Tolle Sitzung

Zimmerner Hore feierten ihren närrischen Geburtstag

Akteure boten ihren Gästen im ausverkauften Treffpunkt ein Programm vom Feinsten

Von 
Thomas Freitag
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Zimmern. Unter dem Motto „11 Jahre Zimmerner Hore“, fand am Wochenende vor ausverkauftem Haus die Jubiläumssitzung der Zimmerner Fastnachter im Treffpunkt Zimmern statt. Das Sitzungspräsidenten-Duo Philipp und Michael Freitag führten gekonnt und humorvoll durch das bunte Programm führten, bei dem Akteure und Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen.

Die „Zimmern Girls & Friends“sorgten für einen idealen Programmauftakt. Denn mit ihren eigens komponierten Liedern und Tanzeinlagen brachten sie den Saal doch gleich ordentlich auf „Temperatur“ und wurden von der Narrenschar begeistert gefeiert. Anschließend waren die jüngsten einheimischen Tänzer, die „Horekids“ am Start. Mit ihrer aus mehreren Teilen bestehenden Inszenierung eroberten sie im Handumdrehen die Herzen des närrischen Volks. Der Abschluss ihres Auftritts bildete ein fulminanter Tanz, bei dem sie in ihren prächtigen Kostümen über die Bühne fegten.

„Bergwandern zweier Freundinnen“ war der Beitrag von Karola und Uschi Kuhn überschrieben. Beim humorvollen und mitreißenden Vortrag der beiden „Originale“ blieb kein Auge trocken. Zurecht wurden sie vom Publikum mit tosendem Applaus belohnt.

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Einen Gardetanz „à la bonne heure“ zauberte die Prinzengarde der Narrengilde Grünsfeld mit Präzession und Eleganz auf die Bühne. Auch für sie gab es langanhaltenden Beifall. Wie immer ein Schmankerl der besonderen Art folgte durch Ulrike Pfeiffer-Scheuermann am Keyboard mit ihrem Beitrag „Ortsgeschehen Zimmern“. Auf unnachahmliche Weise, mit viel Geist und Ironie „erzählte“ sie den Gästen gesanglich unter anderem von den chaotischen Zuständen an den Bahnübergängen. Der Beitrag hatte musikalisch und gesanglich ein absolutes Topniveau und wurde dementsprechend gebührend vom Publikum honoriert. Anschließend gehörte die Bühne dem Hore-Tänzer-Duo Fiona Vollrath und Nina Richter, die mit ihrem Tanz „Barbie versus Dorfkind“ zum ersten Mal zu zweit auftraten. Das war ein mehr als gelungener Start der beiden Nachwuchs-Tänzerinnen. Das Publikum verlangte nach Fortsetzung im nächsten Jahr.

Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt der Vollblut-Büttenredner Jonas Brückner und Christian Maric. Mit ihrer mit viel Witz und Charme vorgetragenen Bütt „Die Frau – ein unbekanntes Wesen“ trafen sie genau den Fastnachtsnerv des Narrenvolkes und sorgten im Saal für gehörige Lachsalven. Mit frenetischem Applaus wurden die Beiden von der Bühne verabschiedet. Diese gehörte dann der Schautanzgruppe „Schlosstanz“ aus Unterschüpf. Mit ihrem tollen Auftritt „Wie du eigentlich bist“ hielten sie den begeisterten Zuschauern ihr eigenes Spiegelbild vor Augen.

Nach einer kleinen Pause präsentierte „Horewood Studios“ seinen neuesten Film „Die Biologische Landwirtschaftsschule Zimmern“. Neben einem theoretischen Teil, der den angehenden örtlichen Jungbauern durch Lehrerin Franziska Kuhn vermittelt wurde, folgte ein Ausblick auf die Landwirtschaft der Zukunft durch Professor „Friday for Future“ (Thomas Freitag). Im Praxisteil wurde der Einsatz des „Agrar-Hore“ und dessen Vorteile gegenüber der konventionellen Landwirtschaft direkt vor Ort auf dem Feld vorgestellt. Fazit: Bei der Beseitigung von „Pils-Befall“ und bei der biologischen Düngung ist der „Agrar-Hore“ einfach unschlagbar. Das Publikum war sich einig: „Top-Regisseur Michael Ruf hat mit diesem Streifen wieder einen oscar-verdächtigen Film herausgebracht“.

Unter dem Motto „Wo sind unsere Hore hin“ kamen nun die einheimischen Tänzer der „Untalentierten Männertanzgruppe UMTG“ an die Reihe. Powervoll fegten sie mit ihren originellen, aufblasbaren Kuh-Kostümen über die Bühne. Mit ausgefeilter Choreografie und tänzerischem Können landeten sie wieder einmal direkt in den Fastnachtsherzen des dankbaren Zimmerner Publikums.

Thema Nummer 1 ist in Zimmern „Der Bahnübergang“. Das wurde von den Zimmerner Mittwochturnerinnen gehörig auf’s Korn genommen. Dabei bekam nicht nur die Deutsche Bundesbahn, sondern auch die Bahn-Bediensteten ihr „Fett“ weg. Mit ihrem Fahrzeug vor der verschlossenen Schranke stehend, erzählten sie mit viel Witz und Ironie von diesen chaotischen Zuständen und deren Rand-Begebenheiten. Ein Beitrag, der mit enthusiastischem Applaus bedacht wurde.

Dann zogen die „Hupfdohlen“ des Veitshöchheimer Carneval Clubs unter Jubelrufen der Narrenschar auf die Bühne. Unter dem Motto „Im magischen Zauberwald“ legten sie einen Schautanz vom Feinsten aufs Parkett.

Büttenass Wolfgang König von der FG Höpfemer Schnapsbrenner machte im Anschluss seinem Namen alle Ehre, denn sein Vortrag war wirklich königlich. Als „Feschtlebesucher“ wusste er so einiges zu berichten, was einem auf einem Dorffest so alles passieren kann. Im Anschluss wirbelten die „Kalrobendancer“ von der FG Kalrobia Igersheim über die Bretter. Wie schön Gardetanz sein kann, zeigten die jungen Damen der Prinzengarde der FG Höpfemer Schnapsbrenner.

Den Abschluss bildete die „AH-Fastnachtsgruppe“, die so genannten „Hore-Sänger“, die „Back on Stage“ mit ihren Liedern unter anderem das Dorfgeschehen besangen. So berichteten sie gesanglich zum Beispiel von den neu angeschafften Rasenmäh-Robotern des Sportvereins und nahmen die Missstände der Deutschen Bahn ins Visier. Dem Anlass und Abend gerecht werdend, sangen sie – auf die Zimmerner Fastnacht umgedichtet – das Lied „An Tagen wie diesen“. Bei ihrem Abschlusslied zur Melodie „Sierra Madre“ erhoben sich die Gäste im abgedunkelten Saal, zündeten ihre Feuerzeuge und Lampen an und sangen kräftig den markanten Refrain mit: „Hore, Hore bist auch du“.

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