Boxberg. Für Wolfgang und Karin Schmid endet am 31. März dieses Jahres mit der Schließung ihrer Bäckerei in der Boxberger Kurpfalzstraße eine erfüllte Zeit „voller schöner Erinnerungen und großer Dankbarkeit“, wie das Ehepaar im Gespräch mit den Fränkischen Nachrichten unterstreicht. Die Gründe für die Betriebsschließung sind für Bäckermeister Wolfgang Schmid, der in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiert und seine ein Jahr jüngere Ehefrau Karin, die in der Sparkasse Boxberg ihre Ausbildung zur Bankkauffrau absolvierte, vielschichtig.
Schließung der Bäckerei nach 34 Jahren
„Wir haben seit der Übernahme der Bäckerei Hofmann im Jahre 1990, (in der Wolfgang Schmid auch das Bäckerhandwerk erlernte), während der permanenten Sechseinhalbtage-Woche, ständig Vollgas gegeben, zahlreiche Modernisierungen und Umbauten realisiert und trotzdem unsere Arbeit geliebt und die Zeit genossen“, resümiert Wolfgang Schmid. An dieser Stelle bringt der Bäckermeister, als einen der Beweggründe für das Betriebsende, auch die Gedanken des deutschen Welttrainers Jürgen Klopp ins Spiel, der vor wenigen Tagen, bei seiner Abschiedsankündigung beim englischen Premier-Club FC Liverpool offen zugab: „Es ist nicht so, dass ich gehen muss, aber die Energie geht mir langsam aus.“ Jetzt endet das Lebensmodell der Schmids nach 34 Jahren.
In einem persönlichen Brief an die Kundinnen und Kunden schreiben Karin und Wolfgang Schmid von „gemischten Gefühlen“, die beide nach vielen Jahren des gemeinsamen Backens und Genießens nach der Entscheidung, „Die Türen unserer Bäckerei zum 31. März 2024 zu schließen“, empfinden. „Eine Zeit voller schöner Erinnerungen, die wir dank der treuen Unterstützung unserer Kundschaft erleben durften“.
Viele Auszeichnungen für Bäckerei Schmid
Als Lohn von höherer Stelle gab es in den 34 Jahren viele Auszeichnungen bei Brotprüfungen und Gold für den Christstollen aus eigener Produktion.
Jetzt freut sich das „Dream-Team“, wie Wolfgang Schmid die Verbindung und die professionelle Unterstützung durch seine Frau Karin umschreibt, auf ruhigere Tage. Verständlich, denn die Backstubenarbeit für den Bäckermeister begann von Montag bis Freitag um drei Uhr und endete um 12 Uhr, am Samstag ging das Tagwerk von 1 Uhr bis 9 Uhr.
Hinter der Ladentheke stand zu den gewohnten Geschäftszeiten Ehefrau Karin, die auch für die komplette Buchführung des Betriebes zuständig war und die fünfköpfige Familie versorgte.
Die beiden erwachsenen Söhne Marco und Kevin sind längst aus dem Haus, „Nesthäkchen“ Ronja bereitet sich derzeit auf das Abitur im kommenden Jahr vor.
Jedem Ende folgt ein neuer Anfang. So auch für die Bäckerei Schmid, die praktisch nahtlos von der LBV-Bäckerei aus Schrozberg weitergeführt wird, und auf Wunsch auch das gesamte Personal übernimmt. Man habe die Entscheidung sorgfältig und mit dem Gedanken an eine kontinuierliche Versorgung und Zufriedenheit der gesamten Kundschaft aus dem Boxberger Raum getroffen, die man in guten Händen wisse, denn die handwerkliche Qualität und Hingabe der Hohenloher Kollegen zur Backkunst, hat auch der Bäckersfamilie Schmid stets am Herzen gelegen.
Die LBV-Schrozberg wurde im Jahr 1913 aufgrund einer schlechten Ernte als Bauerngenossenschaft gegründet. Über die Jahrzehnte entwickelte sich daraus ein Zusammenschluss von fast 1000 Bauern.
Rund zehn Jahre nach der Gründung der LBV entstand 1923 mit dem Bau einer Backstube ein weiterer Betriebszweig, der heute als Hohenloher Bauerngenossenschaft geführt wird. Im November 2016 wurde die neue Bäckerei-Produktion in Betrieb genommen, die künftig auch die Bäckerei Schmid in der Kurpfalzstraße in Boxberg täglich mit frischen Backwaren beliefern wird.
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