Gemeinderat

Buchen: Auch in Krisenzeiten einen Schritt nach vorne gemacht

In der Jahresabschlusssitzung des Gemeinderats sprechen Bürgermeister Roland Burger, Johannes Volk für die Fraktionen sowie Ortsvorsteher Nico Hofmann.

Von 
Fabian Greulich und Michael Fürst
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Buchen. In der letzten Sitzung des Buchener Gemeinderats im Jahr 2022 haben Bürgermeister Roland Burger, Gemeinderatsfraktionen und Ortsvorsteher am Freitagabend Bilanz gezogen. Das Stadtoberhaupt blickte in seiner Rede zunächst auf die Entwicklungen in Deutschland und der Welt zurück, ehe Burger den Fokus auf seine Stadt richtete.

„Corona dominierte nun fast drei Jahre lang unser privates und auch das öffentliche Leben. Die diversen Lockdowns sind uns allen noch in Erinnerung“, so Burger. Mit dem sich abzeichnenden Ende der Pandemie kehre jedoch keine Ruhe ein. Im Gegenteil. Den Satz „Das hatten wir uns ganz anders vorgestellt“ könnten auch für 2022 zweifellos sehr viele Menschen weltweit unterschreiben.

„Zu Corona kamen Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Fortsetzung der Lieferketten-Problematik, die Energiekrise, die Inflation und steigende Zinsen. Mit dem Ergebnis, dass weltweit Menschen und auch Teile der deutschen Bevölkerung mittlerweile in Sorge um ihr tägliches Auskommen leben. So geht nun ein erneut von weltweiten Krisen geprägtes Jahr zu Ende. Ein Jahr, das auch uns in Deutschland die Zerbrechlichkeit von vermeintlichen Sicherheiten gezeigt und einiges abverlangt hat.“

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Den Bogen zu den Ereignissen in Buchen schlagend, ging Burger zunächst auf das Thema „Nachhaltigkeit und Energieversorgung ein. „Die Stadt Buchen hat in diesem Jahr weitere große Schritte in Richtung Energiewende unternommen und dabei mehrere Projekte angestoßen beziehungsweise unterstützt“, betonte der Bürgermeister. Weitere Schwerpunkte setzte Roland Burger in seiner Rede in diesen Bereichen:

Bebauungspläne/Baugebiete im Stadtgebiet: „Wir wollen und müssen jungen Familien und anderen Menschen, die Wohnraum brauchen und Unternehmen, die unsere Stadt letztlich wirtschaftlich tragen, die erforderlichen Bauplätze zur Verfügung stellen – bei allen Widrigkeiten durch die aktuell überproportional gestiegenen Kosten“, sagte Burger und nannte in diesem Zuge je vier Bebauungspläne in der Kernstadt und in den Stadtteilen, die 2022 aufgestellt wurden.

Projekt Burghardt-Gymnasium Buchen: „Leider treffen die weltweit zu beobachtenden Lieferkettenunterbrechungen und die daraus resultierenden Materialengpässe immer wieder auch unser großes Bauprojekt. In der November-Sitzung haben wir die Aufstellung von Containern für den nächsten Sommer beschlossen, um die zwischenzeitlich eingetretene zeitliche Verzögerung etwas einfangen zu können. Ziel ist es, die Bauarbeiten am BGB im Jahr 2024 abzuschließen“, so Burger

Sanierung Sport- und Spielhalle Buchen: Die Entscheidung, die Halle aus dem Baujahr 1973/74 grundlegend für über vier Millionen Euro zu sanieren, wurde nach detaillierten Abwägungen im Frühjahr 2022 getroffen. Bei der Stadtrundfahrt wurde das das Gremium darüber informiert, dass aufgrund zusätzlicher Bauleistungen die Baukosten sich auf etwa fünf Millionen Euro belaufen werden.

Sportkindergarten „Am Rühlingshof“: In der Gemeinderatssitzung am 30. Mai beschloss der Gemeinderat den Bau eines Kindergartens am Rühlingshof. Die Vergabe für das in Modulbauweise schlüsselfertig vergebene Gewerk „Kindergartengebäude“ an die Firma Müller und Grimm erfolgte im Oktober für 3 391 500 Euro.

Finanzen der Stadt: Am 29. November 2021 haben wir den Doppelhaushalt 2022/2023 beschlossen. „Wir stehen als Verwaltung insbesondere durch die überproportional hohen Investitionsvolumina – wir haben für jedes Haushaltsjahr jeweils fast das Doppelte eines„normalen Jahres etatisiert“, so Burger.

Digitalisierung: „Die gute Nachricht aus dem Jahr 2022 ist, dass der Glasfaserausbau mit der BBV im Stadtgebiet begonnen hat. Die Stadtteile Waldhausen, Oberneudorf, Unterneudorf und Hollerbach sind anschlusstechnisch bereits fertiggestellt. Leider verschiebt sich die Realisierung der weiteren Stadtteile ins nächste Jahr“, sagte Burger.

Bürgerbeteiligungsprojekt „Der Ländliche Raum für Zukunft“: Der Bürgermeister nannte hier die Arbeitsgruppen „Vernetzung der Vereine“, „Netzwerk Mensch und Umwelt“ und „Digitales Kinderrathaus“.

Demografischer Wandel (Einwohnerstatistik): Nach den Daten des Statistischen Landesamtes lebten in Buchen am 31. März 17 908 Einwohner. Laut dem städtischen Melderegister sind es sogar 18 536. Die Geburtenzahlen von 1. Januar bis 30. November: 144. Diesen standen 30. November 216 Sterbefälle gegenüber. „Der demografische Wandel macht sich durch eine älter werdende Einwohnerschaft und den überall spürbaren Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel überdeutlich bemerkbar“, analysierte Bürgermeister Roland Burger.

In einem kurzen Ausblick betonte der Bürgermeister, dass es 2023 und 2024 in Buchen einiges zu feiern gebe. „Ab der Jahresmitte steht das Jubiläum ,1250 Jahre Ersterwähnung der Stadt Buchen‘ an, mit einem besonderen Fokus auf der Kernstadt (wir berichteten). Anfang 2024 liege der Schwerpunkt dann auf dem Jubiläum „50 Jahre neue Stadt Buchen“.

Es schlossen sich Stellungnahmen von Johannes Volk (für die Gemeinderatsfraktionen) und Nico Hofmann (für die Ortsvorsteher) an. Volk betonte im Namen seiner Ratskollegen, dass man es „bei allen unterschiedlichen Auffassungen in der Sache, bei manchen harten Diskussionen und schwierigen Entscheidungen“ immer wieder schaffe, zusammen zu stehen und „mehr Einendes als Trennendes“ sehe. Der Zusammenhalt stimme im Gremium.

Dass der Erhalt einer funktionierenden Demokratie mit Arbeit verbunden sei und diese eben in erster Linie vom „Mitmachen“ lebe, merke man als Mitglied des Gemeinderats immer wieder am eigenen Leib. Sei es in den vielen Sitzungen, beim Argumentieren gegenüber Bürgern oder bei Gesprächen innerhalb der Fraktionen. „Vieles von dem, was wir zu entscheiden haben, ist gründlich vorbereitet und beraten und hat mit ,Abnicken‘ nichts zu tun. Die Arbeit ist ein elementarer Bestandteil der demokratischen Entscheidungsfindung in unserer Stadt“, so Volk.

„Wir leben in einer verrückten Zeit“, sagte Nico Hofmann. Dennoch habe man im krisengeschüttelten Jahr 2022 in Buchen und seinen 13 Stadtteilen wieder einiges bewegt. Hofmann wörtlich: „Dies war nur möglich, weil wir alle an einem Strang gezogen haben. Dass wir in Buchen erfolgreich sind, haben wir in erster Linie unserem Zusammenhalt zu verdanken. Eigenständigkeit und Individualität, aber eben auch die Bereitschaft zur Kooperation, zeichnen die Gesamtstadt aus. Wir haben und leben hier eine starke Gemeinschaft. Buchen ist eine Erfolgsgeschichte. Diese gilt es fortzusetzen.“

Redaktion FN-Chefredakteur

Ressortleitung Reporterchef und Leiter der Sportredaktion

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