Buchener Baugebiet „Marienhöhe“ - Energieumwandlungsbauwerk errichtet / „Spannendes Ferienprogramm für Erwachsene“

Buchener Marienhöhe: 30 Tonnen Beton an vier Haken

Präzision war gefragt, als am Donnerstagvormittag ein Energieumwandlungsbauwerk unterhalb des Steinäckerwegs errichtet wurden. Schon am frühen Morgen begannen die Arbeiten.

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Sabine Braun
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Millimeterarbeit war die Errichtung des Energieumwandlungsbauwerks unterhalb des Steinäckerwegs. Es dient der Kontrolle des abfließenden Oberflächenwassers aus dem neuen Baugebiet „Marienhöhe“ in Buchen. © Sabine Braun

Buchen. „Da wird uns ein spannendes Ferienprogramm für Erwachsene geboten“, kommentierte einer der Beobachter am Rande der Baustelle das Geschehen in der Grube unterhalb des Steinäckerwegs: Drei Bauteile lagen bereit – Fertigelemente, die für diesen Auftrag speziell gegossen wurden. Aus ihnen wird ein Energieumwandlungsbauwerk errichtet, ein Bestandteil des Entwässerungssystems des neuen Buchener Baugebiets „Marienhöhe“.

Millimeterarbeit lockt Zuschauer

Baugebiet in Buchen

30 Tonnen Beton an vier Haken

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Das unterste Element wurde schon am frühen Morgen auf das einige Tage zuvor gelegte Fundament gesetzt. Kurz nach 9 Uhr waren dann die Vorbereitungen für das Mittelteil getroffen. Eine verbindende Mörtelschicht wurde auf die Oberkante des unteren Teils aufgebracht. Schließlich klinkte ein Arbeiter das rund 30 Tonnen schwere mittlere Bauteil an die vier Haken am Scholl-Kran. Scheinbar schwerelos schwebte der knapp drei mal drei mal sechs Meter große Betonwürfel für einige Minuten über der Baustelle. Millimeter für Millimeter wurde das Bauteil genau über das untere Element manövriert, bis es schließlich optisch richtig „saß“ und abgelassen wurde.

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Und damit ging das „Ferienprogramm“ auch schon zu Ende. In der Mittagszeit verschwanden die Tieflader und der Kran wieder; nur ein einzelner Baggerfahrer arbeitete noch auf dem Gelände. Element Nummer drei – von den Fachleuten als „Deckel“ bezeichnet – folgt, wenn die Rohrverbindungen hergestellt sind, so der Fachdienstleiter im Rathaus Buchen, Stefan Müller. Auf der anderen Seite wird künftig ein Rohr aus dem Schachtbauwerk in Richtung Hainsterbach führen. Über eine Mulde mit Steinsohle kann das Wasser dann in den Bach laufen.

Aufgabe des Bauwerks ist es, dem bei starkem Regen mit großer Wucht anströmenden Oberflächenwasser aus dem neuen Baugebiet die „Energie“ zu nehmen – daher die Bezeichnung Energieumwandlungsbauwerk. Das Wasser schießt zunächst in den großen Betonschacht, schlägt gegen die eingebaute Prallwand, wird im Bauwerk angestaut und fließt dann „gebremst“ in den Auslauf. Ließe man dem Wasser ungehindert seinen Lauf, könnte es die Böschung zum Friedhof unterspülen oder den Bach ausschwemmen, berichtete der Technische Dezernent Hubert Kieser, der die Aktion ebenfalls verfolgte.

Der geschotterte Zufahrtsweg, der eigens für die Errichtung des Schachtbauwerks angelegt wurde, wird nun zurückgebaut. Bis Ende des Jahres soll ein Rasenschotterweg entstehen und das Tal wird wieder grün sein, so Stefan Müller. Etwa 100 000 Euro der rund 6,6 Millionen Euro teuren Erschließung des Baugebiets entfallen auf das Energieumwandlungsbauwerk und seine Errichtung.

Freie Autorin Freie Autorin für die Lokalausgabe Buchen

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