Finanzwelt

Aus für Volksbank-Filialen Schweigern, Laudenbach, Wenkheim

Die nächste Bank ist nur noch selten fußläufig zu erreichen – immer mehr Filialen schließen. Dieser Trend setzt sich bundesweit fort. Die Volksbank macht jetzt ihre Standorte in Schweigern, Laudenbach und Wenkheim dicht.

Von 
Sascha Bickel
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Neben der Filiale in Boxberg-Schweigern (Bild) schließen auch die Volksbank-Standorte in Weikersheim-Laudenbach und Werbach-Wenkheim. © Sascha Bickel

Schweigern/Laudenbach/Wenkheim. „Mit Wirkung zum 30. September schließen wir neben der Filiale in Schweigern auch die Filiale in Laudenbach. Mit Wirkung zum 31. Oktober schließt zudem die Filiale in Wenkheim – nach der Neueröffnung unserer Filiale in Werbach“, bestätigt Tilmann Fabig, der Pressesprecher der Volksbank Neckar Odenwald Main Tauber auf FN-Anfrage.

Und Fabig versucht auch zu erklären, warum das so ist: „In Zeiten der Digitalisierung führen mittlerweile viele Wege zur Bank. Unsere Kunden nutzen vermehrt das Handy, den PC oder das Telefon für ihre täglichen Bankgeschäfte. Durch dieses – durch Corona zusätzlich forcierte – grundlegend geänderte Kundenverhalten sinkt die Nutzung unserer Filialen vor Ort, so auch in Boxberg-Schweigern, wie die Entwicklung der Frequenz in den letzten Jahren deutlich gezeigt hat.“

Die Struktur der Städte und Gemeinden habe sich laut Fabig „grundlegend geändert“. Den FN teilt er mit: „Die Einkäufe des täglichen Lebens werden mittlerweile kaum mehr im Ortskern getätigt und auch die Arbeitsstellen unserer Kundinnen und Kunden liegen in der Regel in den größeren Städten unseres Geschäftsgebietes. Deshalb stellen wir die Standorte unserer Bank neu auf, um den aktuellen Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden und für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein.“

Weiter heißt es auf FN-Nachfrage von der Volksbank: „Wir wollen dort präsent sein, wo unsere Kunden sind – und das sind oftmals eher die Einkaufszentren im Randbereich der Städte und Gemeinden unseres Geschäftsgebietes oder Standorte an stark genutzten Pendlerrouten. Im Zuge dieses Prozesses wurden und werden mancherorts Filialen gestärkt oder sogar neu gebaut – an anderen Standorten werden wir aufgrund des geänderten Kundenverhaltens die lokale Präsenz zukünftig reduzieren.“

Was passiert mit dem Gebäude in Schweigern? „Bezüglich der künftigen Nutzung prüfen wir derzeit verschiedene Optionen – ein Abriss ist von unserer Seite jedenfalls nicht angedacht“, sagt Fabig.

Zu den Herausforderungen im Bankenwesen erklärt der Volksbank-Sprecher nochmals, dass sich das Kundenverhalten in den letzten Jahren massiv geändert habe: „Die Zeiten, in denen unsere Kunden wegen jeder Überweisung in die Filiale kamen, sind endgültig vorbei. Heute führen viele Wege zur Bank (Telefon, Internet, Mail, Chat, App usw.) und die Präsenz in der Fläche ist nur einer davon. Bei alltäglichen Bankgeschäften des Zahlungsverkehrs bevorzugen die meisten Kunden heute den bequemen Weg über die entsprechenden Online-Kanäle. Auch die schon thematisierte Strukturänderung in der Region spielt eine große Rolle – und sicherlich sehen auch wir uns mit den aktuellen Herausforderungen des Arbeitsmarktes bezüglich eines gravierenden Fachkräftemangels konfrontiert.“

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Abschließend heißt es seitens der Volksbank: „Wir bekennen uns klar zur Präsenz in der Fläche und dem persönlichen Kontakt zu unseren Kunden. Das ist ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal unserer Bank und soll es auch bleiben. Gleichzeitig stehen wir aber auch in der Verantwortung, die Zukunftsfähigkeit unseres Hauses durch betriebswirtschaftliche Umsicht und Vernunft zu sichern.“

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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