Bad Mergentheim. Ein Neuanfang und Aufbruch zeichnete die Hauptversammlung der Citygemeinschaft Bad Mergentheim vor knapp drei Monaten aus. Jetzt zog das neue Führungsduo im FN-Redaktionsgespräch eine überaus positive Zwischenbilanz und sparte nicht mit Lob am gesamten Vorstandsteam, an allen Unterstützern im Feld der Einzelhändler und Kaufleute sowie an der Stadt Bad Mergentheim, ihrer Abteilung „Wirtschaftsförderung“ und der Bauhof-Mannschaft. Gemeinsam freut man sich aktuell auf den Nachtbummel am kommenden Freitag, 6. September.
Marion Bhalla, die neue Vorsitzende der Citygemeinschaft, räumt ohne Umschweife ein, dass es Zeit brauche, um ins Amt richtig hinein zu wachsen, „bereut habe ich es aber nicht, kurzentschlossen Mitglied und dann auch Vorsitzende der Citygemeinschaft geworden zu sein“. Wie schaut sie auf die vergangenen drei Monate zurück? „Die Zeit war spannend. Der neu gewählte Vorstand arbeitet wunderbar zusammen“, antwortet Bhalla strahlend und ergänzt: „Wir sind eine Gemeinschaft und wollen das auch nach außen immer zeigen. Unser erstes großes Projekt ist der anstehende Nachtbummel am 6. September. Darauf freuen wir uns.“
Bislang gab es schon fünf Treffen des neuen Vorstandes. „Wir haben gut zusammengefunden und verstehen uns. Außerdem gibt es einen erweiterten Unterstützerkreis – auch dieser hilft uns, so wie es im Mai bei der Hauptversammlung angeboten und zugesagt wurde“, so Bhalla.
Wie groß ist der Zeitaufwand für das Ehrenamt? „Meine verfügbare Zeit ist durch meine Selbstständigkeit und mein kleines Bistro in der Bahnhofstraße leider sehr begrenzt und so bin ich umso dankbarer für die Unterstützung meines Stellvertreters Jens Ott, der viel abfängt und übernimmt. Ohne Jens hätte ich das bisher nicht so meistern können – wir sind ein sehr gutes Team!“
Und Jens Ott – er ist Vermögensberater, Betreiber eines Handy-Shops und einer mobilen Bar – nickt zustimmend. Auch er bereut es nicht, spontan im Mai Mitglied der Citygemeinschaft geworden zu sein und sofort den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden übernommen zu haben: „Die vergangenen drei Monate waren auch für mich spannend und aufregend. Ich habe viele Gespräche geführt, wurde angesprochen und angerufen, durfte erste Termine wahrnehmen und habe die Planung für die 30 Airlights beim Nachtbummel übernommen, die diesmal bis in die Bahnhofstraße aufgestellt werden – das macht Spaß, kostet aber auch Zeit. Man darf das nicht unterschätzen, was es alles abzusprechen und zu beachten gibt.“
Lust auf mehr
Der neue Vorstand sei laut Ott „ein junges und dynamisches Team“, das prima zusammenarbeite und Lust auf mehr habe. „Wir stärken uns gegenseitig den Rücken. Denn: Nur gemeinsam sind wir stark! Wir haben neue Ideen, die aber heute noch nicht spruchreif sind. Es wird neue Aktionen in Bad Mergentheim geben, wir sind gerade in der Entwicklungsphase.“
Fest steht bereits, dass es weiterhin jeweils im Mai und September einen Nachtbummel, also offene Ladentüren bis 22 Uhr und ein Rahmenprogramm bis 23 Uhr, geben soll. 2025 soll auch der Mobilpark „Ried“ noch stärker bei den langen Nächten eingebunden werden. Dieses Jahr kommen die Händler von dort in die Innenstadt und präsentieren sich am Münster und im Bereich Kirchstraße/Mühlwehrstraße.
Marion Bhalla freut sich, dass man in den vergangenen drei Monaten auch schon neue Mitglieder gewinnen konnte und jetzt bei 63 stehe. „Wir spüren eine Aufbruchstimmung und wollen gemeinsam mehr erreichen“, sagt sie voller Überzeugung. Die, die bislang kein Mitglied seien, aber ihr Geschäft in der Innenstadt hätten und auch die Filialbetriebe von großen Ketten wolle man noch ansprechen und letztlich für die Citygemeinschaft neu gewinnen, fährt Bhalla mit Blick auf die künftige Arbeit fort. Jens Ott fügt an: „Wir sind zur Vorbereitung des Nachtbummels schon in jedes Geschäft im Zentrum gegangen, haben Plakate verteilt und uns Zeit genommen mit den Leuten zu sprechen. Wir haben viel positives Feedback dafür bekommen, dass wir Gesicht zeigen und das Gespräch suchen.“
Wie sieht die Vorstandsspitze die Innenstadt momentan aufgestellt und was meinen sie zur Baustellensituation? Dazu sagt Marion Bhalla, dass die Innenstadt „recht gut dastehe“ und es immer noch einen breiten Mix sowie auch wieder mehr Gastronomieangebote gebe. „Es tut sich was in der Bahnhofstraße und in der Härterichstraße. Mein Gefühl ist, dass trotz Verlusten – wie der Postbank und des Badeshops – der Tiefpunkt überwunden ist“, so Bhalla, denn sie bekomme mit ihren Mitstreitern viele positive Rückmeldungen wie schön es in Bad Mergentheim sei. Die Attraktivität wachse mit allen Investitionen Richtung Landesgartenschau 2034.
Dass die Baustellen für die Geschäftswelt eine Herausforderung seien, sei unbestritten, sagen Bhalla und Ott, doch das sich abzeichnende Ergebnis am Gänsmarkt könne sich sehen lassen – und Bhalla ergänzt: „Bauarbeiten sind notwendig, damit sich das Stadtbild am Ende positiv darstellt. Es ist eine Belastung, aber man muss das Ziel sehen. Ich denke, Veränderung braucht Bewegung, die Baustellen gehen vorüber und es wird schöner und grüner, mit besseren Laufwegen und mehr Aufenthaltsqualität.“
Dem schließt sich auch Jens Ott an und schiebt noch einen Appell an die Einzelhändler und Gewerbetreibenden nach: „Wenn man sich gegenseitig unterstützt, geht hier noch mehr in Bad Mergentheim, dann haben wir noch viel Potenzial. Es sind viele gute Ansätze und Entwicklungen da. Daran gilt es anzuknüpfen. Und es braucht auch hin und wieder etwas Geduld.“
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Kommentar Gemeinsam stark in Bad Mergentheim