Bald Defibrillatoren in allen Teilorten?

Boxberg. Unter dem Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“, also zum Ende der Gemeinderatssitzung hin, wurde es noch einmal ernst.

Stadtrat Roland Weckesser wollte wissen, wieso es in Boxberg keine Defibrillatoren gäbe und regte an, diese mit Mitteln aus dem Sozialfonds Windkraft anzuschaffen. Ein solches Gerät sollte seiner Meinung nach in jedem Ort zu finden sein. Bürgermeisterin Heidrun Beck wies darauf hin, dass es in Boxberg bei der Volksbank sowie der Umpfertalhalle bereits solche Geräte gebe. „Wir haben uns mit dem Thema schon befasst und auch Angebote eingeholt“, erklärte sie. Diese sollten jedoch an Orten platziert werden, an denen sich auch viele Menschen aufhielten, um einen sinnvollen Einsatz zu ermöglichen.

Zudem hielt sie entsprechende Schulungen in Erster Hilfe für wichtiger als die Geräte, verwies auch auf hohe Anschaffungskosten für eher geringen Nutzen. „Im typischen Fall, wo man zu zweit zu Hause ist und der Partner erleidet eine Herzattacke, lässt man ihn nicht alleine und geht zum Defibrillator“, verdeutlichte sie ihre Skepsis.

Hierzu kam Widerspruch aus dem Gemeinderat. „Man sollte das Thema nicht einfach mit einem Erste-Hilfe-Kurs abtun“, äußerte Thorsten Roth. „Andere Gemeinden hatten dieselben Debatten und haben die Geräte letztlich angeschafft“, ergänze Ratskollege Ferdinand Eck.

„Kosten sind Peanuts“

„Die Kosten sind Peanuts für ein gerettetes Leben“, erklärte Steffen Adelmann. „So ein Gerät gehört in jeden Ort. Das ist wie mit der Versicherung. Man will sie nicht brauchen, aber sie muss da sein“, zog Alwin Deißler einen Vergleich.

Letztlich waren sich Räte und Bürgermeisterin einig, die Defibrillatoren an „strategisch günstigen“ Orten im Gemeindegebiet anbringen zu wollen und sich weiter mit dem Thema zu befassen. Auch Schulungen zum korrekten Umgang mit den Geräten sollten Bestandteil der Anschaffung sein.