Einweihung

Leuchtturmprojekt für den ganzen Kreis

Neues Kurzzeit- und Tagespflegezentrum des DRK wird ab Oktober die ersten Bewohner aufnehmen

Von 
Birger-Daniel Grein
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Reinhardshof. Das neue solitäre Kurzzeit- und Tagespflegezentrum „Haus Reinhardshof“ bietet beste Voraussetzungen für qualitative Pflege auf Zeit. Gebäude und Räume wirken hell, wertig und gastfreundlich, was schon fast Hotelcharakter austrahlt. Die Pflegeeinrichtung wurde am Freitag offizielle eingeweiht. Sie ist Teil des Campus des DRK-Kreisverbands Tauberbischofsheim, der aktuell gegenüber der Rotkreuzklinik Wertheim entsteht.

Offizieller Betriebsstart der Pflege wird der 1. Oktober sein. Für die Pflege auf Zeit gibt es schon Anmeldungen. Das Haus verfügt über 30 Kurzzeit- und 15 Tagespflegeplätze in zwei getrennten Einheiten. Alle Stellen für die Einrichtung wurden besetzt. Insgesamt 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sich in verschiedenen Aufgabenbereichen um die Gäste des Hauses kümmern.

Sie alle wurden neu eingestellt. 80 Prozent davon kommen laut DRK-Kreisverband aus dem Stadtteil Reinhardshof. Sie hatten zuvor weiter entfernt gearbeitet.

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Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier von Frank Mittnacht. Reinhard Frank, Präsident des DRK-Kreisverbands, betonte Mittnachts erstes Stück „Circle of live“ habe nicht passender gewählt werden können. „Ich bin als Präsident heute persönlich bewegt“, betonte Frank. „Wir haben allen Grund uns zu freuen“, sagte er.

Wertheim könne sich mit dem neuen DRK-Campus mit Pflegezentrum, Rettungswache, Schulungszentrum und Kleiderladen besonders glücklich schätzen. Es handele sich um einen sozialen Leuchtturm, der weit in den Landkreis hinein strahle.

Auch das Land Baden-Württemberg könne sich freuen. Erstmals habe dieses ein Förderprogramm für solitäre Kurzzeit- und Tagespflege ins Leben gerufen. Das Wertheimer Projekt wurde daraus mit 1,5 Millionen Euro unterstützt.

Auch die Kliniken seien daran interessiert, dass das neue Angebot funktioniere. „Wir nehmen auch Patienten auf, die aus dem Krankenhaus entlassen werden, aber noch nicht allein zu Hause leben können“, so Frank. Die Baumaßnahme sei im geplanten Zeit- und Kostenrahmen fertiggestellt worden. Das Haus biete ein qualitätsvolles behagliches Ambiente für die Menschen, die es mit Leben füllen und füge sich gut in die Landschaft ein.

Man schlage als DRK-Kreisverband mit dem Projekt ein neues Kapitel auf, da man erstmals die Verantwortung für stationäre Pflege übernehme. Er verwies auf die Gesamtinvestition von 8,5 Millionen Euro für den gesamten DRK- Campus am Standort. Dank sprach er dem Landkreis für die Förderung mit 250 000 Euro aus. „Es soll ein offenes Haus sein, in dem sich Menschen wohlfühlen, gut gepflegt werden und Begegnungen stattfinden“, schloss er.

Wichtiger Baustein

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez lobte das Projekt ebenso. Er dankte Reinhard Frank, der das Vorhaben erst als Landrat und dann als DRK-Präsident vorangebracht habe. Die Einrichtung sei ein wichtiger Baustein für die soziale Architektur im Landkreis. Es sei in der Tat ein Leuchtturmprojekt.

Am Bedarf für die Einrichtung in Wertheim und Umgebung gebe es keinen Zweifel. Die Stadt habe sich zwar nicht direkt mit einer finanziellen Förderung beteiligt. Über Grundstücksförderung und die Einrichtungen von Gehwegen und mehr habe man jedoch rund 250 000 Euro beigesteuert. „Und dies aus Überzeugung“, so Herrera Torrez.

Wolfgang Reinhart, Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg, erinnerte daran, dass Wertheim eines der Pilotprojekte des Förderprogramm ist.

Es sei eine wichtige Zukunftsinvestition für die Menschen. Die Zahl der Pflegebedürftigen werde in den nächsten Jahren stark zu nehmen. Die Einrichtung sei für das DRK ein Aushängeschild und für die Bewohner ein Zuhause auf Zeit. Diese Art der Pflege gewinne an Bedeutung. Man müsse bedenken, dass zwei Drittel der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt werden.

Unfallfreie Baustelle

Die Glückwünsche des Landkreises zum Projekt überbrachte der erste Landesbeamte Florian Busch. Die Förderentscheidung des Kreistags sei ein Zeichen der Zustimmung für das Projekt und ein starkes Signal für die pflegenden Familien. Man habe einen Mehrwert für Patienten und Familien im Landkreis geschaffen. „Neue Wege in der Pflege sind wichtig“, lobte er den Kreisverband.

Die kirchliche Segnung übernahmen Pfarrer Jürgen Banschbach und Dekanin Wibke Klomp. Sie seien überzeugt, dass die Menschen sich in dem Hause wohlfühlen, und die Angehörigen sie dort mit gutem Gefühl für eine begrenzte Zeit unterbringen können.

Eberhard Dörr, Geschäftsführer der Firma Dörr aus Lauda-Königshofen, freute sich über unfallfreie 18 Monate Bauzeit. Trotz der Pandemie und der Krisen sei man termingerecht fertig geworden. Das Gebäude sei speziell auf seine Bewohner ausgerichtet. Der Gebäudebereich der Kurzzeitpflege lasse sich aufstocken, um so weitere Plätze zu schaffen.

Lob hatte er auch für die Führung des DRK-Kreisverband, die zusammen mit dem Büro Dörr die Innengestaltung plante. Die Bepflanzung der Außenanlage erfolge 2023.

Zusammen mit Architekt Tim Elsenberg übergab er symbolisch den Schlüssel des Gebäudes an Manuela Grau, Kreisgeschäftsführerin des DRK. Sie wünschte allen Mitarbeitern der Einrichtung gutes Gelingen. Nach dem traditionellen Durchschneiden des roten Bands durch alle am Projekt Beteiligten, konnten die neuen Räume besichtigt werden.

Freier Autor

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