die Entwicklung der Baupreise haben diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch die Verantwortlichen der Genossenschaft hätten den Kopf nicht in den Sand gesteckt. „Verwirklicht werden konnte nicht ein Plan A, aber doch ein sehr, sehr guter Plan B, der – und das war schließlich das grundsätzliche Ziel – dem Ort wieder eine Einkaufsmöglichkeit beschert“, betonte der Bürgermeister.
Minister und Landtagsabgeordneter Peter Hauk sprach von einem jahrelangen Wunsch, der nun in Erfüllung gegangen sei. Er ermutigte die Bürger, das Angebot jetzt auch zu nutzen. Denn nur so lohne sich der Betrieb des Dorfladens auch.
„Das ist ein Meilenstein in unserer Dorfentwicklung“, sagte Kai-Christopher Rösch. Er ist Mitglied des Vorstands der Genossenschaft, die den Dorfladen trägt. Während in anderen Dörfern Läden schließen, setze Götzingen mit der Neueröffnung einen Gegentrend. „Es mussten vier Jahre vergehen, bis aus unserer Idee Wirklichkeit wurde“, betonte der neue Ortsvorsteher. Durch das ansprechende Äußere des Dorfladens sei ein neuer Dorfmittelpunkt geschaffen worden. Im nächsten Jahr sollen laut Rösch noch Bänke und Tische aufgestellt werden, so dass die Bürger miteinander ins Gespräch kommen können.
Mit "Tante M" den passenden Partner für den Dorfladen gefunden
Reinhold Goisser, Vorsitzender der Genossenschaft, skizzierte die Chronik seit der Gründung. Der Startschuss sei im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ gefallen. Daraus habe sich das „Team Grau“ gebildet, eine Arbeitsgruppe, die den Wunsch aus der Bevölkerung, wieder vor Ort einkaufen zu können, weiterentwickelte. An der Spitze stand die ehemalige Ortsvorsteherin Daniela Gramlich. Ihr dankte Goisser ganz besonders. Mit „Tante M“ habe man schließlich einen passenden Partner für das neue Konzept gefunden. „Ein regionaler Metzger kann dort unter anderem seine Waren anbieten“, erklärte Goisser einen der Vorteile.
Der „Dorfladen Rinschbachtal“ ist ein sogenannter „Walk-in-Store“ und funktioniert ohne Verkaufspersonal. Der Kunde scannt seine Ware an der Kasse selbst und zahlt schließlich mit EC-, Kredit- oder einer Kundenkarte, die immer wieder aufgeladen wird. In der Anfangszeit werde es Servicezeiten geben, bei denen Personal vor Ort sein und unterstützen wird. Geöffnet hat der Laden täglich von 5 bis 23 Uhr – auch an Sonn- und Feiertagen. Neben vielen regionalen Erzeugnissen findet man dort sämtliche Produkte des täglichen Bedarfs: von Nudeln und frischem Backwaren bis hin zu Chips und Toilettenpapier.
Nach der Segnung durch die beiden Pfarrer Johannes Balbach und Jürgen Fränkle und der offiziellen Eröffnung besuchten gleich einige Bürger den Dorfladen und kauften sogar schon die ersten Lebensmittel ein.
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