Stuppach. Erwin Landwehr ist erst seit wenigen Monaten Ortsvorsteher von Stuppach. Er engagiert sich aber schon seit drei Wahlperioden im Ortschaftsrat zum Wohle seiner Gemeinde. Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Diakoniestation Blaufelden ist der 48-Jährige auch in der Freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlich als stellvertretender Stadtkommandant der Bad Mergentheimer und als Abteilungskommandant der Stuppacher Wehr aktiv.
Als Ortsvorsteher möchte er dazu beitragen, dass Stuppach mit seinen Teilorten Lillstadt und Lustbronn „sich positiv weiter entwickelt und voran kommt“. Bürgerbeteiligung und ein gutes Miteinander von Jung und Alt sind ihm wichtig.
Nach vier Monaten als Ortsvorsteher zeigt sich Landwehr „bisher sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit im Ortschaftsrat und den Bürgern“ und äußert sich im Gespräch mit den FN über die Zukunftsaufgaben des Stadtteils.
Mit welchen Vorhaben und Maßnahmen sind Sie in den nächsten Monaten beschäftigt?
Erwin Landwehr: Wir haben ein schönes Baugebiet erschlossen und stehen kurz vor dem Verkauf der 13 Bauplätze „Am Blumenberg“. Nun muss wieder an neue Bauplätze gedacht werden, gegebenenfalls auch an eine Fortsetzung der Innerortsentwicklung. Es ist für ein Dorf wichtig, Bauplätze bereitzuhalten und einen Wegzug der jungen Menschen zu verhindern.
Der Neubau des dringend benötigten Feuerwehrhauses steht in den Startlöchern und wird 2025 hoffentlich begonnen werden. Durch die Klimaerwärmung und deren Auswirkungen ist es umso wichtiger, eine starke Feuerwehr vor Ort zu haben.
Die Neue Steige in Stuppach sollte saniert und die Buswendeplatte in Lillstadt verwirklicht werden, damit die Schulkinder vernünftig innerorts abgeholt werden können und nicht zur weit entfernten Haltestelle an der B19 laufen müssen. Der ehrenamtliche Bürgertreff Lillstadt sollte mit eigenen Räumlichkeiten ausgestattet und von der Stadt finanziell unterstützt werden. Auf dem Friedhof in Stuppach sind die Stützmauern und Treppen zum Teil marode und sollten erneuert werden.
Ist Stuppach eine wachsende Gemeinde?
Landwehr: Wir haben 670 Einwohner. Leider fallen die Zahlen in den Teilorten Lillstadt und Lustbronn. Am Hauptort Stuppach ist die Entwicklung stabil, besonders durch das Baugebiet. Auch innerorts ist eine weitere Entwicklung möglich.
Viele Orte leiden an Überalterung. Ist das auch bei Ihrem Ort der Fall? Was kann man dagegen tun?
Landwehr: Mehr Kinder! Zuzug von jungen Familien. Unser Ort bietet sehr vieles: Natur, Ruhe und auch Kindergarten, Grundschule und viel ehrenamtliches Vereinsengagement für Kinder, Familien und Senioren. Zudem kommen wir in den Genuss der Infrastruktur der Stadt Bad Mergentheim. Die Busverbindung nach Bad Mergentheim ist sehr gut. Dies sind alles gute Voraussetzungen dafür, dass unser Dorf eine ausgeglichene Altersstruktur entwickeln kann. Es ist für Stuppach sehr wichtig, Kindergarten und Grundschule zu erhalten und die Vereinsarbeit zu unterstützen.
Ist die Infrastruktur in Takt?
Landwehr: Stuppach hat eine gute Infrastruktur an Straßen und vor allem eine gute Anbindung mit modernen Radwegen und Wanderwegen, sowie eine gute Busverbindung.
Gibt es Betriebe? Geschäfte? Arztversorgung?
Landwehr: Es gibt mehrere Biolandwirte und Landwirte, Zimmereien, drei Gaststätten, Getränkeabholmarkt, Schreiner, Glaser, Motorgerätefachhändler, Baugeschäft, Haustechnik, Flaschnerei, Klimaservice, Ferienwohnungen, Salzoase, Stuckateur-Betrieb und Bäckermobile dreimal pro Woche.
Leider gibt es keine Arztversorgung. Aber durch die stadtnahe Lage haben wir auch in der heutigen Zeit noch eine gute Ärzte- und Krankenhausversorgung.
Welche Rolle spielt die Landwirtschaft?
Landwehr: Die landwirtschaftlichen Betriebe werden wie überall immer weniger. Dafür steigt die Betriebsgröße an.
Wird für junge Leute genug geboten?
Landwehr: Die Vereine, beispielsweise Musikverein, Landfrauenverein und Tennisverein, Kirche und die Feuerwehr bieten ein buntes Programm für Kinder und Jugendliche. Für die Jugend stehen schöne Räume und Freiflächen zur Verfügung.
Was ist das Besondere an Ihrem Ort?
Landwehr: Unsere Stuppacher Madonna von Matthias Grünewald ist ein weltberühmtes und einmaliges Kunstgemälde. Viele kunstinteressierte und christliche Menschen besuchen deshalb unser Dorf.
Das Bild ist auf dem ersten Blick einfach nur schön, aber auf den zweiten Blick hat es noch viel mehr zu bieten und es hat unglaublich viel Symbolkraft. Wie unsere Dörfer Stuppach, Lillstadt und Lustbronn eben auch.
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