Jahreshauptversammlung des DRK-Kreisverbands Buchen

2021 war ein Jahr des Umbruchs

Bei den Kursen fehlen Übungsleiter. Verdiente Mitglieder geehrt

Von 
Christian-Ulrich Göckel
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Gunther Kunz (Dritter von links) und Dominic Burger-Graseck (Dritter von rechts) wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung des DRK-Kreisverbands Buchen für ihr vielfältiges Mitwirken mit der Verdienstmedaille in Silber ausgezeichnet. © Christian-Ulrich Göckel

Der DRK-Kreisverband Buchen blickte in seiner Jahreshauptversammlung in der Festhalle Sennfeld auf 2021 zurück. Dieses Jahr stand noch ganz im Zeichen der Corona-Pandemie.

Buchen/Sennfeld. Zahlreiche Delegierte und Mitglieder haben sich in der Festhalle Sennfeld zur Jahresversammlung des Kreisverbandes Buchen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für das Geschäftsjahr 2021 eingefunden. Nach dem Totengedenken legte Präsident Roland Burger seinen Jahresbericht vor. Der Kreisverband wurde seinen Ansprüchen gerecht. 2021 sei ein Jahr des Umbruchs gewesen. Am 1. April 2021 erfolgte der Übergang zum Kreisverband Mosbach.

In der Hochphase der zweiten und dritten Coronawelle sei man mit Bürgertestungen im Land führend gewesen. So habe man an über 50 gut erreichbaren Stationen im Altkreis Buchen über 300 000 Tests durchgeführt. Auch habe man dank Lea Zimmermann an sieben Tagen in der Woche eine PCR-Teststelle in Buchen betreiben können und dort 40 000 Tests durchgeführt. An den Kreisimpfzentren und Impfstützpunkten habe man 92 000 Impfungen organisiert. Einschneidend sei die Abgabe des Rettungsdienstes gewesen. Bei der Blutspende stoße man bereits auf Probleme.

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Die Energiekrise und Inflation bringen neue Herausforderungen. So sollen die Tafelläden in Adelsheim und Buchen wieder eröffnet werden. Das Ladengeschäft „Lieblingsstücke“ als Second-Hand-Boutique ist bereits geöffnet. Die demografischen Herausforderungen machten mehrere Ortsstellenzusammenschlüsse nötig. Burger verwies auf die Hilfe für die Flutopfer im Ahrtal und beim Erdbeben in Kroatien. Er stimmte auf zukünftige Schwierigkeiten ein, die Schlagzahl der Krisen habe sich erhöht. Sein Dank galt allen Engagierten.

Helfer und Lehrkräfte geschult

Kreisgeschäftsführer Steffen Horvathillustrierte in seinem Bericht die Arbeit des 25-köpfigen Geschäftsstellenteams. Ab Februar 2022 erfolgten Bürgertestungen trotz der fehlenden Zusagen zur Kostenübernahme. Bis zu 15 000 Euro seien für eigene digitale Koordinierungsangebote investiert worden, die Software konnte weiterverkauft werden. Horvath hob besonders die Schulungen im Rahmen der bundesweiten Testungen hervor. 300 Helfer seien vor Ort angeleitet worden, zudem fanden Onlineschulungen für mehr als 500 Lehrkräfte statt.

Zur Optimierung der PCR-Tests habe man eine Maschine erworben, die das Ergebnis in 60 Minuten anzeige. Wegen des Katastrophenschutzes habe ein Gespräch mit dem Staatssekretär Wilfried Klenk stattgefunden. 167 Kurse, vor allem in Erster Hilfe, haben stattgefunden. Der Verein sei nachhaltig und durch das Land biozertifiziert. Eine aktuelle Herausforderung sei die Verwertung von Spendenmaterial und die Vermittlung von Unterkünften an Flüchtlinge aus der Ukraine. Zusammen mit Buchhalterin Susan Manz bescheinigte Steffen Horvath dem Verband eine gute finanzielle Lage.

In ihrem Bericht zur Sozialarbeit zeichnete Yvonne Wolfmüller ein gemischtes Bild. Die Gesundheitsprogramme haben einen schmerzhaften Verlust an Übungsleitern erfahren. Dennoch wurden gerade für die Senioren viele Angebote aufrechterhalten. Im Bereich der Wassergymnastik sei momentan aber kein Angebot möglich. Auch bei den Familienkursen sei die Lage schwierig. Bei den Ernährungskursen habe man einen kaum zu befriedigenden Personalbedarf. Beim Hausnotruf gebe es keine Einbußen, neu sei ein Kombinotruf im Haus und bei Mobilität mit Personenortungssystem.

Teilnahme an „Petrus 21“

In seinem Bericht zur Kreisbereitschaftsleitung thematisierte Dominic Burger-Graseck zahlreiche Einsätze für Kliniken und Seniorenheime. Daneben schlugen die Einsätze an den Impfstützpunkten und Impfaktionen für Einsatzkräfte mit 8000 Stunden zu Buche. Zudem nahm man an der Katastrophenübung „Petrus 21“ teil.

In ihrem Bericht zeigten sich Lars Fleckenstein und Erik Macht vom Jugendrotkreuz erfreut, dass alle Ortsvereine wieder aktiv seien und nur ein geringer Mitgliederschwund zu beklagen war. Der Wettbewerb 2021 war rein digital ausgetragen worden. Dabei habe Höpfingen auf der Landesebene den neunten Platz belegt. Der Bürgermeister von Osterburken, Jürgen Galm, verlas den Bericht der Begegnungsstelle für Menschen mit und ohne Behinderungen (BBO). Wegen der Pandemie waren nur zwischen Juli und September 2021 persönliche Treffen möglich. Dennoch fanden die 35. Freizeit und mehrere Kontakttreffen statt. Besorgt zeigte er sich über die schwindende Zahl ehrenamtlich engagierter Menschen.

Renate Albrecht beschrieb die Arbeit der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV), die sie bis ins Ahrtal führte. Mehr als 100 Einsätze waren 2021 geleistet worden. Die Entlastung des Vorstands erfolgte einstimmig. Die Delegierten wählten Dr. Harald Genzwürker einstimmig für drei Jahre zum Kreisverbandsarzt.

Ölgemälde enthüllt

Die Jugendrotkreuzgruppe Höpfingen wird Baden-Württemberg beim Bundeswettbewerb in Berlin vertreten. Roland Burger nahm nach deren Beglückwünschung vor der Versammlung verschiedene Ehrungen vor. Er ehrte unter stehendem Applaus Gunther Kunz und Dominic Burger-Graseck für deren engagiertes Mitwirken in den vielfältigen Bereichen des DRK mit der Verdienstmedaille des Kreisverbandes Buchen in Silber. Zuletzt enthüllte er ein Ölgemälde für Dr. Ferdinand Peter, den 2017 gestorbenen Mitbegründer und Modernisierer des Rettungsdienstes im Altkreis Buchen.

Der Erste Landesbeamte, Björn-Christian Kleih, dankte dem Kreisverband für seine Leistungen gerade in der Pandemie. Das DRK sei der Garant für Humanität und der staatlichen Resilienz. Der Bürgermeister von Adelsheim, Wolfram Bernhardt, lobte den zunehmend nicht selbstverständlich werdenden Dienst des DRK an der Allgemeinheit. Er hob insbesondere die Übernahme des Caritasladen hervor. Harald Genzwürker dankte für die ,Unterstützung im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz und bei der Organisation der Blutspendeaktionen.

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