Mudau. Mudau rückt wohl immer mehr in den Fokus der Fernsehkameras, denn nach Kim Hiller-Schlär und der Steinkunst, interessierte sich die Landesschau Rheinlandpfalz-Baden-Württemberg sehr kurzfristig für das beispielhafte Netz an Defibrillatoren, dass Dank des engagierten Einsatzes von Norbert Ziegeler innerhalb relativ kurzer Zeit entstanden ist.
Mudau ist mit seinen neun Ortsteilen auf 10 756 Hektar eine der flächengrößten Gemeinden mit der dünnsten Besiedelung von 47,6 Einwohnern je Quadratkilometer. Und obwohl der Neckar-Odenwald-Kreis mit insgesamt 280 der technischen Lebensretter an sich schon ganz gut bestückt ist, so dürfte Mudau mit 16 stationären und zwei mobilen Defis landesweit doch eine Spitzenstellung einnehmen.
Die Geräte sind so gut positioniert, dass eines von jedem Einwohner in drei bis vier Minuten rund um die Uhr erreicht werden könnte. Inzwischen sind alle Geräte, die im Freien angebracht wurden, in einem beheizbaren Gehäuse untergebracht.
Norbert Ziegeler ist begeistert von der großen Spendenbereitschaft der Mudauer, die dazu beigetragen habe, dass statistisch gesehen auf jedes Gerät 305 Einwohner kommen. Immerhin kostet ein Defibrillator rund 1200 Euro und das beheizbare Gehäuse noch einmal 500 Euro.
Einer dieser Sponsoren ist der Bäckermeister Herbert Münkel, in dessen Schloßauer Backstube ein großer Teil des Drehs stattfand. Er ist der Meinung: „Ein Defi ist so wichtig wie das tägliche Brot“.
Doch zusätzlich hält es Norbert Ziegeler für vordringlich, regelmäßige praktische Schulungen anzubieten – wie dies in Mudau bereits elfmal durchgeführt wurde –, nach der Grundregel „Prüfen – Rufen – Drücken“, denn nur das Üben der Praxis könne die Hemmschwelle überbrücken, die viele potenzielle Helfer befällt aus Angst, man könnte etwas falsch machen. Doch falsch wäre nur, gar nicht zu helfen.
Drei Schritte wichtig
Wie Norbert Ziegeler und Herbert Münkel der TV-Redakteurin Phylichia Whitney und ihrem Aufnahmeteam demonstrierten, kann eine Wiederbelebung von jedem Bürger ohne jegliche Hilfsmittel durchgeführt werden. Wichtig sei, sich an die drei genannten Schritte zu halten.
Also „Prüfen“, ob die Person ansprechbar und Atmung vorhanden ist. Dann laut „Rufen“, ob möglicherweise helfende Unterstützung in der Nähe ist und eventuell den Notruf 112 alarmieren könnte, falls kein Telefon zur Hand ist. Und schließlich mit dem richtigen „Drücken“ mit der Wiederbelebung beginnen, wenn keine Atmung vorhanden ist, und den Defibrillator holen lassen. Dieser führt den Anwender dann gemäß akustischer Anleitung durch das weitere Prozedere. Geplant war die Ausstrahlung dieses Beitrags für Landesschau am 14. November. L.M.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/mudau_artikel,-mudau-swr-team-drehte-in-mudau-_arid,2146551.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/mudau.html