Götzingen. Gut zwei Jahre ist es her, als sich im März 2020 bei einer Bürgerversammlung der Wunsch nach einer Einkaufsmöglichkeit in Götzingen verstetigte. Seit dem ist vieles passiert: Konsequent wurde der Wunsch der Bevölkerung verfolgt und vorangetrieben. Meinungsumfragen wurden gestartet, zahlreiche Gespräche geführt, Pläne geschmiedet und Förderanträge gestellt. Nach und nach wird der Traum vom Götzinger Laden greifbarer.
Im vergangenen Jahr wurde die Genossenschaft gegründet und hat bereits über 200 Anteilseigner, die bisher insgesamt rund 100 000 Euro einbezahlt haben.
Vielversprechender Start
Am vergangenen Donnerstag brachte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, nun ein weiteres wichtiges Puzzleteil zum ersehnten Infrastrukturprojekt. „Der Dorfladen mit Café wird ein Leuchtturm der regionalen Nahversorgung. Ich bin stolz, dass ich als zuständiger Minister und Wahlkreisabgeordneter auch einen bedeutenden finanziellen Anteil für dieses mustergültige Projekt zur Entwicklung des Ländlichen Raums zusichern und symbolisch überreichen kann“, sagte Peter Hauk am Donnerstag bei der symbolischen Übergabe der Förderplakette.
Insgesamt stellt das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz durch das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) für den Neubau des Nachbarschaftsdorfladens in Götzingen 200 000 Euro bereit.
Immer informiert sein
„Rechnet man die ELR-Förderung und den Wert der gezeichneten Anteilsscheine zusammen, stehen 300 000 Euro auf der Vermögensseite.“ Dazu komme das Grundstück, das dankenswerter Weise durch die Stadt Buchen gesichert sei. „Das ist eine gute Grundlage und ein wirklich vielversprechender Start“, ist sich Peter Hauk sicher.
Erhebliche Lücke klafft noch
Zur Planerläuterung am künftigen Dorfladenstandort waren neben Minister Peter Hauk auch Buchens Bürgermeister Roland Burger, Ortsvorsteherin Daniela Gramlich sowie in Doppelfunktion ihr Stellvertreter Jürgen Türschel und Kai Rösch stellvertretend für die Genossenschaft gekommen.
Sie dankten Peter Hauk für die Förderung des Landes. „Über die Förderzusage des Landes sind wir natürlich sehr dankbar, nachdem wir von Seiten der Stadt bereits mit der Bereitstellung der innerörtlichen Fläche einen bedeutenden Beitrag leisten. Dennoch klafft aktuell durch die ausgesetzte KfW-Förderung noch eine erhebliche Lücke“, so Roland Burger. „Wir hoffen auf baldige Wiedereinsetzung des Programms, sodass auch der Dorfladen Götzingen davon profitieren kann. In Zeiten sprunghafter Baukostensteigerung wäre dies doppelt wichtig“, fasste der Bürgermeister die Bedeutung von Fördermitteln für den Dorfladenbau zusammen.
„Ohne Förderung machen wir nichts“, das wusste auch Ortsvorsteherin Daniela Gramlich. Gemeinsam wolle man mit Hochdruck das bedeutende Projekt weiterverfolgen und unterstützen.
Interesse der Kunden wecken
Angedacht ist für das Frühjahr ein weiterer Verbrauchermarkt auf der zukünftigen Ladenfläche, wie er im vergangenen Herbst bereits ein voller Erfolg war. „Mit solchen Aktionen wollen wir nach und nach Interesse wecken und Kunden an den neuen Standort samt tollen Produkten aus der Region gewöhnen“, so Daniela Gramlich. Kai Rösch erläuterte anschließend die grobe Planung des Gebäudes. Neben der Verkaufsfläche von Lebensmitteln soll im Vorderbereich ein Café zum Verweilen einladen und einen Synergieeffekt zur Anlage „Fit am See“ herstellen.
Aktuell geht man von Gesamtkosten in Höhe von rund einer Million Euro aus. Jürgen Türschel betonte, dass es weiter entscheidend sei, das Projekt innerhalb der Bevölkerung auf breite Beine zu stellen.
Stolz könne man auf die bisherige Anzahl von Anteilseignern sein, wenngleich man sich über stetige Neugewinnung weitere Anteilseigner freue, diese seien nach wie vor projektentscheidend“, so Jürgen Türschel stellvertretend für alle Beteiligten.
Ambitionierte Pläne
Abschließend dankte Ortsvorsteherin Daniela Gramlich allen Anwesenden, insbesondere dem Ministerium und Landtagsabgeordneten Peter Hauk, ein weiteres Mal für die Unterstützung bei dem „durchaus ambitionierten Projekt“.
Die Pläne wolle man nun stetig weiterverfolgen, um hoffentlich bald schon zum Spatenstich einladen zu können. Sie wies darauf hin, dass derzeit auch mehrere private Projekte in der Innenentwicklung Götzingens im Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) gefördert werden. Man dürfe gespannt sein.
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